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Hochzeitsscherze – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Vater werden ist nicht schwer…

Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.
Ersteres wird gern geübt,
weil es allgemein beliebt.
Selbst der Lasterhafte zeigt,
dass er gar nicht abgeneigt;
nur er will mit seinen Sünden
keinen guten Zweck verbinden,
sondern, wenn die Kosten kommen,
fühlet er sich angstbeklommen.
Dieserhalb besonders scheut
er die fromme Geistlichkeit,
denn ihm sagt ein stilles Grauen:
das sind Leute, welche trauen.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Genau besehn

Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Dass einem graut.

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unbekannt

Die Jugend, wie sie immer war

Ein Junge will vom Weihnachtsmann
am liebsten einen Hampelmann.
Die Mädchen, anders als die Knaben,
die möchten gern ein Püppchen haben.

Wenn sie dann groß und aufgeklärt,
ist das Verhältnis umgekehrt.

Ein Püppchen suchen sich die Knaben,
'nen Hampelmann will's Mädchen haben,
den es fest an der Strippe hält
und zappeln lässt, wie's ihr gefällt.

Vielleicht wird mancher protestieren:
"Mir könnte so was nicht passieren,
ich bin ein gewiefter Frauenkenner!"
Das sind die größten Hampelmänner.

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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/lessing.php

Das Muster der Ehen

Ein rares Beispiel will ich singen,
Wobei die Welt erstaunen wird.
Dass alle Ehen Zwietracht bringen,
Glaubt jeder, aber jeder irrt.

Ich sah das Muster aller Ehen,
Still, wie die stillste Sommernacht.
O! dass sie keiner möge sehen,
Der mich zum frechen Lügner macht!

Und gleichwohl war die Frau kein Engel,
Und der Gemahl kein Heiliger;
Es hatte jedes seine Mängel.
Denn niemand ist von allen leer.

Doch sollte mich ein Spötter fragen,
Wie diese Wunder möglich sind?
Der lasse sich zur Antwort sagen:
Der Mann war taub, die Frau war blind.

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Heinrich Heine (1797-1856)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/heinrich_heine.php

Kleines Volk

In einem Pisspott kam er geschwommen,
Hochzeitlich geputzt, hinab den Rhein.
Und als er nach Rotterdam gekommen,
Da sprach er: "Juffräuken, willst du mich frein?

Ich führe dich, geliebte Schöne,
Nach meinem Schloss, ins Brautgemach;
Die Wände sind eitel Hobelspäne,
Aus Häckerling besteht das Dach.

Da ist es so puppenniedlich und nette,
Da lebst du wie eine Königin!
Die Schale der Walnuss ist unser Bette,
Von Spinnweb sind die Laken drin.

Ameiseneier, gebraten in Butter,
Essen wir täglich, auch Würmchengemüs',
Und später erb ich von meiner Frau Mutter
Drei Nonnenfürzchen, die schmecken so süß.

Ich habe Speck, ich habe Schwarten,
Ich habe Fingerhüte voll Wein,
Auch wächst eine Rübe in meinem Garten,
Du wirst wahrhaftig glücklich sein!"

Das war ein Locken und ein Werben!
Wohl seufzte die Braut: "Ach Gott! ach Gott!"
Sie war wehmütig, wie zum Sterben -
Doch endlich stieg sie hinab in den Pott.

Sind Christenleute oder Mäuse
Die Helden des Lieds? Ich weiß es nicht mehr.
Im Beverland hört ich die schnurrige Weise,
Es sind nun dreißig Jahre her.

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Achim von Arnim (1781-1831)

Hochzeit-Karmen

Glücklich bist du junger Mann,
Der ein Weib gefunden,
Die kein andrer leiden kann,
Du bist fest verbunden;
Ohne Argwohn bleibt dein Herz
Bei der Jungfrau Kranze,
Lachend weicht der leere Scherz
Von dem Hochzeittanze.

