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Text (<i></i>kennzeichnet kursive Textstellen): Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783) Der Hänfling Ein Hänfling, den der erste Flug Aus seiner Eltern Neste trug, Hub an, die Wälder zu beschauen, Und kriegte Lust, sich anzubauen. Ein edler Trieb: denn eigner Herd Ist, sagt das Sprichwort, Goldes wert. Die stolze Glut der jungen Brust Macht' ihm zu einem Eichbaum Lust. »Hier wohn' ich«, sprach er, »wie ein König, Dergleichen Nester gibt es wenig.« Kaum stund das Nest, so ward's verheert, Und durch den Donnerstrahl verzehrt. Es war ein Glück bei der Gefahr, Dass unser Hänfling auswärts war. Er kam, nachdem es ausgewittert, Und fand die Eiche halb zersplittert. Da sah' er mit Bestürzung ein, Er könne hier nicht sicher sein. Mit umgekehrtem Eigensinn Begab er sich zur Erde hin, Und baut' in niedriges Gesträuche; So scheu macht' ihn der Fall der Eiche. Doch Staub und Würmer zwangen ihn, Zum andernmal davon zu ziehn. Da baut' er sich das dritte Haus, Und las ein dunkles Büschchen aus, Wo er den Wolken nicht zu nahe, Doch nicht die Erde vor sich sahe. Ein Ort, der in der Ruhe liegt: Da lebt er noch, und lebt vergnügt. Vergnügte Tage findet man, Woferne man sie finden kann, Nicht auf dem Thron und nicht in Hütten. Kannst du vom Himmel es erbitten, So sei dein eigner Herr und Knecht; Dies bleibt des Mittelstandes Recht.
Folgendes erscheint unterhalb Ihres Textes:----------------------Quelle des Gedichtes: www.gedichte-fuer-alle-faelle.deBitte die urheberrechtlichen Regelungen beachten, siehe www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/impressum.php
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