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Berggedichte – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Bruno Wille (1860-1928)

Berg

Über Felsen, windumflattert,
Klimm ich hoch hinan zum Freien;
Droben will ich mich entladen
Dieser Qual, im Sturme baden,
Neugeboren meine Seele weihen.

Berg, vor deinem Riesenantlitz
Kann mein Kleinmut nicht bestehen.
Sturm, im Brausen deiner Kraft,
Die den Forst zusammenrafft,
Muss mein Seufzer wie ein Staub verwehen.

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Georg Trakl (1887-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/georg_trakl.php

Am Mönchsberg

Wo im Schatten herbstlicher Ulmen der verfallene Pfad hinabsinkt,
Ferne den Hütten von Laub, schlafenden Hirten,
Immer folgt dem Wandrer die dunkle Gestalt der Kühle
Über knöchernen Steg, die hyazinthene Stimme des Knaben,
Leise sagend die vergessene Legende des Walds,
Sanfter ein Krankes nun die wilde Klage des Bruders.

Also rührt ein spärliches Grün das Knie des Fremdlings,
Das versteinerte Haupt;
Näher rauscht der blaue Quell die Klage der Frauen.

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Ludwig Tieck (1773-1853)

Die Berge

Wehmut taut vom Himmel nieder,
Aus den Wolken, dunkel schwer,
Sinkt ein düstrer Traum hernieder,
Und von Hoffnung bleibt die Seele leer.

Schmerz, wohin ich denk' und fühle,
Wie der Blick sich rings erhebt,
Nichts, das meine Angst mir kühle,
Nirgend Trost und Freude lebt.

Wie in Nebel sich verhüllet
Fern der Berge spitzes Haupt,
Plötzlich dann aus Dämpfen quillet
Und daher glänzt grün umlaubt.

So kann mir zurück auch geben,
Was mir nahm ein schwer Geschick,
Meine Jugend, Frohsinn, Leben,
Auch das fern entschwundne Glück.

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Friedrich Schlegel (1772-1829)

Die Berge

Sieht uns der Blick gehoben,
So glaubt das Herz die Schwere zu besiegen,
Zu den Himmlischen oben
Will es dringen und fliegen.
Der Mensch, emporgeschwungen,
Glaubt schon, er sei durch die Wolken gedrungen.

Bald muss er staunend merken,
Wie ewig fest wir auf uns selbst begründet.
Es strebt in sichern Werken
Sein ganzes Tun, verbündet,
Vom Grunde nie zu wanken,
Er baut wie Felsen den Bau der Gedanken.

Und dann in neuen Freuden
Sieht er die kühnen Klippen spottend hangen;
Vergessend aller Leiden,
Fühlt er einzig Verlangen,
An dem Abgrund zu scherzen,
Denn hoher Mut schwillt ihm in hohem Herzen.

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Friedrich von Schiller (1759-1805)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/schiller.php

Berglied

Am Abgrund leitet der schwindligte Steg,
Er führt zwischen Leben und Sterben,
Es sperren die Riesen den einsamen Weg
Und drohen dir ewig Verderben,
Und willst du die schlafende Löwin1 nicht wecken,
So wandle still durch die Straße der Schrecken.

Es schwebt eine Brücke, hoch über den Rand
Der furchtbaren Tiefe gebogen,
Sie ward nicht erbauet von Menschenhand,
Es hätte sichs keines verwogen,
Der Strom braust unter ihr spat und früh,
Speit ewig hinauf und zertrümmert sie nie.

Es öffnet sich schwarz ein schauriges Tor,
Du glaubst dich im Reiche der Schatten,
Da tut sich ein lachend Gelände hervor,
Wo der Herbst und der Frühling sich gatten,
Aus des Lebens Mühen und ewiger Qual
Möcht ich fliehen in dieses glückselige Tal.

Vier Ströme brausen hinab in das Feld,
Ihr Quell, der ist ewig verborgen,
Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt,
Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen,
Und wie die Mutter sie rauschend geboren,
Fort fliehn sie und bleiben sich ewig verloren.

Zwei Zinken ragen ins Blaue der Luft,
Hoch über der Menschen Geschlechter,
Drauf tanzen, umschleiert mit goldenem Duft,
Die Wolken, die himmlischen Töchter.
Sie halten dort oben den einsamen Reihn,
Da stellt sich kein Zeuge, kein irdischer, ein.

Es sitzt die Königin hoch und klar
Auf unvergänglichem Throne,
Die Stirn umkränzt sie sich wunderbar
Mit diamantener Krone,
Drauf schießt die Sonne die Pfeile von Licht,
Sie vergolden sie nur und erwärmen sie nicht.

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Johann Gaudenz von Salis-Seewis (1762-1834)

Bergreiselied

Auf mutig! Die Höh' ist erstiegen:
Ihr Freunde, wo bleibt ihr zurück?
Wie herrlich die Täler dort liegen!
Tief unten verliert sich mein Blick.
Ich atme die süßesten Düfte,
Schon wallet viel leichter mein Blut;
Schon trink' ich ätherische Lüfte,
Und jauchze, und schwinge den Hut!

