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Gedichte an geliebte Frauen – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Georg Heym (1887-1912)

An meine kleine Freundin

Wer hätte das gedacht!
Das kam wohl über Nacht.
Denn als ich aufgewacht,
Da warst auf einmal du
Mein kleiner Herztyrann.
Sieh doch mal einer an,
Was Amor alles kann.
Schon weiß ich, was ich tu,
Damit du gnädig bist,
Und mich nicht gleich vergisst:
Ich mach dir dies Gedicht.
Ich hoff, es ist so schlicht,
So süß und zart wie du.

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Georg Friedrich Daumer (1800-1875)

Botschaft

Wehe, Lüftchen, lind und lieblich
Um die Wange der Geliebten,
Spiele zart in ihrer Locke,
Eile nicht, hinweg zu fliehn!
Tut sie dann vielleicht die Frage,
Wie es um mich Armen stehe,
Sprich: Unendlich war sein Wehe,
Höchst bedenklich seine Lage;
Aber jetzo kann er hoffen,
Wieder herrlich aufzuleben,
Denn du, Holde, denkst an ihn.

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Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)

Der Traum

Jüngst hab' ich dich gesehn im Traum,
So lieblich saßest du behütet,
In einer Laube grünem Raum,
Von duftendem Jasmin umblütet,
Durch Zweige fiel das goldne Licht,
Aus Vogelkehlen ward gesungen,
Du saßest da, wie ein Gedicht
Von einem Blumenkranz umschlungen.

Und deine liebe Rechte trug
Das Antlitz mit so edlen Sitten,
Im Sand das aufgeschlagne Buch
Schien von dem Schoße dir geglitten;
Dich lehnend an den frischen Hag
Hauchtest du flüsternd leise Küsse,
Im Auge eine Träne lag
Wie Tau im Kelche der Narzisse.

Dich anzuschaun war meine Lust,
Zu lauschen deiner Züge Regen,
Und dennoch hätt' ich gern gewusst,
Was dich so innig mocht' bewegen?
Da bogst du sacht hinab den Zweig,
Strichst lächelnd an der Spitzenhaube,
An deine Schulter huscht' ich gleich,
Sah einen Baum in schlichtem Laube:

Und auf dem Baume saß ein Fink,
Der schleppte dürres Moos und Reisig,
»Schau her, schau wieder!« zirpt' er flink
Und förderte am Nestchen fleißig;
Er sah so keck und fröhlich aus,
Als trüg' er des Flamingo Kleider,
So sorglich hüpft' er um sein Haus,
Als fürcht' er bösen Blick und Neider.

Und wenn ein Reischen er gelegt,
Dann rief er alle Welt zu Zeugen,
Als müsse was der Garten hegt,
Blum' und Gesträuch sich vor ihm neigen;
Um deine Lippe flog ein Zug,
Wie ich ihn oft an ihr gesehen,
Und meinen Namen ließ im Flug
Sie über ihre Spalte gehen.

Schon hob ich meine Hand hinauf
Mit leisem Schlage dich zu strafen,
Allein da wacht' ich plötzlich auf
Und bin nicht wieder eingeschlafen;
Nur deiner hab' ich fortgedacht,
Säh' dich so gern am grünen Hage,
Mich dünkt, so lieb wie in der Nacht
Sah ich dich noch an keinem Tage.

Im Eise schlummern Blum' und Zweig,
Dezemberwinde schneidend wehen,
Der Garten steht im Wolkenreich,
Wo tausend schönre Gärten stehen;
So golden ist kein Sonnenschein,
Dass er wie der erträumte blinke;
Doch du, bist du nicht wirklich mein?
Und bin ich nicht dein dummer Finke?

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Ein Liebesbrief

Von allen Seiten drängt ein drohend Grau
Uns zu. Die Luft will uns vergehen.
Ich aber kann des Himmels Blau,
Kann alles Trübe sonnvergoldet sehen.
Weil ich dich liebe, dich, du frohe Frau.

