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Über Freundschaft – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Friedrich von Schiller (1759-1805)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/schiller.php

An die Freude

Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert geteilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Chor
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Brüder - überm Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen.

Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein;
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja - wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wers nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!

Chor
Was den großen Ring bewohnet,
Huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet.

Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott.

Chor
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt,
Über Sternen muss er wohnen.

Freude heißt die starke Feder
In der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt.

Chor
Froh, wie seine Sonnen fliegen,
Durch des Himmels prächtgen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig wie ein Held zum Siegen.

Aus der Wahrheit Feuerspiegel
Lächelt sie den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel
Leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
Sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riss gesprengter Särge
Sie im Chor der Engel stehn.

Chor
Duldet mutig, Millionen!
Duldet für die bessre Welt!
Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen.

Göttern kann man nicht vergelten,
Schön ists, ihnen gleich zu sein.
Gram und Armut soll sich melden,
Mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
Unserm Todfeind sei verziehn,
Keine Träne soll ihn pressen,
Keine Reue nage ihn.

Chor
Unser Schuldbuch sei vernichtet!
Ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder - überm Sternenzelt
Richtet Gott, wie wir gerichtet.

Freude sprudelt in Pokalen,
In der Traube goldnem Blut
Trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut - -
Brüder, fliegt von euren Sitzen,
Wenn der volle Römer kreist,
Lasst den Schaum zum Himmel sprützen:
Dieses Glas dem guten Geist.

Chor
Den der Sterne Wirbel loben,
Den des Seraphs Hymne preist,
Dieses Glas dem guten Geist
Überm Sternenzelt dort oben!

Festen Mut in schwerem Leiden,
Hülfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen -
Brüder, gält es Gut und Blut, -
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!

Chor
Schließt den heilgen Zirkel dichter,
Schwört bei diesem goldnen Wein:
Dem Gelübde treu zu sein,
Schwört es bei dem Sternenrichter!

Rettung von Tyrannenketten,
Großmut auch dem Bösewicht,
Hoffnung auf den Sterbebetten,
Gnade auf dem Hochgericht!
Auch die Toten sollen leben!
Brüder trinkt und stimmet ein,
Allen Sündern soll vergeben,
Und die Hölle nicht mehr sein.

Chor
Eine heitre Abschiedsstunde!
Süßen Schlaf im Leichentuch!
Brüder - einen sanften Spruch
Aus des Totenrichters Munde!

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Friedrich Rückert (1788-1866)

Dein wahrer Freund...

Dein wahrer Freund ist nicht,
wer dir den Spiegel hält der Schmeichelei,
worin dein Bild dir selbst gefällt.
Dein wahrer Freund ist,
wer dich sein lässt deine Flecken
und sie dir tilgen hilft,
eh' Feinde sie entdecken.

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Hans Retep (geb. 1956)
www.ziemlichkraus.de/hans-retep/freundschaftsgedichte.php

Du bist wie das Meer

Du bist wie das Meer für mich:
Mal kommst du mir näher,
mal weichst du zurück,
doch du bist immer da,
damit ich an deinem Strand
neue Kraft schöpfen kann

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Ein Herz laviert nicht

Ich nenne keine Freundschaft heiß,
Die niemals, wenn's ihr unbequem,
Den Freund zu überraschen weiß
Trotzdem.

Denn wenn sie Zeit und Mühe scheut,
Ein Unverhofft zu bringen,
Das einen Freund unendlich freut,
Dann hat sie keine Schwingen.

Den Umfang einer Wolke misst
Kein Mensch. Weil sie nicht rastet,
Noch ihre Freiheit je vergisst. -
Ich glaube: Keine Wolke ist
Mit Arbeit überlastet.

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Rainer Clapier

Eine Hand voll Zärtlichkeit

Behutsam über Kopf und Wangen
streicht eine Hand voll Zärtlichkeit
du gibst dich hin und wirst gefangen
von inniger Verbundenheit.

Die Zeit bleibt stehn und wird vergessen
ist einfach weg, bedeutungslos
so wirkt die Ewigkeit stattdessen
befreiend, weit und grenzenlos.

Kein Lärm und kein Geräusch zerstören
den Wohlklang dieses Augenblicks
bei dem wir nur die Herzen hören
als wahre Boten des Geschicks.

Das lässt uns Vaters Kraft erfahren
und auch den mütterlichen Halt
hilft so das Leben zu bewahren
ganz ohne Grenzen Jung und Alt.

Dies nimmt der Trennung jeden Schrecken
und bringt Geborgenheit ins Spiel
durch die wir Liebe neu entdecken
und Glück als echtes Lebensziel.

Drum schenk, wem immer du begegnest
stets eine Hand voll Zärtlichkeit
mit der du seine Seele segnest
und gleichfalls heilst für alle Zeit.

(Aus Rainer Clapier: Die Quelle unserer Lebendigkeit.ISBN 978-3-00-027129-8)

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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Es ist halt schön...

Es ist halt schön,
Wenn wir die Freunde kommen sehn. –
Schön ist es ferner, wenn sie bleiben
Und sich mit uns die Zeit vertreiben. –
Doch wenn sie schließlich wieder gehn,
Ist's auch recht schön. –

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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Es saßen einstens beieinand...

Es saßen einstens beieinand
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand.
Da sprach der Fritz: Nun gib mal acht,
Was ich geträumt vergangne Nacht.

Ich stieg in einen schönen Wagen,
Der Wagen war mit Gold beschlagen.
Zwei Englein spannten sich davor,
Die zogen mich zum Himmelstor.

