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Schlaf- und Wiegenlieder – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942)

Schlaflied

Schlaf, mein Kindchen, so schlaf schon ein,
so schlaf doch und weine nicht mehr.
Sieh nur, im Schlaf ist die Welt ja dein,
so schlaf schon und wein nicht so sehr.

Schließe die Augen und schlafe schon,
hör nur, es rauschet der Wald.
Im Schlafe da gibt es nicht Hass, nicht Hohn,
im Schlafe, da ist es nicht kalt.

Schlafe, mein Liebling, und lächle, Kind,
höre, der Fluss singt sein Lied.
Schlafe, dann singt dir vom Glück der Wind
und singt dir vom Frühling, der blüht.

Schlafe mein Kind und vergiss, was dich schmerzt,
dunkel ist für dich der Tag.
Hell ist die Nacht, wenn der Traum dich herzt,
so schlafe mein Kindchen, so schlaf.

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Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php

Schlummerlied

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Es war einmal ein Schaf.

Das Schaf, das ward geschoren,
da hat das Schaf gefroren.

Da zog ein guter Mann
ihm seinen Mantel an.

Jetzt brauchts nicht mehr zu frieren,
kann froh herumspazieren.

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Es war einmal ein Schaf.

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Wilhelm Raabe (1831-1910)

Trauriges Wiegenlied

Schaukeln und Gaukeln -
Halb wachender Traum!
Schläfst du, mein Kindlein?
Ich weiß es kaum.

Halt zu dein Äuglein,
Draußen geht der Wind;
Spiel fort dein Träumlein,
Mein herzliebes Kind!

Draußen geht der Wind,
Reißt die Blätter vom Baum,
Reißt die Blüten vom Zweig -
Spiel fort deinen Traum!

Spiel fort deinen Traum,
Blinzäugelein!
Schaukelnd und gaukelnd
Sitz ich und wein!

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Robert Reinick (1805-1852)

Wiegenlied im Frühling

»Eia popeia«,
Das ist ein altes Lied;
Und wer das Lied gehöret,
Dem werden die Augen müd’:
Das Hündchen und das Kätzchen,
Am Fenstersims das Spätzchen,
Mein Kindchen selbst, mein Schätzchen,
- »Eia popeia«, -
So flink sie eben gesprungen,
5ie werden alle müd’.

»Eina popeia«,
Das ist ein altes Lied;
Der Mond hat's oft gehöret,
ist oft schon worden müd’;
Die Bäche und die Quellen,
So wach sie sich auch stellen,
Im Traum nur ziehn die Wellen,
- »Eia popeia«, -
Sobald’s die Nacht gesungen,
Wird alles, alles müd’.

»Ei popeia«,
Das ist ein altes Lied;
Doch eine singt und singt es
Und wird davon nicht müd’.
Ob’s schweigt in allen Räumen,
Ob’s blüht in allen Bäumen,
Kann schlafen nicht, noch träumen,
- »Eia popeia«, -
Eh’ nicht ihr Kindlein schlummert,
Die Mutter wird nicht müd’.

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Robert Reinick (1805-1852)

Wiegenlied im Sommer

Vom Berg hinabgestiegen
Ist nun des Tages Rest;
Mein Kind liegt in der Wiegen,
Die Vöglein all’ im Nest;
Nur ein ganz klein Singvögelein
Ruft weit daher im Dämmerschein:
Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«

Das Spielzeug ruht im Schreine,
Die Kleider auf der Bank,
Ein Mäuschen ganz alleine,
Es raschelt noch im Schrank,
Und draußen steht der Abendstern
Und winkt dem Kind aus weiter Fern’:
Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«

Die Wiege geht im Gleise,
Die Uhr pickt hin und her,
Die Fliegen nur ganz leise,
Sie summen noch daher.
Ihr Fliegen, lasst mein Kind in Ruh!
Was summt ihr ihm so heimlich zu.
Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«

Der Vogel und die Sterne,
Die Fliegen rings umher,
Sie haben mein Kind schon gerne,
Die Engel noch viel mehr.
Sie decken’s mit den Flügeln zu
Und singen leise: »Schlaf in Ruh!
Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«

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Robert Reinick (1805-1852)

Wiegenlied im Herbst

Sonne hat sich müd’ gelaufen, spricht: »Nun lass ich’s
sein!«
Geht zu Bett und schließt die Augen und schläft ruhig
ein.
Sum, sum, sum,
Mein Kindchen macht es ebenso,
Mein Kindchen ist nicht dumm!

Bäumchen, das noch eben rauschte, spricht: »Was soll
das sein?
Will die Sonne nicht mehr scheinen, schlaf ich ruhig
ein!«
Sum, sum, sum,
Mein Kindchen macht es ebenso,
Mein Kindchen ist nicht dumm!

Vogel, der im Baum gesungen, spricht: »Was soll das
sein?
Will das Bäumchen nicht mehr rauschen, schlaf ich
ruhig ein!«
Sum, sum, sum,
Mein Kindchen macht es ebenso,
Mein Kindchen ist nicht dumm!

