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Gedichte über das Aufwachsen – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Erich Mühsam (1878-1934)

Der Faulpelz

Otto, Otto, lerne!
Lerne dein Gedicht!
Tust du es nicht gerne,
Hilft's dir dennoch nicht.

In der Schule morgen
Weißt du dir es Dank. -
Otto sitzt in Sorgen
Auf der Gartenbank.

Otto sitzt in Kummer
Unterm Lindenbaum;
Und er sinkt in Schlummer,
Weiß es selber kaum.

Fanny und Lenore
Treiben mit ihm Spaß,
Kitzeln ihn am Ohre
Mit dem Zittergras.

Ottos Geist ist ferne,
Und er merkt es nicht; -
Otto, Otto, lerne!
Lerne dein Gedicht!

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Martin Opitz (1597-1632)

An ein kleines Mädchen

Die Mädchen und die Frauen,
Die lob' ich für und für.
Die Blumen auf den Auen
Sind nicht von solcher Zier.
Die Sonne, wenn sie strahlet
Vom Morgenlande her,
Hat schöner nie gemalet
Die Länder und das Meer.

Ein Mann, der muss nur reisen,
Ertragen Hitz' und Frost,
Muss ziehn durch Eis und Eisen,
Bei schlechter Ruh' und Kost;
Muss sich der Arbeit fügen,
Steigt auf sein wildes Pferd,
Muss wachen und muss kriegen,
Stirbt oftmals durch das Schwert.

Der lieben Mägdlein Jugend
Wird sonder Sorgen groß,
Erlernet Witz und Tugend
In ihrer Mütter Schoß,
Die sie mit Lust erziehen
Bis zu der süßen Zeit,
Wo sie so munter fliehen
Die Last der Einsamkeit.

Nun wachse, liebe Kleine!
Sei deiner Eltern Zier,
Brich künftig mit dem Scheine
Der edlen Zucht herfür;
Da werd' ich noch erfahren
Den freudereichen Tag,
Dass ich mit greisen Haaren
Dein Brautlied singen mag.

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Rudolf Presber (1867-1935)

Erinnerung

Der Abend kam. Die Schatten fielen.
Rings an den Fenstern ward es hell.
Die Kleine, müd' von Lauf und Spielen,
Lag mir am Fuß im Bärenfell.

Die nackten Beinchen hochgezogen,
Hielt sie in kleiner Hand den Stift
Und füllte meinen schönsten Bogen
Mit Häkchen einer Runenschrift.

Rings war's so still, wie zum Gebete;
Der ems'ge Stift nur raschelt leis...
Es schrieb kein Dichter und Prophete
Sein Weisheitsbuch mit größrem Fleiß!

Da plötzlich schmeichelnd mit den lieben
Äuglein mein Kindchen zu mir schlich:
"Weißt du, Papa, was ich geschrieben?" -
"Ein Briefchen?" - "Ja." - "An wen?" -
"An dich!"

"Goldkind, an mich? Was steht darinnen?
Der Abend macht die Augen trüb..."
Und sie nach lächelndem Besinnen:
"Dass ich dich lieb hab', furchtbar lieb!"

Es floss ein letzter Sonnenschimmer
Ums Köpfchen ihr mit goldnem Hauch -
"Das schreibst du mir im selben Zimmer?
Sag's mir doch laut, dann weiß ich's auch."

Da sah mich an das kleine Wesen
Und reicht das Blatt mir lächelnd hin:
"Behalt's, Papa, dann kannst du's lesen,
Wenn ich mal nicht im Zimmer bin..."

... O bittres Wort aus lieben Zeiten,
Das du der Sehnsucht Flügel leihst!
Es schlug die Stunde längst zum Scheiden,
Und dieses Zimmer ist verwaist.

Und dieses Herz, die Sorgen machen's
Oft müd' und schwer auf banger Fahrt;
Und kaum ein Echo deines Lachens
Hat sich sein Kämmerchen bewahrt.

Von deinem Jauchzen, deinem Lieben,
Von all dem, was sich nie vergisst,
Ist nur ein Blatt zurückgeblieben,
Das wirr und kraus bekritzelt ist...

Und in der Stille heil'ger Stunden
Ruht lang mein Blick auf dem Papier;
Dann brechen auf die alten Wunden,
Und meine Seele weint nach dir.

Dann will ein heißer Duft mich streifen
Aus meines toten Frühlings Gruft,
Und zitternd meine Hände greifen
In leere Luft.

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Rainer Maria Rilke (1875-1926)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/rilke.php

Kindheit

Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit
mit Warten hin, mit lauter dumpfen Dingen.
O Einsamkeit, o schweres Zeitverbringen...
Und dann hinaus: die Straßen sprühn und klingen
und auf den Plätzen die Fontänen springen
und in den Gärten wird die Welt so weit –.
Und durch das alles gehn im kleinen Kleid,
ganz anders als die andern gehn und gingen –:
O wunderliche Zeit, o Zeitverbringen,
o Einsamkeit.

Und in das alles fern hinauszuschauen:
Männer und Frauen; Männer, Männer, Frauen
und Kinder, welche anders sind und bunt;
und da ein Haus und dann und wann ein Hund
und Schrecken lautlos wechselnd mit Vertrauen –:
O Trauer ohne Sinn, o Traum, o Grauen,
o Tiefe ohne Grund.

