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Junge Liebe – Dichter 1 2 3 · Titel 1 2 3 · Beliebteste · Neueste

Georg Heym (1887-1912)

An meine kleine Freundin

Wer hätte das gedacht!
Das kam wohl über Nacht.
Denn als ich aufgewacht,
Da warst auf einmal du
Mein kleiner Herztyrann.
Sieh doch mal einer an,
Was Amor alles kann.
Schon weiß ich, was ich tu,
Damit du gnädig bist,
Und mich nicht gleich vergisst:
Ich mach dir dies Gedicht.
Ich hoff, es ist so schlicht,
So süß und zart wie du.

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Friedrich Hebbel (1813-1863)

Auf ein errötendes junges Mädchen, das ich im Louvre sah

Ich ließ mein Auge auf dem deinen ruh'n,
Da ward zur Purpurflamme dein Gesicht;
Du warst ein Kind, ein Mädchen bist du nun,
So weig're auch die Mädchenfrucht mir nicht.

Dein Mund ist reif jetzt für den ersten Kuss,
Er gleicht der Herzenskirsche, die zersprang
Vor aller Feuersäfte letztem Schuss,
Und nun verspritzt, was sie so heiß durchdrang.

Ich hab' ein Recht auf ihn, ich hab' in dir
Die Glut, die ihn gezeitigt hat, geweckt,
Drum raub' ich ihn mit kecker Lippe mir,
Wie Vögel Beeren, die kein Laub mehr deckt.

Vielleicht vollendet dieser Kuss mein Glück,
Du wirst durch ihn dir deiner ganz bewusst,
Und wie du Mädchen wardst vor meinem Blick,
So wirst du auch noch Weib an meiner Brust!

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Gustav Falke (1853-1916)

Auf Flügeln

Herz, erträgst du diese Freude,
Trägst du so viel Seligkeit?
Himmel, Erde: eine Sonne
Und ein Blühen weit und breit.

Wo die überglühten Wipfel
Baden hoch im Morgenhauch,
Wo die weißen Mauern winken,
Wohnt der schöne Frühling auch.

Jeder Schlag der raschen Pulse
Ruft das holde Ziel heran,
Und die Ferne wird zur Nähe,
Und die Liebe hats getan.

Durch den Garten, über Stiegen,
Wie auf Flügeln hebt es dich;
Schneller als die schnelle Schwalbe,
Höher schwingt die Liebe sich.

Himmelspforten, welch Willkommen!
Öffnen glänzend sich und groß,
Und der freche Vogel flattert
Einem Engel in den Schoß.

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

Bleibe, bleibe bei mir...

Bleibe, bleibe bei mir,
Holder Fremdling, süße Liebe,
Holde, süße Liebe,
Und verlasse die Seele nicht!
Ach, wie anders, wie schön
Lebt der Himmel, lebt die Erde,
Ach, wie fühl ich, wie fühl ich
Dieses Leben zum ersten Mal!

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Heinrich Heine (1797-1856)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/heinrich_heine.php

Dass du mich liebst...

Dass du mich liebst, das wusst ich,
Ich hatt es längst entdeckt;
Doch als du mir's gestanden,
Hat es mich tief erschreckt.

Ich stieg wohl auf die Berge
Und jubelte und sang;
Ich ging ans Meer und weinte
Beim Sonnenuntergang.

Mein Herz ist wie die Sonne
So flammend anzusehn,
Und in ein Meer von Liebe
Versinkt es groß und schön.

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Hermann Löns (1866-1914)

Der späte Mai

Die roten Blätter rauschen,
Der Sommer ist lange vorbei,
Es leuchten unsere Augen,
Es blüht in uns der Mai.

Wir können die Liebe nicht bergen,
Wir sind uns viel zu gut,
Es brennen unsere Lippen,
In den Schläfen klopft unser Blut.

Wir reden schüchterne Worte,
Wir sehn aneinander vorbei,
Scheu wie die erste Liebe
Macht uns der späte Mai.

Was zögerst du, was zagst du,
Wer weiß, bald fällt der Schnee,
Die ungeküssten Küsse,
Das ist das bitterste Weh.

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Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)

Die Beiden

Sie trug den Becher in der Hand -
Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -,
So leicht und sicher war ihr Gang,
Kein Tropfen aus dem Becher sprang.

So leicht und fest war seine Hand:
Er ritt auf einem jungen Pferde,
Und mit nachlässiger Gebärde
Erzwang er, dass es zitternd stand.

Jedoch, wenn er aus ihrer Hand
Den leichten Becher nehmen sollte,
So war es beiden allzu schwer:
Denn beide bebten sie so sehr,
Dass keine Hand die andre fand
Und dunkler Wein am Boden rollte.

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Friedrich von Hagedorn (1708-1754)

Die erste Liebe

O wie viel Leben, wie viel Zeit
Hab' ich, als kaum beseelt, verloren,
Eh' mich die Gunst der Zärtlichkeit
Begeistert und für dich erkoren!
Nun mich dein süßer Kuss erfreut,
O nun belebt sich meine Zeit!
Nun bin ich erst geboren!