Dort setzen die Hirten zu Mahle
Auf moosichte Steine uns hin
Voll lieblicher Milch eine Schale;
Ein Körbchen, mit Früchten darin.
Kommt, lasst uns zusammen itzt leeren
Den schäumenden vollen Pokal,
Und schallen, der Freiheit zu Ehren,
Gesänge hinab in das Tal.

Hier sprudeln aus Felsen die Quellen
Hinunter zum bläulichen See;
Dort weiden, beim Klange der Schellen,
Die Rinder im blumichten Klee.
Ich seh' auf die schroffeste Spitze
Die schüchternen Gämsen entfliehn;
Tief unter mir zucken die Blitze
Und schweben die Wolken dahin.

Wann Sterne am Himmel schon flimmern,
Und Dämmerung sinket ins Tal,
Und rosig die Gletscher noch schimmern
Im letzten ersterbenden Strahl;
Dann wallen wir fröhlich und munter,
Mit Reisern von Tannen geschmückt,
Ins stillere Dörfchen hinunter,
Wo süßere Ruh' uns erquickt.

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Martin Opitz (1597-1632)

An einen Berg

Du grüner Berg, der du mit zweien Spitzen
Parnasso gleichst, du hoher Fels, bei dir
Wünsch' ich in Ruh zu bleiben für und für
Und deine Lust ganz einsam zu besitzen,

Weil du mir auch für aller Welt kannst nützen;
Dann wann ich bin auf deinem Klippen hier,
So seh' ich stets derjenen Ort für mir,
Die für dem Tod alleine mich kann schützen,

Mein' höchste Freud' und meines Lebens Leben;
So weiß ich auch, dass man sonst nirgend findt
Mit solcher Zier ein einzig Ort umgeben;

Natura hat die Lust allher gesetzet,
Dass, die auf dich mit Müh gestiegen sind,
Hinwiederum auch würden recht ergetzet.

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Clara Müller-Jahnke (1816-1905)

Bergwanderung

Wieder blüht das Heidekraut
auf den spinnwebgrauen Wegen;
über glatten Föhrenboden
gleiten lautlos unsre Schritte
unserm Wanderziel entgegen:
droben, wo der Bergwald blaut.

Einmal schon zur Frühherbstzeit
bin ich diesen Weg gegangen,
Höhensehnsucht in der Seele,
blühnde Heide mir zu Füßen,
fliegend Rot auf Stirn und Wangen
und das Ziel noch meilenweit.

Droben, wo der Bergwald blaut,
saß die Fee auf felsgen Zinnen;
ihre weißen Hände winkten,
ihre seidnen Schleier flogen
wie ein zart Geweb der Spinnen
über Stein und Heidekraut.

Einmal schon zur Frühherbstzeit
ging ich fehl im Märchenwalde.
Sturmwind bog die Tannenwipfel.
Fahl verschwammen alle Gipfel,
und der Schnee fiel auf die Halde –
du, wie liegt der Tag so weit!

Nimm den Strauß von Erika –
hörst du fern die Häher rufen?
Vor der Bergwelt Heimlichkeiten
sind die Schleier all zerrissen –
über grauen Felsenstufen
sehn wir schon den Gipfel nah!

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Wilhelm Müller (1794-1827)

Der Gießbach bei Seeberg

Alle Felsen will er zerbrechen,
Und er zerbricht und zerschäumet nur sich.
Von Klippe zu Klippe
Springt er mit Brausen,
Spritzend und sprudelnd,
Als hätt' er Meere
So zu vergeuden.

Und unten im Tale,
Wo ist er geblieben?
Im Sande schleicht er
Matt und verschmachtend,
Und die Berge
Stehn und schauen
Stolz und höhnend
Auf ihn nieder.

Oder meinen sie dich,
Erdensöhnchen,
Das wie der Gießbach
Stürmet und stürzet und brauset durch's Leben?

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Wilhelm Müller (1794-1827)

Der Berghirt

Wenn auf dem höchsten Fels ich steh',
In's tiefe Tal hernieder seh'
Und singe,

Fern aus dem tiefen dunkeln Tal
Schwingt sich empor der Wiederhall
Der Klüfte.

Je weiter meine Stimme dringt,
Je heller sie mir wiederklingt
Von unten.

Mein Liebchen wohnt so fern von mir,
Drum sehn' ich mich so heiß nach ihr
Hinüber!

Viel steile Berge vor mir stehn,
Die Flüsse schäumend sich ergehn
Im Tale.

Der Aar sich in die Wolken schwingt,
Die Gämse durch die Klüfte springt
Hinüber!

Die Wolken ruhen auf der Höh',
Und durch die Nebel glänzt der Schnee
Der Gipfel.