Du nur kennest ihren Reiz,
Andern scheint sie hässlich,
Doch sie bringet deinem Geiz
Reichtum unermesslich;
Geld zu zählen ist dein Glück,
Liebe stört dich nimmer,
Und du siehst im schielen Blick
Nur des Gelds Geflimmer.

Hat Rubinen im Gesicht
Satan ihr gedroschen,
Ist die eitle Lust doch nicht
In dem Weib erloschen;
Täglich tüncht sie weiß und rot
Ihre falben Wangen,
Und in Kleidern überbot
Alle, die hier prangen.

Eine Brille musst du heut
Dir zur Hochzeit kaufen,
Deren Gläser allezeit
Rußig angelaufen;
Wie zur Sonnenfinsternis
Kannst du so sie schauen,
Und kein blendend Hindernis
Macht dir vor ihr Grauen.

Zweie machen stets ein Paar,
Schlafe fest und lange,
Eifersucht krümmt dir kein Haar,
Sei davor nicht bange;
Weil es der Gewohnheit List
Kriegst du bald auch Kinder,
Töchter, wie die Mutter ist,
Hässlich auch nicht minder.

Schlag nur alle Spiegel ein,
Eh es morgen helle,
Doppelt wär sonst deine Pein
Armer Schlafgeselle;
Leite ab den glatten Bach,
Lass kein Silber putzen,
Dass bei ihrem Bild kein Ach
Kann der Liebe trutzen.

Zieh mit ihr ins Morgenland,
Wo das Weib den Schleier
Für die Hässlichkeit erfand,
Naht der schöne Freier:
Zieh in jedem Fall von hier
Mit dem lieben Weibe,
Denn beim Stix, ich schwöre dir,
Dass ich sonst nicht bleibe.

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Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php

Der Nachtschelm und das Siebenschwein oder eine glückliche Ehe

Der Nachtschelm und das Siebenschwein,
die gingen eine Ehe ein,
o wehe!
Sie hatten dreizehn Kinder, und
davon war eins der Schluchtenhund,
zwei andre waren Rehe.

Das vierte war die Rabenmaus,
das fünfte war ein Schneck samt Haus,
o Wunder!
Das sechste war ein Käuzelein,
das siebte war ein Siebenschwein
und lebte in Burgunder.

Acht war ein Gürteltier nebst Gurt,
neun starb sofort nach der Geburt,
o wehe!
Von zehn bis dreizehn ist nicht klar; -
doch wie dem auch gewesen war,
es war eine glückliche Ehe!

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Ludwig Uhland (1787-1862)

Verspätetes Hochzeitlied

Die Muse fehlt nicht selten,
Wenn man sie eben will;
Sie schweift in fernen Welten,
Und nirgends hält sie still.
Die Schwärmerin verträumet
Gar oft den Glockenschlag,
Was sag ich? Sie versäumet
Selbst einen Hochzeittag.

So auch zu eurem Feste
Erscheinet sie zu spät
Und bittet nun aufs Beste
Dass ihr sie nicht verschmäht.
Des schönsten Glückes Schimmer
Erglänzt euch eben dann,
Wenn man euch jetzt und immer
Ein Brautlied singen kann.

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Klabund (1890-1928)

Berliner Ballade

Sie hing wie eine Latte
Vom Schranke steif und stumm.
Am Morgen sah's ihr Gatte,
Lief nach dem Polizeipräsidium.

"Meine Frau", so schrie er, "ist verschieden..."
Doch der Polizeiwachtmeister Schmidt,
Rollte blutig seine Augen:
"Wie denn, ha'm Sie den Jeburtsschein mit?"

Dieses hatte er mitnichten,
Und er setzte sich in Trab,
Spät entsann er sich der ehelichen Pflichten, -
Schnitt sie ab.

Und er legt den Strick an seine Kehle,
Vor dem Spiegel, peinlich und honett.
Nimmt noch einen Schluck, befiehlt Gott seine Seele -
Schwapp, schon baumelt er am Ehebett.

