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Moritz von Strachwitz (1822-1847) · Beliebteste

Das Christkind in der Fremde

Ich habe bei Becherschimmer
Gestern allein gewacht
Und habe wohl, wie immer,
An Schlachten und Stürme gedacht.

Der Wein, der kraftgewürzte,
War hell wie Heldenblut,
Doch, je mehr ich hinunterstürzte,
Je trüber ward mein Mut.

Ich mocht' es nicht mehr tragen,
Ich ging in die Nacht hinein;
Lichtwellen sah ich schlagen
Aus Fenster und Fensterlein.

Da sah wie ein Bettlerkind ich
In jeden erhellten Raum;
Wo meine Mutter find' ich,
Wo steht mein Weihnachtsbaum!

Und als ich kam nach Hause,
Was ist das in aller Welt?
Da war in meiner Klause
Ein jedes Fenster erhellt.

Und als ich trat ins Zimmer,
Da war's nicht mehr ein Traum,
Da stand im vollsten Schimmer
Der schönste Weihnachtsbaum.

Und an dem Strahl der Kerzen,
Da fühlt' ich, wie zerschmolz
Im sturmbegierigen Herzen
Der wilde, sehnende Stolz.

Es war so mild zu schauen,
Wie jedes Lichtlein glomm,
In die Augen tät' mir tauen
Ein Fühlen kindesfromm.

Mir war's, als dürft' ich träumen,
Ich sei nicht mehr verwaist,
Und es webte in den Räumen
Meiner Mutter süßer Geist.

Doch die den Baum mir stellten
In meine öde Nacht,
Mag's ihnen Gott vergelten,
Wie selig sie mich gemacht!

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Ganz oder gar nicht

Wer da will der Liebe leben,
Muss sich ganz der Liebe geben,
Sich nicht teilen, nicht zersplittern,
Ganz im Kuss hinüberzittern;
Muss des Herzens ganzes Drängen
Auf des Mundes Spitze zwängen;
Muss nicht denken, rechnen, klügeln,
Sich nicht fesseln oder zügeln;
Muss den Arm nicht ängstlich halten,
Gilt es, Hüften zu umfalten;
Nicht voll Scheu die Hand befühlen,
Gilt's, im seidnen Haar zu wühlen;
Muss im seligen Versenktsein
Unklar, ob er ist und denkt, sein.

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Ich will ja nur...

Ich will ja nur an Deiner Lippe sterben,
Als Sonnenstaub in Deinem Kuss verfliegen,
Will nur den Schmerz, den tiefen, schweren, herben,
Mit Deines Mundes Lethetrank besiegen.

Ich will ja nicht an Deinem Munde saugen,
Nur fromm und gläubig in Dein Antlitz schauen
Und auf dem Strahle Deiner Wunderaugen
Zum Äther hin demant'ne Brücken bauen.

Ich will ja nicht in Deinem Aug' mich sonnen,
Nur Worte tauschen süßer Minnefehde,
Nur rauschen hören Deiner Lippe Bronnen
In sanften Wellen zarter Frauenrede.

Ich will ja nicht Dich sehen, küssen, hören,
Ich will ja nur Dein denken im geheimen
Und hoffnungslos der Saite Gold empören
Und mich ergehn in zarten Liebesreimen.

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Moritz von Strachwitz (1822-1847) · Beliebteste

 

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