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Paul-Marie Verlaine (1844-1896)

Es glänzt der Himmel...

Es glänzt der Himmel über dem Dach
So blau, so stille.
Ein Baum wiegt draußen über dem Dach
Der Blätter Fülle.

Eine Glocke im Himmel, den du siehst,
Hörst sanft du klingen,
Einen Vogel auf dem Baum, den du siehst,
Seine Klage singen.

Mein Gott! Mein Gott! Das Leben fließt dort
Ohne Leiden und Härmen,
Vom Städtchen kommt mir herüber dort
Ein friedliches Lärmen.

Und du dort, der weint bei Tag und Nacht
In schmerzlicher Klage,
O sage mir du dort, wie hast du verbracht
Deine jungen Tage?

(aus dem Französischen von Wolf von Kalckreuth)

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Ostern

Die Glocken, die von Rom uns gestern kehrten, dröhnen
Zum Himmel Lobgesang in feierlichen Tönen.

Das Echo, das vom Turme mächtig flutend ruft,
Verherrlicht rings die weiten Lande und die Luft.

Der Vogel, der geweiht vom Goldklang heil'ger Grüße,
Vergisst sein Klagen und stimmt an der Hymnen Süße.

Und froh sein Halleluja zwitschernd durch die Welt
Singt er auf Busch und Baum, in Wiese, Wald und Feld.

Die Lerche hat mit Festgesang sich aufgeschwungen,
Dem tau'gen Morgen hat die Nachtigall gesungen.

Mit zärtlich süßen Tönen heißer Liebesglut,
Der sonnenhell das Glück in stillem Herzen ruht,

Lebt freudenvoll der Lenz, der gestern neu erstanden,
So selig seufzt Natur, und in den weiten Landen

Von dunklen Türmen manchen altersgrauen Baus
Vom Campanile nieder und vom Königshaus.

Aus allen Städten, da von Festgeläut und Singen
Paris und Moskau, London und Sevilla klingen,

Tönt hell der Jubelruf der Glocken, der uns weiht
Zum gnadenreichen Fest der heil'gen Osterzeit.

Die Taube streift die Flur, das Lamm blökt im Gehege,
Wem bist, Maria, du, begegnet auf dem Wege?

Gold ist der Fluss, der neu der Sonne Glanz empfing.
Es ist der Herr, der einst in Galiläa ging.

- Was wäscht das öde Herz sich nicht im gold'nen Strome,
Was heiligt nicht den Geist der goldne Klang vom Dome?

Was fleht nicht wie ein Lamm der Seele bang Gebet,
Der weißen Taube gleich, da alles neu ersteht?

Was zieht der Mensch, der einst in göttlichem Vertrauen,
Nicht heute noch den Pfad nach Galiläas Auen?

(aus dem Französischen von Wolf von Kalckreuth)

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Paul-Marie Verlaine (1844-1896)

 

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