Häschen spitzt die langen Ohren, spricht: »Was soll
das sein?
Hör’ ich keinen Vogel singen, schlaf ich ruhig ein!«
Sum, sum, sum,
Mein Kindchen macht es ebenso,
Mein Kindchen ist nicht dumm!

Jäger höret auf zu blasen, spricht: »Was soll das sein? Seh’ ich keinen Hasen laufen, schlaf ich ruhig ein.«
Sum, sum, sum,
Mein Kindchen macht es ebenso,
Mein Kindchen ist nicht dumm!

Kommt der Mond und guckt herunter, spricht: »Was
soll das sein?
Kein Jäger lauscht?
Kein Häschen springt?
Kein Vogel singt?
Kein Bäumchen rauscht?
Kein Sonnenschein!
Und’s Kind allein
Sollt’ wach noch sein? -
Nein! nein! nein!
Lieb’ Kindchen macht die Augen zu,
Lieb’ Kindchen schläft schon ein!«

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Robert Reinick (1805-1852)

Wiegenlied im Winter

Schlaf ein, mein süßes Kind,
Da draußen singt der Wind.
Er singt die ganze Welt in Ruh’,
Deckt sie mit weißen Betten zu.
Und bläst er ihr auch ins Gesicht,
Sie rührt sich nicht und regt sich nicht,
Tut auch kein Händchen strecken
Aus ihren weichen Decken.

Schlaf ein, mein süßes Kind,
Da draußen geht der Wind.
Pocht an die Fenster und schaut hinein,
Und hört er wo ein Kind noch schrei’n,
Da schilt und brummt und summt er sehr,
Holt gleich sein Bett voll Schnee daher
Und deckt es auf die Wiegen,
Wenn’s Kind nicht still will liegen.

Schlaf ein, mein süßes Kind,
Da draußen weht der Wind.
Er rüttelt an dem Tannenbaum,
Da fliegt heraus ein schöner Traum,
Der fliegt durch Schnee, durch Nacht und Wind
Geschwind, geschwind, zum lieben Kind,
Und singt von lust’gen Dingen,
Die’s Christkind ihm wird bringen.

Schlaf ein, mein süßes Kind,
Da draußen bläst der Wind.
Doch ruft die Sonne: »Grüß’ euch Gott!«
Bläst er dem Kind die Backen rot,
Und sägt der Frühling: »Guten Tag!«
Bläst er die ganze Erde wach,
Und was fein still gelegen,
Das freut sich allerwegen.

Drum schlaf, mein süßes Kind,
Bläst draußen auch der Wind!

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Schlummerlied

Will du auf Töpfchen?
Fühlst du ein Dürstchen?
Oder ein Würstchen?

Senke dein Köpfchen.

Draußen die schwarze, kalte
Nacht ist böse und fremd.
Deine Hände falte.
Der liebe Gott küsst dein Hemd.

Gute Ruh!
Ich bin da,
Deine Mutter, Mama;
Müde wie du.

Nichts mehr sagen -
Nicht fragen -
Nichts wissen -
Augen zu.
Horch in dein Kissen:
Es atmet wie du.

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Christina Telker (geb. 1949), vielerlei.repage6.de/

Sternlein

Sieh den kleinen Stern dort funkeln
ganz allein am Himmelszelt.
Jedes Kind ob groß ob klein
kann ihn sehen auf der Welt.

Stille zieht er seine Bahnen
gibt auf deine Träume acht.
Hast du Kummer, sieh zum Sternlein
es bewacht dich in der Nacht.

Jedes Kind, es hat sein Sternlein
überall auf dieser Welt.
Nachts bringt er dir süße Träume
wünscht sich, dass es dir gefällt.

Sternlein geht mit dir auf Reisen
in ein Märchenwunderland.
Will dir dort so vieles zeigen
nimmt dich sachte bei der Hand.

Und geht dann die Nacht zu Ende
sagt es leis „Aufwiedersehn“
Doch am nächsten Abend, glaub mir
wird’s für dich am Himmel stehn.

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Volksgut

Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Da draußen sind die Schaf,
Die schwarzen und die weißen,
Die täten's Kindlein beißen.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Der Vater hüt't die Schaf;
Die Mutter sitzt im Rosenparten,
Tut die kleinen Kindlein warten.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Und schrei' nicht wie ein Schaf,
Sonst kommt des Schäfers Hündelein
Und beißt mein böses Kindelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Dein Vater ist ein Graf,
Dein' Mutter ist eine Edelfrau
Und d' Kindsmagd ist ein' rechte Sau.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Dann schenk' ich dir ein Schaf;
Dann kriegst du eine Meerkatz',
Schlaf endlich, sapperments Fratz.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Dann schenk' ich dir ein Schaf
Mit einer gold'nen Schelle fein,
Das soll dein Spielgeselle sein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

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Volkstümlich

Guten Abend, gute Nacht...

Guten Abend, gute Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlüpf unter die Deck:
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt,
morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.

Guten Abend gute Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum
dir Christkindleins Baum:
Schlaf nur selig und süß,
schau im Traums Paradies,
schlaf nur selig und süß,
schau im Traums Paradies.

(Musik: Johannes Brahms)

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