Und so zu spielen: Ball und Ring und Reifen
in einem Garten, welcher sanft verblasst,
und manchmal die Erwachsenen zu streifen,
blind und verwildert in des Haschens Hast,
aber am Abend still, mit kleinen steifen
Schritten nachhaus zu gehn, fest angefasst –:
O immer mehr entweichendes Begreifen,
o Angst, o Last.

Und stundenlang am großen grauen Teiche
mit einem kleinen Segelschiff zu knien;
es zu vergessen, weil noch andre, gleiche
und schönere Segel durch die Ringe ziehn,
und denken müssen an das kleine bleiche
Gesicht, das sinkend aus dem Teiche schien –:
O Kindheit, o entgleitende Vergleiche.
Wohin? Wohin?

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Rainer Maria Rilke (1875-1926)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/rilke.php

Die Konfirmanden

In weißen Schleiern gehn die Konfirmanden
tief in das neue Grün der Gärten ein.
Sie haben ihre Kindheit überstanden,
und was jetzt kommt, wird anders sein.

O kommt es denn! Beginnt jetzt nicht die Pause,
das Warten auf den nächsten Stundenschlag?
Das Fest ist aus, und es wird laut im Hause,
und trauriger vergeht der Nachmittag...

Das war ein Aufstehn zu dem weißen Kleide
und dann durch Gassen ein geschmücktes Gehn
und eine Kirche, innen kühl wie Seide,
und lange Kerzen waren wie Alleen,
und alle Lichter schienen wie Geschmeide,
von feierlichen Augen angesehn.

Und es war still, als der Gesang begann:
Wie Wolken stieg er in der Wölbung an
und wurde hell im Niederfall; und linder
denn Regen fiel er in die weißen Kinder.
Und wie im Wind bewegte sich ihr Weiß,
und wurde leise bunt in seinen Falten
und schien verborgne Blumen zu enthalten -:
Blumen und Vögel, Sterne und Gestalten
aus einem alten fernen Sagenkreis.

Und draußen war ein Tag aus Blau und Grün
mit einem Ruf von Rot an hellen Stellen.
Der Teich entfernte sich in kleinen Wellen,
und mit dem Winde kam ein fernes Blühn
und sang von Gärten draußen vor der Stadt.

Es war, als ob die Dinge sich bekränzten,
sie standen licht, unendlich leicht besonnt;
ein Fühlen war in jeder Häuserfront,
und viele Fenster gingen auf und glänzten.

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Heinrich Seidel (1842-1906)

Das Schwesterchen

Mein Gretchen ist so kugelrund
Und hat ein stumpfes Näschen
Und einen roten Kirschenmund
Und läuft als wie ein Häschen.

Und Locken hat es seidengleich
Und einen weißen Nacken
Und kleine Hände sammetweich
Und apfelrote Backen.

Nun lauf hinaus ins grüne Gras,
Du kleine, liebe Grete,
Doch fall mir nicht ins Regenfass
Und tritt nicht auf die Beete.

Und patsche mir ins Nasse nicht
Mit deinen kleinen Füßen,
Und wenn du Nachbars Katze siehst,
So sag, ich lass sie grüßen!

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Heinrich Seidel (1842-1906)

Der kleine Nimmersatt

Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
’ne Festung und Soldaten
und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

Drei Märchenbücher wünsch’ ich mir
Und Farbe auch zum Malen
und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiss nicht, lieber Vater!

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen.

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
’ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
Dies alles hätt’ ich gerne.

Mir fehlt - ihr wisst es sicherlich -
Gar sehr ein neuer Schlitten,
Und auch um Schlittschuh’ möchte ich
Noch ganz besonders bitten.

Um weiße Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

Auch einen großen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.

Doch dünkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

Als Hänschen so gesprochen hat,
Sieht man die Eltern lachen:
"Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen?

Wer so viel wünscht" - der Vater spricht’s -
"Bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel."

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Adalbert Stifter (1805-1868)

Im Winter

Kinder lieben sehr den Schnee,
Spielen gern darin:
Erstgebornes Kindchen, geh
Auch zum Schnee dahin.

Spiele mit dem weißen Flaum,
Sieh, er ist so rein:
Wird nach wenig Tagen kaum
Schnee und Kind mehr sein.

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unbekannt

Dass du jetzt zur Schule musst...

Dass du jetzt zur Schule musst,
braucht dich nicht zu kränken.
Gehe hin mit Mut und Lust,
sollst immer daran denken:
Es ist nicht bloß Unterricht,
manchmal ist auch Pause.
Und Ferien gibt es ziemlich viel,
dann bist du zu Hause
und hast reichlich Zeit fürs Spiel.

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unbekannt

In der Schultüte

Nimm die Schule stets so ernst,
dass du ihren Sinn erfasst:
Wichtig ist, dass du was lernst!
Mitgemacht und aufgepasst!

Nimm zum heutigen Schulbeginn
meine besten Wünsche hin:
Dass die Schulzeit schmackhaft sei,
so wie diese Leckerei.

Pass auf! Man kann in allen Stunden
der Schulzeit Nützliches entdecken.
Lass dir das Lernen immer munden!
Und lass dir meine Gaben schmecken!

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unbekannt

Kindergartenzeit ade

Kindergartenzeit ade,
jetzt lernst du das ABC.
Stolz wirst du den Ranzen tragen
und neugierig so manches fragen.

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unbekannt

Ein neuer Abschnitt nun beginnt...

Ein neuer Abschnitt nun beginnt,
wir wünschen, dass es dir gelingt,
stets fröhlich und vergnügt zu bleiben
auch beim Lesen, Rechnen und Schreiben.

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