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Hochzeitsscherze – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Johann Grob (1643-1697)

Auf einen Hochzeiter

Weil deinem schönen Lieb' ihr Bäuchlein will geschwellen
So hast du hohe Zeit ein' Hochzeit anzustellen.

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Eduard Mörike (1804-1875)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/moerike.php

Bei einer Trauung

Vor lauter hochadligen Zeugen
Kopuliert man ihrer zwei;
Die Orgel hängt voll Geigen,
Der Himmel nicht, mein’ Treu!
Seht doch, sie weint ja greulich,
Er macht ein Gesicht abscheulich!
Denn leider freilich, freilich
Keine Lieb’ ist nicht dabei.

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Klabund (1890-1928)

Berliner Ballade

Sie hing wie eine Latte
Vom Schranke steif und stumm.
Am Morgen sah's ihr Gatte,
Lief nach dem Polizeipräsidium.

"Meine Frau", so schrie er, "ist verschieden..."
Doch der Polizeiwachtmeister Schmidt,
Rollte blutig seine Augen:
"Wie denn, ha'm Sie den Jeburtsschein mit?"

Dieses hatte er mitnichten,
Und er setzte sich in Trab,
Spät entsann er sich der ehelichen Pflichten, -
Schnitt sie ab.

Und er legt den Strick an seine Kehle,
Vor dem Spiegel, peinlich und honett.
Nimmt noch einen Schluck, befiehlt Gott seine Seele -
Schwapp, schon baumelt er am Ehebett.

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Johannes Plavius (? - nach 1630)

Beschreibung des ehlosen Standes

Ein Fass, welchs niemand füllen kann,
Ein Durst, den niemand stillen kann,
Ein Hass, den man nicht enden kann,
Ein Zorn, den man nicht wenden kann,
Ein Hoffen, voller Angst und Forcht,
Ein Förchten, das auf Hoffnung horcht,
Ein ungetröste Traurigkeit,
Ein angestellte Fröhlichkeit,
Ein Haus, da keine Sonne scheint,
Ein Garten, da nicht Bäume seind,
Ein Garten, da man irre geht,
Ein fest-verschlossen Rosenbeet,
Ein Obest, das nicht feste steht,
Ein Apfel, den der Wind abweht,
Ein Ohne-Frucht und Weiden-Baum,
Ein Selten-Schlaf, ein steter Traum,
Ein Witwerbett, ein wüster Raum,
Ein mutig Pferd, frei, ohne Zaum,
Ein kühner Reiter ohne Pferd.
Ein reicher Schatz, bedeckt mit Erd',
Ein Orgelwerk, ohn' Organist',
Ein Sparer, da kein Zehrer ist,
Ein Saitenspiel, ohn' allen Klang,
Ein Auferwachsen, ohne Zwang,
Ein schöner Becher, ohne Trank,
Ein Wohlverdienen, ohne Dank,
Ist Einsamkeit und Jungfrauschaft,
Wo man der starken Liebekraft
Erfahren muss. Drum lob' ich euch,
Herr Bräutigam, und auch zugleich
Euch Jungfrau Braut, dass ihr dem Weh
Jetzt abzusterben durch die Eh
Bereit seid, und wünsch' euch dazu,
Nach diesem Tode, sanfte Ruh',
Und nach der Ruhe solche Lust,
Die solchen Toden ist bewusst,
Und nach der Lust denn wieder Ruh.
So bringt man tot sein Leben zu!

(Auszug)

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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/lessing.php

Das Muster der Ehen

Ein rares Beispiel will ich singen,
Wobei die Welt erstaunen wird.
Dass alle Ehen Zwietracht bringen,
Glaubt jeder, aber jeder irrt.

Ich sah das Muster aller Ehen,
Still, wie die stillste Sommernacht.
O! dass sie keiner möge sehen,
Der mich zum frechen Lügner macht!

Und gleichwohl war die Frau kein Engel,
Und der Gemahl kein Heiliger;
Es hatte jedes seine Mängel.
Denn niemand ist von allen leer.

Doch sollte mich ein Spötter fragen,
Wie diese Wunder möglich sind?
Der lasse sich zur Antwort sagen:
Der Mann war taub, die Frau war blind.

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Heinrich von Kleist (1777-1811)

Das Sprachversehen

Was! Du nimmst sie jetzt nicht, und warst der Dame versprochen?
Antwort: Lieber! vergib, man verspricht sich ja wohl.

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Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php

Der Nachtschelm und das Siebenschwein oder eine glückliche Ehe

Der Nachtschelm und das Siebenschwein,
die gingen eine Ehe ein,
o wehe!
Sie hatten dreizehn Kinder, und
davon war eins der Schluchtenhund,
zwei andre waren Rehe.

Das vierte war die Rabenmaus,
das fünfte war ein Schneck samt Haus,
o Wunder!
Das sechste war ein Käuzelein,
das siebte war ein Siebenschwein
und lebte in Burgunder.

Acht war ein Gürteltier nebst Gurt,
neun starb sofort nach der Geburt,
o wehe!
Von zehn bis dreizehn ist nicht klar; -
doch wie dem auch gewesen war,
es war eine glückliche Ehe!

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Otto Erich Hartleben (1864-1905)

Die Düte

Seine hohe, spitze Kappe,
das Symbol erhabner Narrheit,
hat Pierrot im Hochzeitsrausche,
in des Festes Lärm verloren!

Jammernd suchen alle Gäste
unter Tischen, Schränken, Stühlen
seine hohe, spitze Kappe,
das Symbol erhabner Narrheit.

– Nur Pierrot, in sich versunken,
sitzt am Tisch und dreht sich langsam,
ernsthaft eine große Düte
aus dem schönen neuen Trauschein ..
Seht: die hohe, spitze Kappe!