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Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Ernste Mahnung

Deine lachenden Augen ruhen auf mir
Sonnenscheinwarm und trösten mein Herz;
Dein kleines Grübchen der rechten Wange
Macht lustig mein Herz, denk ich bloß seiner;
Dein rascher Schritt belebt mein Auge
Und spendet Flügel meinen Gedanken;
Dein Schelmenkinn dünkt mich so witzig
Wie zehn französische Komödien
Und dreißigtausend urgermanische;
Deiner Lippen geschwungener Liebesbogen
Jagt Kusswild auf in meinem Herzen
(Ich denke du findest das Bildchen zierlich!)
Und wenn du sprichst, schwillt auf mein Fühlen;
Dann bin ich selig ganz, ganz selig,
Die Engel im Himmel dann hör ich ja singen!
Aber nur eins, mein Mauserl, bitte,
Eins vermeide – es macht nervös mich –,
Sprich mir nicht das Hauptwort »Heirat«.
Dieses Hauptwort klingt so ledern,
Wie ein ganzer Leitartikel,
Und ich hasse sehr dergleichen.

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Kurt Tucholsky (1890-1935)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/kurt_tucholsky.php

Versunkenes Träumen

Lieblich ruht der Busen, auf dem Tisch,
jener Jungfrau, welche rosig ist und frisch.

Ach, er ist so kugelig und gerundet,
dass er mir schon in Gedanken mundet.

Heil und Sieg dereinst dem feinen Knaben,
dem es freisteht, sich daran zu laben.

Jener wird erst stöhnen und sich recken;
aber nachher bleibt er sicher stecken.

Heirat, Kinder und ein häusliches Frangssäh -
nichts von Liebesnacht und jenem Kanapee...

Ich hingegen sitz bei ihren Brüsten,
und - gedanklich - dient sie meinen Lüsten.

Doch dann steh ich auf und schlenkre froh mein Bein,
schiebe ab,
bin frei -
und lasse Jungfer Jungfer sein.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Ein Taschenkrebs und ein Känguru...

Ein Taschenkrebs und ein Känguru,
Die wollten sich ehelichen.
Das Standesamt gab es nicht zu,
Weil beide einander nicht glichen.

Da riefen sie zornig: »Verflucht und verdammt
Sei dieser Bürokratismus!«
Und hingen sich auf vor dem Standesamt
An einem Türmechanismus.

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Horst Winkler
www.versschmiede.de/themen/hochzeit/hochzeitseinladungen

Hochzeitseinladung

Hochwerte Frauen, kühne Ritter
Alleinsein ist auf Dauer bitter
Doch dem, der holder Minne frönt
Und wem die schönste Gunst vergönnt
Dem ist das Erdensein verschönt
Und ewiglich von Glück gekrönt

So Recken und ihr Edelfrauen
Kömmt alle um euch zu erbauen
An köstlichem Getränk und Speisen
Die man nicht müde wird zu preisen
So schmauset, bechert und frohlocket
Ein Narr, wer da zu Hause hocket
Gewandet euch, wie es sich ziemt
Recht ritterlich und abgestimmt
Vermerket wohl den Ort, die Stund´
Und gebt uns bitte tunlichst Kund
Wes Anblick uns daselbst erfreut
Und wer sich andernorts zerstreut

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Heinrich Heine (1797-1856)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/heinrich_heine.php

Und bist du erst...

Und bist du erst mein eh’lich Weib,
Dann bist du zu beneiden,
Dann lebst du in lauter Zeitvertreib,
In lauter Pläsier und Freuden.

Und wenn du schiltst und wenn du tobst,
Ich werd es geduldig leiden;
Doch wenn du meine [Verse] nicht lobst,
Lass ich mich von dir scheiden.

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Johann Grob (1643-1697)

Auf einen Hochzeiter

Weil deinem schönen Lieb' ihr Bäuchlein will geschwellen
So hast du hohe Zeit ein' Hochzeit anzustellen.

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