Mag sein, dass alles Böse sich
Vereinigt hat, uns breitzutreten.
Drei Rettungswege gibt's: Zu beten,
Zu sterben, und „Ich liebe dich!“

Und alle drei in gleicher Weise
Gewähren Ruhe, geben Mut.
Es ist wie holdes Sterben, wenn wir leise
Beten: „Ich liebe dich! Sei gut!“

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Max Dauthendey (1867-1918)

Deine Schönheit ist meine Harfe

Auf den Apfelbäumen ist ein rosiges Gedränge,
Die Blüten sind weich wie dein Nacken
Und rund wie deine Wangen;
Die Apfelbäume haben es von dir gelernt,
Sich süß zu schmücken, sie verlernen es nie mehr.

Deine Schönheit ist meine Harfe,
Du bist unendlich schön, mein Lied sei ohne Ende.
Du schlägst die Wimpern nieder,
Sie sind mir eine neue Brücke in dein Herz.

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

In tausend Formen...

In tausend Formen magst du dich verstecken,
Doch, Allerliebste, gleich erkenn’ ich dich,
Du magst mit Zauberschleiern dich bedecken,
Allgegenwärtige, gleich erkenn’ ich dich.

An der Zypresse reinstem, jungen Streben,
Allschöngewachsne, gleich erkenn’ ich dich,
In des Kanales reinem Wellenleben,
Allschmeichelhafte, wohl erkenn’ ich dich.

Wenn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet,
Allspielende, wie froh erkenn’ ich dich;
Wenn Wolke sich gestaltend umgestaltet,
Allmannigfaltige, dort erkenn’ ich dich.

An des geblümten Schleiers Wiesenteppich,
Allbuntbesternte, schön erkenn’ ich dich;
Und greift umher ein tausendarmger Eppich,
O Allumklammernde, da kenn’ ich dich.

Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet,
Gleich, Allerheiternde, begrüß’ ich dich;
Dann über mir der Himmel rein sich ründet,
Allherzerweiternde, dann atm' ich dich.

Was ich mit äußerm Sinn, mit innerm kenne,
Du Allbelehrende, kenn’ ich durch dich;
Und wenn ich Allahs Namenhundert nenne,
Mit jedem klingt ein Name nach für dich.

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Felix Dörmann (1870-1928)

Kleine, mit den großen Nixenaugen

Kleine, mit den großen Nixenaugen,
Mit dem bleichen, somnambulen Antlitz,
Mit der schweren, goldnen Flechtenkrone,
Schmiege Deine Wange an die meine,
Sag' mir noch einmal die trauten Worte:
»Dein für immer, Dein für immer!«

Sieh, so seltsam, so erstaunlich dünkt's mir,
Dass gerade Du, das vielgeliebte,
Wohlgehegte, sorgenlose Schoßkind
Für den unruhvollen, rätselhaften,
Hirngepeitschten Schwärmer Liebe fühlst.

Presse Deinen Mund, den kleinen, heißen,
Innig an mein Ohr, und leise, leise,
Dass es niemand hört auf dieser Erde,
Auf der kühlen, spöttisch klugen Erde,
Sag' mir noch einmal die trauten Worte:
»Dein für immer, Dein für immer!«

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Joseph von Eichendorff (1788-1857)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/eichendorff.php

Der Winzer

Es hat die Nacht geregnet,
Es zog noch grau ins Tal,
Und ruhten still gesegnet
Die Felder überall;
Von Lüften kaum gefächelt,
Durchs ungewisse Blau
Die Sonne verschlafen lächelt'
Wie eine wunderschöne Frau.

Nun sah ich auch sich heben
Aus Nebeln unser Haus,
Du dehntest zwischen den Reben
Dich von der Schwelle hinaus,
Da funkelt' auf einmal vor Wonne
Der Strom und Wald und Au -
Du bist mein Morgen, meine Sonne,
Meine liebe, verschlafene Frau!

