Startseite ~ Dichter ~ Titel ~ Gedichtanfänge ~ Neues ~ Links ~ Rechtliches |
unbekannt
Mit freudigem Herzen...
Mit freudigem Herzen
voll Jubel und Glück
bring ich dir mein Wünschen
mit strahlendem Blick.
Gern schenkt’ ich dir Blumen
von grünender Flur
doch jetzt so öde
und leer die Natur.
Indes hat zwei Blümchen
mein Herz dir geweiht,
sie heißen Liebe
und Dankbarkeit.
Die will ich schön pflegen
und sorgsam ziehn,
damit sie im Herzen
für sich immer blühn.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Friedrich Rückert (1788-1866)
Sei unbetört und unverstört…
Sei unbetört und unverstört!
Was zu des Lebens Glück gehört,
hat dir ein Gott gegeben;
und was er dir nicht gab, gehört,
o glaub es, nicht zum Leben.
Was du nicht hast, das ist die Last,
die du nicht aufgeladen hast;
du hast die Lust am Leben.
Sei unverstört und unbetört!
Was zu des Lebens Lust gehört,
das hat dir Gott gegeben.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php
Stilles Reifen
Alles fügt sich und erfüllt sich,
musst es nur erwarten können
und dem Werden deines Glückes
Jahr' und Felder reichlich gönnen.
Bis du eines Tages jenen
reifen Duft der Körner spürest
und dich aufmachst und die Ernte
in die tiefen Speicher führest.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php
Was du erwirbst an Geist und Gut
Erwirb dir viel und gib das meiste fort.
Viel zu behalten, hat den Wert von Sport.
Behalte Dinge, die du innig liebst,
Bis du sie gern an Freunde weitergibst.
Liebe und halte frei dein Eigentum.
Besitz macht ruhelos und bringt nicht Ruhm.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Adolf Glaßbrenner (1810-1876)
Weltweisheit
Lebst du ein Jahr in Gram und Leid:
Du lebtest keine Stunde Zeit.
Ein Tag gelebt in Lieb’ und Kuss,
Es ist ein ganzes Jahr Genuss!
Ein Jahr verbracht in frommem Wahn,
Ist keine Stunde wohlgetan.
Ein Stündchen Scherz, ein Stündchen Wein,
Das ist: ein Jahr lang glücklich sein!
Ein Jahr im Staats- und Pfaffenjoch
War keine Stunde Leben noch!
Ein Stündchen froh und frei die Brust:
Ein Jahr voll Leben und voll Lust!
Du Knecht der alten Menschennot,
Wie lang schon, Jüngling, bist du tot!
Du Greis in der Erinnerung
Durchlebter Freude: o wie jung!
Wer sich in Angst und Pein begräbt,
Der hat sein Leben nicht gelebt.
Wer nur nach Lust und Schönheit strebt,
Der hat die Ewigkeit durchlebt.
Wem niemals um den Himmel bangt,
Der hat den Himmel schon erlangt.
Ein Leben ohne Harm und Leid,
Das ist die ewige Seligkeit.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Hans Retep (geb. 1956)
www.ziemlichkraus.de/hans-retep/geburtstagsgedichte_vortrag.php
Wir feiern heute
Wir feiern heute das Leben
An dem wir alle gern kleben
Wir feiern heute die Liebe
Dass ewig sie bei uns bliebe
Wir feiern heute die Sonne
Dass morgen sie wiederkomme
Und feiern das Geburtstagskind
Dass es den Weg zum Kühlschrank find’
Um uns zu versorgen mit Speis und Trank
Dafür von uns allen lieben Dank
Ein Hoch, ein dreifaches Hoch auf
[Name]
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
unbekannt
Zum Geburtstag
Geburtstag ist wohl ohne Frage
der schönste aller Erdentage.
Drum wollen wir keine Zeit verlieren,
zum Wiegenfest dir gratulieren.
Wenn wir es auch nicht immer sagen,
wir wissen, was wir an dir haben.
Denk stets daran, vergiss es nicht,
wir lieben und wir brauchen dich.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Eduard Mörike (1804-1875)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/moerike.php
Zum Geburtstag
Mit einer Feder
Wie, wenn ich Freunden sonst an solchem Tage schrieb,
Das beste Wort durchaus mir in der Feder blieb,
So wag’ ich heut (wird mir’s zu Danke glücken?)
Nur eben gleich die Feder selbst zu schicken.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Julius Sturm (1816-1896)
Zum Geburtstag
Genieße still zufrieden
den sonnig heitren Tag.
Du weißt nicht, ob hienieden
ein gleicher kommen mag.
Es gibt so trübe Zeiten,
da wird das Herz uns schwer,
dann wogt von allen Seiten
um uns ein Nebelmeer.
Da wüchse tief im Innern
die Finsternis mit Macht,
ging nicht ein süß Erinnern
als Mondlicht durch die Nacht.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~