Gleich kamst du auch und wolltest mit
Und sprangest auf den Kutschentritt,
Jedoch ein Teufel, schwarz und groß,
Der nahm dich hinten bei der Hos

Und hat dich in die Höll getragen.
Es war sehr lustig, muß ich sagen. -
So hübsch nun dieses Traumgesicht,
Dem Ferdinand gefiel es nicht.

Schlapp! schlug er Fritzen an das Ohr,
Daß er die Zippelmütz verlor.
Der Fritz, der dies verdrießlich fand,
Haut wiederum den Ferdinand;

Und jetzt entsteht ein Handgemenge,
Sehr schmerzlich und von großer Länge. -
So geht durch wesenlose Träume
Gar oft die Freundschaft aus dem Leime.

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Paul Heyse (1839-1914)

Freunde

Freund in der Not will nicht viel heißen;
Hilfreich möchte sich Mancher erweisen.
Aber die neidlos ein Glück dir gönnen,
Die darfst du wahrlich Freunde nennen.

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Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

Freundschaft

Der Freund, der mir den Spiegel zeiget,
Den kleinsten Flecken nicht verschweiget,
Mich freundlich warnt, mich ernstlich schilt,
Wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt:
Der ist mein Freund,
So wenig er es scheint.

Doch der, der mich stets schmeichelnd preiset,
Mir Alles lobt und nichts verweiset,
Zu Fehlern gern die Hände beut
Und mir vergibt, eh´ ich bereut:
Der ist mein Feind,
So freundlich er auch scheint.

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Friedrich von Bodenstedt (1819-1892)

Freundschaft

Mirza-Schaffy kam einst auf einer Reise
Zu einem reichen Mann. Da sprach der Weise:
Ich will dein Gast für heut und morgen bleiben,
Hilf mir die Zeit nun angenehm vertreiben;
Bereit' ein Fest, lad' gute Freunde ein,
Wir wollen froh und guter Dinge sein!
- Ich habe keine Freunde! - sprach der Mann.
Mirza-Schaffy sah ihn verwundert an:
So darf ich nicht dein Dach zum Obdach wählen,
Dem selbst beim Reichtum gute Freunde fehlen!
Er schüttelte den Staub von seinen Füßen,
Verließ den Reichen, ohne ihn zu grüßen,
Sprach: Wem der Himmel keinen Freund beschert,
Weh ihm! der Mann ist keines Grußes wert.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Freundschaft

Erster Teil

Es darf eine Freundschaft formell sein,
Muss aber genau sein.
Eine Freundschaft kann rau sein,
Aber muss hell sein.

Denn Allzusprödes versäumt oder verdirbt
Viel. Weil manchmal der Partner ganz plötzlich stirbt.

Mehr möchte ich nicht darüber sagen.
Denn ich sitze im Speisewagen
Und fühle mich aus Freundschaft wohl
Bei »Gedämpfter Ochsenhüfte mit Wirsingkohl«.


Zweiter Teil

Die Liebe sei ewiger Durst.
Darauf müsste die Freundschaft bedacht sein.
Und, etwa wie Leberwurst,
Immer neu anders gemacht sein.

Damit man's nicht überkriegt.
Wer einmal den Kanal
Überfliegt,
Merkt: Der ist so und so breit.
Und das ändert sich kaum
In menschlein-absehbarer Zeit.
Wohl aber kann man dies Zwischenraum
Schneller oder kürzer durchqueren.
Wie? Das muss die Freundschaft uns lehren.

Ach, man sollte diesen allerhöchsten Schaft,
Immer wieder einmal jünglingshaft
Überschwänglich begießen.
Eh' uns jener ausgeschlachtete Knochenmann dahinrafft.

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Friedrich von Logau (1605-1655)

Geschminkte Freundschaft

Hände küssen, Hüte rücken,
Kniee beugen, Häupter bücken,
Worte schrauben, Rede schmücken,
Wer, dass diese Gaukelei,
Meinet, rechte Freundschaft sei,
Kennet nicht Betrügerei.

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Friedrich von Logau (1605-1655)

Gewandelte Freundschaft

Der die Freundschaft auf kann heben,
Hat sie nie recht angegeben.
Der ward falsch ein Freund genennt,
Der sich von dem Freunde trennt.

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Franz Grillparzer (1791-1872)

In ein Stammbuch

Dem nur blühet wahres Glück,
Den auf seinem Pfade Freundschaft leitet.
Was es seinen Lieblingen bereitet,
Gab dir alles das Geschick.
Eins nur ist zu geben mir geblieben
Und dies einzige biet ich dir an:
Eine Seele, die dich innig lieben
Und dir Freundschaft geben kann.

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Friedrich von Logau (1605-1655)

Kennzeichen eines rechten Freundes

F rei.
R edlich.
E hrlich.
U nverdrossen.
N amhaft.
D emütig.

Ein Freund, der Freund sein soll, soll sein zugleiche frei,
Dass sagen er dir darf, was dir zu sagen sei.
Ein Freund, der Freund sein soll, der soll dich redlich meinen;
Soll innen sein nicht so und so von außen scheinen.
Ein Freund, der Freund sein soll, soll ehrlich sein für sich,
Damit er nicht zugleich beschäme sich und dich.
Ein Freund, der Freund sein soll, der soll sein unverdrussen,
Dass du habst seiner so, wie deiner selbst genussen.
Ein Freund, der Freund sein soll, soll namhaft gleichwohl seyn;
Dann deines Freundes Ruhm hilft deinem Namen ein.
Ein Freund, der Freund sein soll, der soll der Demut pflegen
Und deinen Pfennig dir so hoch wie seinen legen.
Wer solchen Freund bekümmt, hat keinen schlechten Freund;
Er wird nicht viel gehabt; er wird nur oft vermeint.

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