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Sándor Petöfi (1823-1849)

Todessehnsucht

Gebt einen Sarg mir und ein Grab
In tiefer, stiller Erde, – gebt!
Wo kein Empfinden, kein Gefühl,
Kein Herz und kein Gedanke lebt!

O du mein Kopf, du meine Brust,
Zwiefacher Fluch, der auf mir ruht!
Wozu mit Flammengeißeln selbst
Sich quälen in ohnmächt'ger Wut?

Warum sehnt dieses stolze Hirn
Gar zu den Sternen sich empor,
Wenn sein Geschick ihm rau befiehlt:
Kriech' auf der Erde hin, du Tor!?

Und wenn von aller Freud' und Lust,
Von allem, was des Daseins Zier,
Nicht das Geringste mir gewährt,
Wozu ward dieses Leben mir?

Und schlägt ein Herz in meiner Brust,
Das hell im Glück zu jubeln weiß,
Was gönnst Du, Gott der Seligkeit,
Ihm nichts als einen Blick aus Eis? ...

Gebt einen Sarg mir und ein Grab
In tiefer, stiller Erde, – gebt!
Wo kein Empfinden, kein Gefühl,
Kein Herz und kein Gedanke lebt! ...

(aus dem Ungarischen von Ignaz Schnitzer)

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Sándor Petöfi (1823-1849)

 

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