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unbekannt

Die Jugend, wie sie immer war

Ein Junge will vom Weihnachtsmann
am liebsten einen Hampelmann.
Die Mädchen, anders als die Knaben,
die möchten gern ein Püppchen haben.

Wenn sie dann groß und aufgeklärt,
ist das Verhältnis umgekehrt.

Ein Püppchen suchen sich die Knaben,
'nen Hampelmann will's Mädchen haben,
den es fest an der Strippe hält
und zappeln lässt, wie's ihr gefällt.

Vielleicht wird mancher protestieren:
"Mir könnte so was nicht passieren,
ich bin ein gewiefter Frauenkenner!"
Das sind die größten Hampelmänner.

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Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Ehemarterl

Hier fiel ich, steh, Wandrer, und bet ein Gebet,
In die Hände meiner Frau, der Anna Margreth;
Es war am fünfundzwanzigsten Mai,
Als ich ging an diesem ††† Baume vorbei,
Hinter dem sie ganz von ungefähr stand;
Ich sagte Guten Abend und gab ihr die Hand.
Damals war ich ein Junggesell,
Und deshalb verliebte ich mich sehr schnell;
Sie behauptete von sich selber das Gleiche
Und verlangte, dass ich die Hand ihr reiche
Nächstens und schleunigst auch am Altar,
Der zufällig hier in der Nähe war.
Und deshalb, weil dieses wirklich geschehn,
Sag ich: Oh Wandrer, bleibe hier stehn,
Bedenke der Freiheit Vergänglichkeit,
Bet ein Gebet und bleibe gescheit.

Bums Bärlaatsch, Bauer und Ehemann,
Der ein Wort davon mitreden kann.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Ein Taschenkrebs und ein Känguru...

Ein Taschenkrebs und ein Känguru,
Die wollten sich ehelichen.
Das Standesamt gab es nicht zu,
Weil beide einander nicht glichen.

Da riefen sie zornig: »Verflucht und verdammt
Sei dieser Bürokratismus!«
Und hingen sich auf vor dem Standesamt
An einem Türmechanismus.

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Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Ernste Mahnung

Deine lachenden Augen ruhen auf mir
Sonnenscheinwarm und trösten mein Herz;
Dein kleines Grübchen der rechten Wange
Macht lustig mein Herz, denk ich bloß seiner;
Dein rascher Schritt belebt mein Auge
Und spendet Flügel meinen Gedanken;
Dein Schelmenkinn dünkt mich so witzig
Wie zehn französische Komödien
Und dreißigtausend urgermanische;
Deiner Lippen geschwungener Liebesbogen
Jagt Kusswild auf in meinem Herzen
(Ich denke du findest das Bildchen zierlich!)
Und wenn du sprichst, schwillt auf mein Fühlen;
Dann bin ich selig ganz, ganz selig,
Die Engel im Himmel dann hör ich ja singen!
Aber nur eins, mein Mauserl, bitte,
Eins vermeide – es macht nervös mich –,
Sprich mir nicht das Hauptwort »Heirat«.
Dieses Hauptwort klingt so ledern,
Wie ein ganzer Leitartikel,
Und ich hasse sehr dergleichen.

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Arnim/Brentano (Hrsg.)

Etikette auf des Bettelmanns Hochzeit

Widele wedele,
Hinterm Städele
Hat der Bettelmann Hochzeit,
Pfeift ihm Läusle,
Tanzt ein Mäusle,
's Igele schlägt die Trommel,
Alle die Tier, die Wedele haben,
Sollen zur Hochzeit kommen.

(aus: Des Knaben Wunderhorn, erschienen 1806-08)

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Genau besehn

Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Dass einem graut.

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Achim von Arnim (1781-1831)

Hochzeit-Karmen

Glücklich bist du junger Mann,
Der ein Weib gefunden,
Die kein andrer leiden kann,
Du bist fest verbunden;
Ohne Argwohn bleibt dein Herz
Bei der Jungfrau Kranze,
Lachend weicht der leere Scherz
Von dem Hochzeittanze.

Du nur kennest ihren Reiz,
Andern scheint sie hässlich,
Doch sie bringet deinem Geiz
Reichtum unermesslich;
Geld zu zählen ist dein Glück,
Liebe stört dich nimmer,
Und du siehst im schielen Blick
Nur des Gelds Geflimmer.

Hat Rubinen im Gesicht
Satan ihr gedroschen,
Ist die eitle Lust doch nicht
In dem Weib erloschen;
Täglich tüncht sie weiß und rot
Ihre falben Wangen,
Und in Kleidern überbot
Alle, die hier prangen.

Eine Brille musst du heut
Dir zur Hochzeit kaufen,
Deren Gläser allezeit
Rußig angelaufen;
Wie zur Sonnenfinsternis
Kannst du so sie schauen,
Und kein blendend Hindernis
Macht dir vor ihr Grauen.

Zweie machen stets ein Paar,
Schlafe fest und lange,
Eifersucht krümmt dir kein Haar,
Sei davor nicht bange;
Weil es der Gewohnheit List
Kriegst du bald auch Kinder,
Töchter, wie die Mutter ist,
Hässlich auch nicht minder.

Schlag nur alle Spiegel ein,
Eh es morgen helle,
Doppelt wär sonst deine Pein
Armer Schlafgeselle;
Leite ab den glatten Bach,
Lass kein Silber putzen,
Dass bei ihrem Bild kein Ach
Kann der Liebe trutzen.

Zieh mit ihr ins Morgenland,
Wo das Weib den Schleier
Für die Hässlichkeit erfand,
Naht der schöne Freier:
Zieh in jedem Fall von hier
Mit dem lieben Weibe,
Denn beim Stix, ich schwöre dir,
Dass ich sonst nicht bleibe.

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