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Muttertagsgedichte – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)

An meine Mutter

So gern hätt' ich ein schönes Lied gemacht
Von Deiner Liebe, deiner treuen Weise;
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt' ich so gern geweckt zu deinem Preise.

Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten wallten darüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.

So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
Von einfach ungeschmücktem Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin:
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen!

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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/goethe.php

An meine Mutter

Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir
So lang dir kömmt, lass keinen Zweifel doch
Ins Herz, als wär’ die Zärtlichkeit des Sohns,
Die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust
Entwichen. Nein, so wenig als der Fels,
Der tief im Fluss vor ew'gem Anker liegt,
Aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut
Mit stürm’schen Wellen bald, mit sanften bald
Darüber fließt und ihn dem Aug’ entreißt,
So wenig weicht die Zärtlichkeit für dich
Aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom
Vom Schmerz gepeitscht bald stürmend drüber fließt,
Und von der Freude bald gestreichelt still
Sie deckt und sie verhindert, dass sie nicht
Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher
Zurückgeworfne Strahlen trägt und dir
Bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.

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Eduard Mörike (1804-1875)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/moerike.php

An meine Mutter

Siehe, von allen den Liedern nicht eines gilt dir, o Mutter!
Dich zu preisen, o glaub's, bin ich zu arm und zu reich.
Ein noch ungesungenes Lied ruhst du mir im Busen,
Keinem vernehmbar sonst, mich nur zu trösten bestimmt,
Wenn sich das Herz unmutig der Welt abwendet und einsam
Seines himmlischen Teils bleibenden Frieden bedenkt.

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Wilhelm Arent (1864-?)

An meine Mutter

Der reinste Demant dieser Erde,
Das köstlichste, das reichste Erz,
Die schönste Sonne aller Sonnen,
Es ist das treue Mutterherz!

O Herz so tief, so unergründlich,
O Herz so wahr, so gut, so rein -
O ewig wie der Weltenlenker
Kann nur die Mutterliebe sein!

Selbstsüchtig ist sonst jede Liebe,
In ihrer Qual, in ihrem Glück,
Sie gibt ihr Herz dir hin, doch fordert
Sie auch dein Herz dafür zurück;

Nur einer Mutter großes Lieben
Gibt sich dem Kinde ganz dahin
Und fordert nicht, o, schon das Geben
Ist überreichlich ihr Gewinn.

O Mutterherz, o Mutterliebe,
Wer kann dich hier ermessen doch,
Du Herz, ob auch vom Kind gebrochen,
Im Sterben segnest du es noch!

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Wolfgang Müller von Königswinter (1816-1873)

An meine Mutter

Ich lese mit erinnerndem Gemüte
Im Buch des Lebens, das mir aufgeschlagen,
Und find’ auf jedem Blatt die Lieb’ und Güte,
Die, Mutter, du mir Tag und Nacht getragen.

Stets denk’ ich dran mit innigem Bewegen,
Wie du um mich gejauchzt, gelacht, geweinet:
Im Wiegenliede gabst du mir den Segen,
Der sich dem Jüngling und dem Mann geeinet.

So folget mir dein Bildnis nah und ferne,
Es war mir Sühn’ und Trost an jedem Orte;
Betrübt gedacht’ ich deiner Augensterne,
Bekümmert deiner freundlich milden Worte.

Wie lohn’ ich dir? Ich ruh’ an deinem Herzen
Und bring’ den Dank. Kann es ein schön’rer werden?
Nach mancher irren Fahrt durch Lust und Schmerzen
Fand ich in dir das treuste Herz auf Erden!

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Heinrich Heine (1797-1856)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/heinrich_heine.php

An meine Mutter I

Ich bin's gewohnt, den Kopf recht hoch zu tragen,
Mein Sinn ist auch ein bißchen starr und zähe;
Wenn selbst der König mir ins Antlitz sähe,
Ich würde nicht die Augen niederschlagen.

Doch, liebe Mutter, offen will ich's sagen:
Wie mächtig auch mein stolzer Mut sich blähe,
In deiner selig süßen, trauten Nähe
Ergreift mich oft ein demutvolles Zagen.

