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Untröstliche Trennung – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Abschied

Die Bäume hören auf zu blühn,
Mein Schatz will in die Fremde ziehn;
Mein Schatz, der sprach ein bittres Wort:
Du bleibst nun hier, aber ich muss fort.

Leb wohl, mein Schatz, ich bleib dir treu,
Wo du auch bist, wo ich auch sei.
Bei Regen und bei Sonnenschein,
Solang ich lebe, gedenk ich dein.

Solang ich lebe, lieb ich dich,
Und wenn ich sterbe, bet für mich,
Und wenn du kommst zu meinem Grab,
So denk, dass ich dich geliebet hab.

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

An die Entfernte

So hab’ ich wirklich dich verloren?
Bist du, o Schöne, mir entflohn?
Noch klingt in den gewohnten Ohren
Ein jedes Wort, ein jeder Ton.

So wie des Wandrers Blick am Morgen
Vergebens in die Lüfte dringt,
Wenn in dem blauen Raum verborgen,
Hoch über ihm die Lerche singt:

So dringet ängstlich hin und wider
Durch Feld und Busch und Wald mein Blick;
Dich rufen alle meine Lieder;
O komm, Geliebte, mir zurück!

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Edgar Allan Poe (1809-1849)

Annabel Lee

Ist ein Königreich an des Meeres Strand,
Da war es, da lebte sie –
Lang, lang ist es her – und sie sei euch genannt
Mit dem Namen Annabel Lee.
Und ihr Leben und Denken war ganz gebannt
In Liebe – und mich liebte sie.

In dem Königreich an des Meeres Strand
Ein Kind noch war ich und war sie,
Doch wir liebten mit Liebe, die mehr war denn dies -
Ich und meine Annabel Lee –
Mit Liebe, dass strahlende Seraphim
Begehrten mich und sie.

Und das war der Grund, dass vor Jahren und Jahr
Eine Wolke Winde spie,
Die frostig durchfuhren am Meeresstrand
Meine schöne Annabel Lee;
Und ihre hochedele Sippe kam,
Und ach! man entführte mir sie,
Um sie einzuschließen in Gruft und Grab,
Meine schöne Annabel Lee.

Die Engel, nicht halb so glücklich als wir,
Waren neidisch auf mich und auf sie –
Ja! das war der Grund (und alle im Land
Sie wissen, vergessen es nie),
Dass der Nachtwind so rau aus der Wolke fuhr
Und mordete Annabel Lee.

Weit stärker doch war unsre Liebe als die
All derer, die älter als wir –
Und mancher, die weiser als wir –
Und die Engel in Höhen vermögen es nie
Und die Teufel in Tiefen nie,
Nie können sie trennen die Seelen von mir
Und der schönen Annabel Lee.

Kein Mondenlicht blinkt, das nicht Träume mir bringt
Von der schönen Annabel Lee,
Jedes Sternlein das steigt, hell die Augen mir zeigt
Meiner schönen Annabel Lee;
Und so jede Nacht lieg zur Seite ich sacht
Meinem Lieb, meinem Leben in bräutlicher Pracht:
Im Grabe da küsse ich sie –
Im Grabe da küsse ich sie.

(aus dem Englischen von Theodor Etzel)

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Hermann Löns (1866-1914)

Aus und vorbei

O bittere Not
Und o Weh und o Weh,
Alle Blumen sind tot
Und begraben im Schnee,
Alle Blätter sind fort,
Sind verwelkt und verdorrt,
Wohin und wohin ich auch seh.

Mein Sommer der starb,
Denn o Weh und o Weh,
Mein Lieben verdarb,
Liegt begraben im Schnee,
Ist verwelkt und verdorrt,
Und der Wind trieb es fort,
Wohin und wohin ich auch seh.

Es kommet der Mai,
Doch o Weh und o Weh,
Meine Zeit ist vorbei,
Ist begraben im Schnee,
Ist verwelkt und verdorrt,
Ist verschwunden und fort,
Wohin und wohin ich auch seh.

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Joseph von Eichendorff (1788-1857)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/eichendorff.php

Das zerbrochene Ringlein

In einem kühlen Grunde
Da geht ein Mühlenrad,
Mein Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein'n Ring dabei,
Sie hat die Treu gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich möcht als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen,
Und gehn von Haus zu Haus.

Ich möcht als Reiter fliegen
Wohl in die blut'ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.

Hör ich das Mühlrad gehen:
Ich weiß nicht, was ich will -
Ich möcht am liebsten sterben,
Da wär's auf einmal still!

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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/lessing.php

Der Verlust

Alles ging für mich verloren,
Als ich Sylvien verlor.
Du nur gingst nicht mit verloren,
Liebe, da ich sie verlor!

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Karoline von Günderrode (1780-1806)

Die eine Klage

Wer die tiefste aller Wunden
Hat in Geist und Sinn empfunden
Bittrer Trennung Schmerz;
Wer geliebt was er verloren,
Lassen muss was er erkoren,
Das geliebte Herz,

Der versteht in Lust die Tränen
Und der Liebe ewig Sehnen
Eins in Zwei zu sein,
Eins im Andern sich zu finden,
Dass der Zweiheit Grenzen schwinden
Und des Daseins Pein.