Je stolzer mir mein Mädchen tut,
Je höher steigt empor mein Mut
In Liebe.

Ein Glöckchen klingt im stillen Tal,
Die Essen rauchen überall
Im Dorfe.

Ach, Mädchen, Mädchen, nimm mich bald!
Es ist so öd', es ist so kalt
Hier oben.

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Hermann Löns (1866-1914)

Bergwaldwildnis

Was frag ich nach den Menschen
Und nach der lauten Stadt,
Wenn mich die Bergwaldwildnis,
Die weiße Stille hat.

Die Buchenstämme stehen
So schwarz im weißen Schnee,
Seinen Schlafbaum sucht der Bussard,
Zu Felde zieht das Reh.

Der Fuchs bellt unten im Grunde,
Die Eule gibt keine Ruh,
Der Abendwind rührt an den Zweigen,
Der Schnee fällt immerzu.

Im Tale funkeln die Lichter,
Was kümmert mich ihr Schein,
Ich stehe oben am Hange
Und bleibe für mich allein.

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Hermann von Lingg (1820-1905)

Bergode

Stille Nacht herrscht feierlich ernst ringsum noch,
Nur der Waldbach braust im Geklüft hin schäumend,
Nur der Frühwind weht und verheißt des Morgens
Grauende Dämmrung.

Tief im Grund ruhn schattige Täler, dunkler
Ragt der Tannwald, über den Wipfeln funkelt
Noch ein Stern. Du bist es, der Stern der Liebe,
Strahlende Venus!

Stern des Morgens! wie von den Höh'n dein Lichtglanz
Durch die Dämmrung blinkt und im Frührot zittert,
Zart und hell, wie perlender Tau vom Kelchgrund
Blühender Rosen.

O wohl magst du lieblich erglänzen, taureich!
Von zu früh Verblichener stillem Grabkreuz
Küsst dein Lächeln weg an den Kränzen laut're
Tränen der Wehmut.

Und im Himmel bist du der Saiten eine,
Die, von Engelsharfen erklungen, jubelnd
Durch das Weltall tönen im ewig neuen
Liede der Schöpfung. –

Auf jetzt! Glührot leuchtet der Gletscher Haupt schon,
Sonne! Dein Titanengeschlecht begrüßt dich,
Deiner Urzeit Kinder. Zu euch jetzt, taghell
Flammende Gipfel!

Über Gras und Blümchen, im Taulicht zitternd,
Klimmt des Wandrers Schritt, und im Moos darunter
Schlüpfen hastig Spinnen und emsig summen
Bienen im Goldklee.

Rückwärts sinkt in Nebel zurück die Talschlucht,
Vor dem sehnsuchttrunkenen Blick erschließt sich
Bis zum Seegelände hinab die ganze
Liebliche Fernsicht.

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Hermann von Lingg (1820-1905)

Abend auf den Bergen

Fern hinunter in die Flut
Taucht das Licht, sich nochmals wendend
Zu den Bergen, eine Glut
Ihren Alpenblumen sendend.

Da schon Dunkel liegt im Tal,
Flattern hier noch Schmetterlinge,
Und der Sonne letzter Strahl
Leuchtet hell auf ihrer Schwinge.

Horch, vom Wald ein Amselschlag!
Wie so seltsam und verklungen
Hallt es in den hohen Tag
Aus den tiefen Dämmerungen.

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Die Bergfahrt

Wir haben es beschlossen –
Drum mutig, unverdrossen!
»Zur Bergfahrt« soll die Losung sein!
Nun schließt euch an und stimmt mit ein!

Wie herrlich, Kameraden,
In Alpenluft zu baden!
Wie wird so weit die enge Brust,
Die weite Welt so voll von Lust!

Auf hoher Flur zu liegen,
Den trunknen Blick zu wiegen
In diesem Meer von Herrlichkeit,
O welche Lust und Seligkeit.

Ihr Röslein zum Entzücken,
Ihr Röslein, lasst euch pflücken!
Ihr sollt als schönster Blumenstrauß
Begleiten uns ins Tal nach Haus.

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Georg Herwegh (1817-1875)

Ich stand auf einem Berg...

Ich stand auf einem Berg, da hört' ich singen
Zur Linken plötzlich ernste, trübe Lieder;
Ein Opfer war es für die Erde wieder,
Ich kannte wohl der Glocke dumpfes Klingen.

Zur Rechten sah ich einen Säugling bringen;
Wie eines Schmetterlinges bunt Gefieder,
Viel lust'ge Bänder wehten auf und nieder,
Ein Glöckchen wollt' vor Freude schier zerspringen.

Die Andacht wagt' kein Wesen rings zu stören:
Die Herden hielten still auf ihren Weiden,
Wie fromme Beter flüsterten die Föhren.

Als ob die Glocken sich umarmt, die beiden,
Konnt' ich bald einen süßen Klang nur hören
Und Tod und Leben nicht mehr unterscheiden.

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