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Ernst von Wildenbruch (1845-1909)

Abends, wenn ich zur Ruhe geh’

Abends, wenn ich zur Ruhe geh’,
Denk’ ich an meine Grete,
Morgens, wenn ich früh aufsteh’
Mach’ ich’s wie abends späte.
Zwischendurch so am Vormittag,
Denk’ ich, was sie wohl treiben mag.

Mittags- aber und Vesperzeit
Sind dem Gedanken an sie geweiht.
Sagt mir nun um des Himmels willen,
Wo bleibt mir Zeit, meine Akten zu füllen?
"Ei, so setze die Nacht daran,
Nachts man trefflich schaffen kann."
Ja, wie sollt’ ich die Nacht versäumen?
Muss doch von meiner Grete träumen?

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

Frech und froh

Liebesqual verschmäht mein Herz,
Sanften Jammer, süßen Schmerz;
Nur vom Tücht’gen will ich wissen,
Heißem Äuglen, derben Küssen.
Sei ein armer Hund erfrischt
Von der Lust, mit Pein gemischt!
Mädchen, gib der frischen Brust
Nichts von Pein und alle Lust.

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Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)

Einladung zur Liebe

Mädchen, wollt ihr mich nicht lieben?
Seht, hier lieg ich in dem Schatten!
Seht mich nur, ihr müsst mich lieben!
Rosen blühen auf den Wangen,
In den Adern glühet Feuer,
In den Minen lacht Vergnügen,
In den Augen locket Liebe,
Und bewegen sich die Lippen,
So bewegt sie Scherz und Freude.
Mädchen, wollt ihr mich nicht lieben?
Seht, hier lieg ich in den Schatten,
Mädchen seht, wie schön ich liege!

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Kurt Tucholsky (1890-1935)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/kurt_tucholsky.php

Für Mary

Gibst du dich keinem -? Bist du nur blond und kühl?
Demütigt dich ein starkes, heißes Gefühl?
Wir sind allein. –

Jeder ist so vom andern durch Weiten getrennt,
dass er nicht weiß, wo es lodert und flammt und brennt –
Wir sind allein. –

Selten nur springt ein Funke von Blut zu Blut,
bringt zur Entfaltung, was sonst in der Stille ruht –
Wir sind allein. –

Aber einmal – kann es auch anders sein –
Einmal gib dich, - und, siehst du, dann wird aus zwein:
Wir beide –
Und keiner ist mehr allein. -

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Hermann von Lingg (1820-1905)

Nicht jenes Zaubernetz...

Nicht jenes Zaubernetz, gesponnen
Aus deinem schönen Lockenhaar,
Auch nicht dein leuchtend Augenpaar
Hat so mein Herz für dich gewonnen,
Nein, eine Schönheit höh'rer Art,
Die immer mehr sich offenbart.

Der reine Wert, dein innres Leben,
Der Seelenadel, der dich schmückt,
Das ist's, was mich an dir entzückt;
Und beben muss ich, tief erbeben:
Es beugt mich der Gedanke fast,
Dass du mich lieb gewonnen hast.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Was willst du von mir?

Möchtest du meine Frau werden,
Da meine Haare schon grau werden,
Schon größtenteils sind?
Möchtest du über mich lachen?
Soll ich dir Freude machen?
Oder ein Kind?

Willst du die Peitsche spüren?
Soll ich dich ausführen?
Brauchst du Geld oder einen Rat?
Willst du mit mir spielen?
Oder gefielen oder missfielen
Dir Taten, die ich tat?

Warum bist du so still?
Soll ich dich beklagen?
Sag doch einmal: "Ich will......"
Oder sonst ein deutliches Wort.
Soll ich dich verjagen?
Ja. Geh zu!
Nein! - Du!
Bitte, bitte, geh nicht fort.

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Novalis (1772-1801)

Ich sehe dich...

Ich sehe dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt,
Doch keins von allen kann dich schildern,
Wie meine Seele dich erblickt.

Ich weiß nur, dass der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht,
Und ein unnennbar süßer Himmel
Mir ewig im Gemüte steht.

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