Wer so ganz in Herz und Sinnen
Konnt' ein Wesen liebgewinnen
O! den tröstet's nicht
Dass für Freuden, die verloren,
Neue werden neu geboren:
Jene sind's doch nicht.

Das geliebte, süße Leben,
Dieses Nehmen und dies Geben,
Wort und Sinn und Blick,
Dieses Suchen und dies Finden,
Dieses Denken und Empfinden
Gibt kein Gott zurück.

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Theodor Storm (1817-1888)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_storm.php

Doch du bist fern

Doch du bist fern, und meine Jugend muss
Von dir vereinzelt in sich selbst verlodern;
Ich kann dir nicht, wie meine Brust begehrt,
Das Höchste geben und das Höchste fordern.

Kaum darf ich hoffen, dass die späte Zeit
Noch unsre welken Hände mög vereinen,
Damit wir das verlorne Jugendglück
Vereinigt, doch vergebens dann beweinen.

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Francesco Petrarca (1304-1374)

Einsam und sinnend zieh' ich durch die Lande...

Einsam und sinnend zieh' ich durch die Lande,
Die ödesten, mit langsam trägem Schritte,
Und ringsum schweift zur Flucht mein Blick, wo Tritte
Der Menschen irgendwo zu sehn im Sande.
Nicht bin ich sonst zu schützen mich im Stande
Vor dem, was in der Späher Kreis ich litte,
Weil meines Wandels freudelose Sitte
Nach außen Kunde gibt vom innern Brande;
So dass ich glaub', es kennen die Gefilde,
Strom, Berg' und Wälder meines Lebens Schwäche,
Die vor der Menschen Augen ich versteckte.
Doch weiß ich nicht so raue Pfad' und wilde
Zu suchen, welche Amor nicht entdeckte,
Dass ich mit ihm, er sich mit mir bespreche.

(aus dem Italienischen von Carl Förster)

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unbekannt

Es waren zwei Königskinder...

Es waren zwei Königskinder,
Die hatten einander so lieb;
Sie konnten zusammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief.

"Ach Liebster, könntest du schwimmen,
So schwimm doch herüber zu mir!
Drei Kerzen will ich anzünden,
Und die sollen leuchten zu dir."

Das hört in falsches Nörnchen,
Die tät, als wenn sie schlief;
Sie tät die Kerzlein auslöschen,
Der Jüngling ertrank so tief.

Es war an ei'm Sonntagmorgen,
Die Leut waren alle so froh;
Nicht so die Königstochter,
Ihre Augen saßen ihr zu.

"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Mein Kopf tut mir so weh!
Ich möchte so gern spazieren
Wohl an den grünen See."

"Ach Tochter, herzliebste Tochter,
Allein solltest du nicht gehen,
Weck auf dein jüngste Schwester,
und die soll mit dir gehn!"

"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Meine Schwester ist noch ein Kind,
Sie pflückt ja all die Blümlein,
Die auf Grünheide sind."

"Ach Tochter, herzliebste Tochter,
Allein sollst du nicht gehen,
Weck auf deinen jüngsten Bruder,
Und der soll mit dir gehn!"

"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Mein Bruder ist noch ein Kind,
Der schießt ja all die Vöglein,
Die auf der Grünheide sind."

Die Mutter ging nach der Kirche,
Die Tochter hielt ihren gang,
Sie ging so lang spazieren,
Bis sie den Fischer fand.

"Ach Fischer, liebster Fischer,
Willst du verdienen großen Lohn,
So wirf dein Netz ins Wasser
Und fisch mir den Königssohn!"

Er war das Netz ins Wasser,
Es ging bis auf den Grund;
Er fischte und fischte so lange,
Bis er den Königssohn fund.

Sie schloss ihn in ihre Arme
Und küsst seinen bleichen Mund:
"Ach Mündlein, könntest du sprechen,
So wär mein jung Herze gesund!"

Was nahm sie von ihrem Haupte?
Eine goldne Königskron:
"Sieh da, du wohledler Fischer,
Hast deinen verdienten Lohn!"

Was zog sie von ihrem Finger?
Ein Ringlein von Gold so rot:
"Sieh da, du wohledler Fischer,
Kauf deinen Kindern Brot!"

Sie schwang sich um ihren Mantel,
Und sprang wohl in die See:
"Gut Nacht, mein Vater und Mutter,
Ihr seht mich nimmermeh!"

Da hört man Glöcklein läuten,
Da hört man Jammer und Not,
Hier liegen zwei Königskinder,
Die sind alle beide tot!

(Volksballade, wahrscheinlich seit dem Mittelalter in vielen Textvarianten überliefert)

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Friedrich Rückert (1788-1866)

Ich hab' es allen Büschen...

Ich hab' es allen Büschen gesagt,
Und hab' es allen Bäumen geklagt,
Und jeder grünenden Pflanze,
Und jeder Blum' im Glanze.