Ist es dein Geist, der heimlich mich bezwinget,
Dein hoher Geist, der alles kühn durchdringet,
Und blitzend sich zum Himmelslichte schwinget?

Quält mich Erinnerung, daß ich verübet
So manche Tat, die dir das Herz betrübet?
Das schöne Herz, das mich so sehr geliebet?

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Heinrich Heine (1797-1856)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/heinrich_heine.php

An meine Mutter II

Im tollen Wahn hatt ich dich einst verlassen,
Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,
Und wollte sehn, ob ich die Liebe fände,
Um liebevoll die Liebe zu umfassen.

Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,
Vor jeder Türe streckt ich aus die Hände,
Und bettelte um g'ringe Liebesspende -
Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.

Und immer irrte ich nach Liebe, immer
Nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer,
Und kehrte um nach Hause, krank und trübe.

Doch da bist du entgegen mir gekommen,
Und ach! was da in deinem Aug' geschwommen,
Das war die süße, langgesuchte Liebe.

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Peter Rosegger (1843-1918)

Das Mutterherz

Willst du auf die Erde,
Sprach der Herr zu mir,
Brauchst du Liebe,
Die dich schützt,
Brauchst du Treue,
Die dich nie verlässt.

Doch wirst du auf Erden
Finden nicht so bald
Lieb und Treue
Echt und heilig;
Darum geb' ich dir
Von meiner mit.

Und ich will sie legen,
Liebes Menschenkind,
Dass du findest
In der Trübsal
Diese Gaben,
In das Mutterherz.

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Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750-1819)

Das Schwalbenpaar

Ein Schwalbenpaar führte der Lenz mir herbei;
Sie bauten ihr Nest mir über die Tür.
Wie flogen sie her, wie flogen sie hin,
Zu holen den Lehm; wie schlugen sie oft
Mit dem Schnäbelchen an, zu verkitten das Nest!
Sie verkleibten gar wohl und spündeten zart
Ihr kleines Gemach und bezogen’s mit Flaum;
Sie legte hinein vier Eier und trug
Den Jungen wohl früh, den Jungen wohl spät
Die Speise; nicht Ruhe sie hatte, nicht Rast.
Das helle Geschrei der hungernden Brut
Erweckte sie früh, erweckte sie spat;
Die Fliegen sind schnell, und die Ameisen schwer
Zu erspähn, und die Piependen fordern so viel!
Sie fastete selbst, um zu ätzen die Brut;
Die wuchs nun heran und verlangte noch mehr.
Da ermattete schier die Mutter und kam
Mit wankendem Flug, vermochte mit Müh’
Den Schnabel noch halb zu öffnen, und flog
Bald wieder auf Jagd, denn Liebe macht stark.
Sie härmte sich ab mit Kummer und Müh’,
Sie sorgte mit Angst, in dem Neste sei Not,
Doch hatten vollauf die Jungen; da schlief
Ein jegliches satt, bis sie weckte der Flug
Der Mutter, dann schrie wie verschmachtend die Brut,
Doch waren sie satt und die wachsende Kraft
Trieb schwellende Kiel’ aus dem gelblichten Flaum,
Den Kielen entwuchs der Fittiche Paar,
Der Schnabel ward hart und verschnappte schon oft
Die Fliege, so keck sich dem Neste genaht;
Nun flogen sie auf zum benachbarten Dach,
Von dem Dache zum Baum und vom Baume davon.
Die Mutter kam heim zum verödeten Nest,
Sie jammerte laut, sie lockte, sie flog
Vom Nestchen zum Baum und vom Baume zum Nest.
Sie flatterten hin, sie flatterten her;
Sie fastet den Tag, sie seufzet die Nacht.
Ach Schwälbchen, du hast vergessen, wie du
Die Mutter dereinst verließest, auch sie
Hat ängstlich geklagt, als die Jungen entflohn!

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Justinus Kerner (1786-1862)

Der Kinder Angebinde

Ein Band wir, Mutter! bringen,
Das reichet Liebe dar,
Das soll dich fest umschlingen
Am Tag, der dich gebar.