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

Frech und froh

Liebesqual verschmäht mein Herz,
Sanften Jammer, süßen Schmerz;
Nur vom Tücht’gen will ich wissen,
Heißem Äuglen, derben Küssen.
Sei ein armer Hund erfrischt
Von der Lust, mit Pein gemischt!
Mädchen, gib der frischen Brust
Nichts von Pein und alle Lust.

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Johann Heinrich Voß (1751-1826)

Frühlingsliebe

Die Lerche sang, die Sonne schien,
Es färbte sich die Wiese grün,
Und braungeschwollne Keime
Verschönten Büsch' und Bäume:
Da pflückt' ich am bedornten See
Zum Strauß ihr, unter spätem Schnee,
Blau, rot und weißen Güldenklee.
Das Mägdlein nahm des Busens Zier,
Und nickte freundlich Dank dafür.

Nur einzeln grünten noch im Hain
Die Buchen und die jungen Mai'n;
Und Kresse wankt' in hellen
Umblümten Wiesenquellen:
Auf kühlem Moose, weich und prall,
Am Buchbaum, horchten wir dem Schall
Des Quelles und der Nachtigall.
Sie pflückte Moos, wo wir geruht,
Und kränzte sich den Schäferhut.

Wir gingen atmend, Arm in Arm,
Am Frühlingsabend, still und warm,
Im Schatten grüner Schlehen
Uns Veilchen zu erspähen:
Rot schien der Himmel und das Meer;
Mit einmal strahlte, groß und hehr,
Der liebe volle Mond daher.
Das Mägdlein stand und ging und stand,
Und drückte sprachlos mir die Hand.

Rotwangicht, leichtgekleidet saß
Sie neben mir auf Klee und Gras,
Wo ringsum helle Blüten
Der Apfelbäume glühten:
Ich schwieg; das Zittern meiner Hand,
Und mein betränter Blick gestand
Dem Mägdlein, was mein Herz empfand.
Sie schwieg, und aller Wonn' Erguss
Durchströmt' uns beid' im ersten Kuss.

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Joseph von Eichendorff (1788-1857)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/eichendorff.php

Frühlingsnacht

Übern Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt's schon an zu blühn.

Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
Ist mir's doch, als könnt's nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.

Und der Mond, die Sterne sagen's,
Und in Träumen rauscht's der Hain,
Und die Nachtigallen schlagen's:
Sie ist Deine, sie ist dein!

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

Frühzeitiger Frühling

Tage der Wonne,
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?

Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind es die Wiesen?
Ist es das Tal?

Blauliche Frische!
Himmel und Höh!
Goldene Fische
Wimmeln im See.

Buntes Gefieder
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder
Schallen darein.

Unter des Grünen
Blühender Kraft
Naschen die Bienen
Summend am Saft.

Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.

Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
Gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen
Kehrt er zurück.
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!

Saget, seit gestern
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!

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Joseph von Eichendorff (1788-1857)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/eichendorff.php

Glück

Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum, dass ich's verhehle
So glücklich bin ich.

Rings Menschen sich drehen
Und sprechen gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. -

Zu eng wird das Zimmer,
Wie glänzet das Feld,
Die Täler voll Schimmer,
Weit herrlich die Welt!

Gepresst bricht die Freude
Durch Riegel und Schloss,
Fort über die Heide!
Ach, hätt ich ein Ross! -

Und frag ich und sinn ich,
Wie so mir geschehn?: -
Mein Liebchen herzinnig,
Das soll ich heut sehn.

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Theodor Storm (1817-1888)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_storm.php

Hinter den Tannen

Sonnenschein auf grünem Rasen,
Krokus drinnen blau und blass;
Und zwei Mädchenhände tauchen
Blumen pflückend in das Gras.

Und ein Junge kniet daneben,
Gar ein übermütig Blut,
Und sie schaun sich an und lachen –
O wie kenn ich sie so gut!

Hinter jenen Tannen war es,
Jene Wiese schließt es ein –
Schöne Zeit der Blumensträuße,
Stiller Sommersonnenschein!

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Paul Heyse (1839-1914)

Ich sah mein Glück vorübergehn....

Ich sah mein Glück vorübergehn,
Ich konnt' es am Stirnhaar fassen
Und blieb wie ein törichter Träumer stehn
Und hab' es vorbeigelassen.

Ich sah mein Glück auf der Wiese ruhn,
Ich konnt's auf die Lippen küssen
Und starrt' es nur an vom Hut zu den Schuh'n
Und habe mich losgerissen.

Ich harrte, ob es mit holdem Blick
Nicht selbst sich meiner erbarme.
Ich dachte: ist es ein rechtes Glück,
So läuft dir's frei in die Arme.

Und sieh, wie am Abend ich saß zu Haus
Und an nichts Fröhliches dachte,
Da pocht's, da stand's an der Schwelle drauß
Und flog mir ans Herz und lachte.

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