Und wieder von neuem klag' ich es,
Und immer von neuem sag' ich es,
Und immer haben indessen
Sie wieder mein Leid vergessen.

Vergessen bist du in diesem Raum
Von Blum' und Pflanze, Busch und Baum,
Nur nicht von diesem Herzen,
Kind meiner Wonnen und Schmerzen.

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Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php

Im Garten

Die hohen Himbeerwände
Trennten dich und mich,
Doch im Laubwerk unsre Hände
Fanden von selber sich.

Die Hecke konnt' es nicht wehren,
Wie hoch sie immer stund:
Ich reichte dir die Beeren,
Und du reichtest mir deinen Mund.

Ach, schrittest du durch den Garten
Noch einmal im raschen Gang,
Wie gerne wollt' ich warten,
Warten stundenlang.

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John Keats (1795-1821),

La belle Dame sans merci

Was fehlt dir doch, du armer Wicht,
Was schweifst du einsam bleich umher?
Das Schilf ist längst schon welk, es singt
Kein Vöglein mehr.

Was fehlt dir doch, du armer Wicht;
Was bist du so verhärmt und krank?
Des Eichhorns Speicher ist gefüllt,
Die Ähre sank.

Eine Lilie blüht auf deiner Stirn,
Betaut von Fieber, Not und Qual,
Die Rosen deiner Wangen sind
Verwelkt und fahl.

"Ein Fräulein traf im Hag ich an,
War schön, wie nur ein Feenbild,
Ihr Haar war lang, ihr Schritt war leicht,
Ihr Blick war wild.

Ich hob sie auf mein schreitend Ross,
Und seitwärts lehnte sie und sang;
Nun sah ich nichts als sie im Tag -
Viel Stunden lang.

Ich flocht ihr einen Kranz aufs Haupt
Und duftigen Kranz um Brust und Arm,
Sie dankte mir mit Blick und Wort
So süß und warm.

Sie suchte saftiges Wurzelwerk,
Wildhonig, Manna-Tau für mich
Und sagte mir in fremdem Laut:
Ich liebe dich.

Sie nahm mich in ihr Grottenschloss
Und sah mich an und seufzte tief.
Ich küsste ihr die Augen zu,
Sie lag und schlief.

Dort schlief auch ich im Moose ein,
Da träumte mir ein Traum so bang,
Der letzte Traum, den ich geträumt
Am Hügelhang.

Sah Könige, Fürsten, Ritter stehn -
So bleich, wie Tod nur bleich sein kann -
Sie schrien: La belle dame sans merci
Hat dich im Bann!

Aus klaffend offnem Totenmund
Der schauerliche Warnruf drang.
Ich wachte auf und fand mich hier
Am Hügelhang.

Und darum irr ich einsam hier
Und bleich im welken Schilf umher,
Obgleich ich weiß, es singt schon längst
Kein Vöglein mehr."

(aus dem Englischen von Gisela Etzel)

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Eduard Mörike (1804-1875)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/moerike.php

Lebewohl

»Lebe wohl« - Du fühlest nicht,
Was es heißt, dies Wort der Schmerzen;
Mit getrostem Angesicht
Sagtest du's und leichtem Herzen.

Lebe wohl! - Ach tausendmal
Hab ich mir es vorgesprochen,
Und in nimmersatter Qual
Mir das Herz damit gebrochen!

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George Gordon Lord Byron (1788-1824)

Lebewohl

Lebe wohl, und seis auf immer,
Seis auf immer, lebe wohl!
Doch, Versöhnungslose, nimmer
Dir mein Herze zürnen soll.

Könnt ich öffnen dir dies Herze,
Wo dein Haupt oft angeschmiegt
Jene süße Ruh gefunden,
Die dich nie in Schlaf mehr wiegt.

Könntest du durchschaun dies Herze
Und sein innerstes Gefühl,
Dann erst sähst du: es so grausam
Fortzustoßen war zu viel.

Mag sein, dass die Welt dich preise
Und die Tat mit Freuden seh, -
Muss nicht selbst ein Lob dich kränken,
Das erkauft mit fremdem Weh?

Immer soll dein Herz noch schlagen,
Meins auch, blut es noch so sehr;
Immer lebt der Schmerzgedanke:
Wieder sehn wir uns nicht mehr?

Solche Worte schmerzen bitter
Als wenn man um Tote klagt,
Jeder Morgen soll uns finden
Im verwitwet Bett erwacht.

Suchst du Trost, wenns erste Lallen
Unsres Mägdleins dich begrüßt:
Willst du lehren Vater rufen
Sie, die Vaters Huld vermisst?

Alle meine Fehltritt kennst du,
All mein Wahnsinn fremd dir blieb;
All mein Hoffen, wo du gehn magst,
Welkt, - doch gehts mit dir, mein Lieb.

Lebe wohl! Ich bin geschleudert
Fort von allen Lieben mein,
Herzkrank, einsam und zermalmet, -
Tödlicher kann Tod nicht sein.

(aus dem Englischen von Heinrich Heine)

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