Von Gold ist's keine Kette,
Kein Stoff aus fremdem Land,
Es ist an ihrer Stätte
Ein festgewobnes Band.

Wohl rührt, befreit vom Harme,
Dein Herz darunter sich.
Sieh! deiner Kinder Arme
Umschlingen, Mutter, dich!

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Friedrich Hebbel (1813-1863)

Des Lebens Höchstes

Mutterliebe, man nennt dich des Lebens Höchstes! So wird denn
Jedem, wie schnell er auch stirbt, dennoch sein Höchstes zu Teil!

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Gustav Falke (1853-1916)

Die feinen Ohren

Du warst allein,
Ich sah durchs Schlüsselloch
Den matten Schein
Der späten Lampe noch.

Was stand ich nur und trat nicht ein?
Und brannte doch,
Und war mir doch, es müsste sein,
Dass ich noch einmal deine Stirne strich
Und zärtlich flüsterte: Wie lieb ich dich.

Die alte böse Scheu,
Dir ganz mein Herz zu zeigen,
Sie quält mich immer neu.
Nun lieg ich durch die lange Nacht
Und horche in das Schweigen,
Ob wohl ein weißes Haupt noch wacht.

Und einmal hab ich leis gelacht:
Was sorgst du noch,
Sie weiß es doch,
Sie hat gar feine Ohren,
Ihr geht von deines Herzens Schlag,
Obwohl die Lippe schweigen mag,
Auch nicht ein leiser Ton verloren.

((Meiner Mutter))

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Hermann von Gilm (1812-1864)

Die Mutter

Leise atmend, halb entschlummert
Liegt das Kind im Bettchen klein,
Plötzlich durch das offne Fenster
Schaut der Abendstern herein.

Und nach ihm mit beiden Händen
Laut aufweinend langt das Kind:
"Mutter, Mutter, hol' mir diesen
Schönen Stern herab geschwind!"

"Dummheit!" ruft der Vater zornig
Hinter einem Zeitungsblatt,
"Was der Fratz von dritthalb Jahren
Für verrückte Launen hat!

Denk' man: dreißig Millionen
Meilen weg und ein Planet,
Der zweihundertvierundzwanzig
Tage um die Sonne geht!"

Doch die Mutter tröstet leise:
"Schlaf', mein Engel! Diese Nacht
Hol' ich dir den Stern vom Himmel,
Der dir so viel Freude macht;

Morgen früh, hier auf dem Bette
Findest du den Edelstein" -
Und das Kind, in Tränen lächelnd,
Schläft am Mutterherzen ein.

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Joseph Viktor von Scheffel (1826-1886)

Die Mutterliebe

Ein Kleinod ist das allerbest',
das pfleg' ich wohl und halt es fest
und halt es hoch in Ehren:
Das ist die Mutterliebe gut,
die gibt mir immer neuen Mut
in allen Lebensschweren.

Und ist dein Herz so freudenleer,
und ist dein Aug' so tränenschwer,
blick in ihr Aug' hinein:
das hat gar lichten, hellen Strahl
und trocknet die Tränen allzumal
wie Frühlings-Sonnenschein.

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Friederike Kempner (1836-1901)

Einst - An meine Mutter

Ich wünsche Dir alles Gute,
Und wünsche Dir alles Glück!
Des Schicksals eiserne Rute,
Sie weiche vor Dir zurück!

Ich wünsche Dir schöne Träume,
Und schönere Wirklichkeit,
Und üppige Blütenbäume
Und stete Fröhlichkeit.

Ich wünsche Dir ein Jahrhundert,
Und Frische der Jugend dabei,
Damit sich ein Jeder verwundert,
Wie rüstig die Edle sei!

Doch was für mich ersehne,
Das ratest Du alsobald:
Mein Ohr vernehme Deine Töne,
So lang' ihm noch etwas schallt!

So lange es fähig zu hören! -
Mein Auge, so lange es sieht -
Sie mögen Dich sehen und hören!
Mein Herz, das für Dich erglüht!

Es möge Dich wonniglich fühlen,
Bevor es von hinnen zieht!
Dann scheid' ich mit Dankesgefühlen
Mit einem zufriedenen Lied!

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