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Tiergedichte für Kinder – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

unbekannt

Ball der Tiere

Mich dünkt, wir geben einen Ball!
Sprach Frau Nachtigall.

So?
Sprach der Floh.

Was werden wir essen?
Sprachen die Wespen.

Nudeln!
Sprachen die Pudeln.

Was werden wir trinken?
Sprachen die Finken.

Bier!
Sprach der Stier.

Nein, nein!
Sprach das Schwein.

Wo werden wir tanzen?
Sprachen die Wanzen.

Im Haus!
Sprach die Maus.

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Heinrich Seidel (1842-1906)

Das Huhn und der Karpfen

Auf einer Meierei
Da war einmal ein braves Huhn,
Das legte, wie die Hühner tun,
An jedem Tag ein Ei
Und kakelte,
Mirakelte,
Spektakelte,
Als ob's ein Wunder sei.
Es war ein Teich dabei,
Darin ein braver Karpfen saß
und stillvergnügt sein Futter fraß,
Der hörte das Geschrei:
Wie's kakelte,
Mirakelte,
Spektakelte,
Als ob's ein Wunder sei.
Da sprach der Karpfen: "Ei!
Alljährlich leg' ich ´ne Million
Und rühm' mich dess' mit keinem Ton;
Wenn ich um jedes Ei
So kakelte,
Mirakelte,
Spektakelte -
Was gäb's für ein Geschrei.

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Hermann von Lingg (1820-1905)

Das Krokodil zu Singapur

Im heil'gen Teich zu Singapur
Da liegt ein altes Krokodil
Von äußerst grämlicher Natur
Und kaut an einem Lotosstil.

Es ist ganz alt und völlig blind,
Und wenn es einmal friert des Nachts,
So weint es wie ein kleines Kind,
Doch wenn ein schöner Tag ist, lacht's.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Das Samenkorn

Ein Samenkorn lag auf dem Rücken,
Die Amsel wollte es zerpicken.

Aus Mitleid hat sie es verschont
Und wurde dafür reich belohnt.

Das Korn, das auf der Erde lag,
Das wuchs und wuchs von Tag zu Tag.

Jetzt ist es schon ein hoher Baum
Und trägt ein Nest aus weichem Flaum.

Die Amsel hat das Nest erbaut;
Dort sitzt sie nun und zwitschert laut.

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Rudolf Baumbach (1840-1905)

Der fleißige Quax und der faule Quix

Wo durch das Moos der Waldbach fließt,
Wo Rohr und Wasserlilie sprießt,
Da wohnte still und tugendsam
Dereinstens eine Froschmadam.
Mit Eifer tat sie sich bemühen
Ihr Kinderpaar gut zu erziehen,
Und dieses fiel der Armen schwer,
Denn - ach - der Vater war nicht mehr;
Den Vater hatte nämlich lange
Gefressen schon die Wasserschlange.
Die Kinder waren Buben und
Gesunden Leibs und kugelrund;
Gar lustig brauchten sie die Beine,
Quax hieß der große, Quix der kleine.
Der Quax, der Mutter Augenweide,
Ging stets einher in saubrem Kleide
Und brauchte fleißig Schwamm und Kamm,
Quix aber liebte Kot und Schlamm.
Es half der brave Quax nach Kräften
Der Mutter bei den Hausgeschäften,
Der faule Quix hingegen saß
Den ganzen Tag im Sumpf und aß.
Mit einem Wort, es war der Quix
Ein ausgemachter Taugenix.

Als Quax und Quix zur Schule gingen,
Und beide an zu lernen fingen,
Wie man mit Quaken und mit Schreien
Die Witterung kann prophezeien,
Der Quax in wenig Wochen war
Der erste in der Schüler Schar.
Er wusste schon nach Mondesfrist,
Was gut und schlechtes Wetter ist.
In seinem Zeugnis stand zu lesen,
Wie brav und fleißig er gewesen.
Dem Quix hingegen ward beschieden:
Fleiß und Betragen: Unzufrieden.
Und so gings fort. - Sie täten wachsen;
Zufrieden war man stets mit Quaxen,
Allein beim faulen, dummen Quixe,
Da halfen Worte nicht, noch Wichse.
Mit einem Wort, es blieb der Quix
Ein ausgemachter Taugenix.

Von allen Fröschen in dem Bach
Tat’s keiner unserm Quaxe nach,
Kein Thermo- und kein Barometer
Verstand sich so wie Quax aufs Wetter.
War wolkenfrei der Himmelsraum,
So stieg der Quax auf einen Baum
Und quakte so, dass jedermann
Das schöne Wetter hören kann.
Doch wenn ein Regen kam, ein nasser,
Hielt Quax den Mund und blieb im Wasser.
Die Bauern aber ringsumher
Belobten seine Weisheit sehr.
Der Quix hingegen hockte faul
Im trüben Schlamm und hielt das Maul.
Nur wenn er Hunger hatte, quakt’ er;
So niederig war sein Charakter.

Wie seinen Lohn erhält der Brave,
Und wie den Bösen trifft die Strafe,
Das, Kinder, werdet ihr jetzt schön
An Quax’ und Quixens Beispiel sehn:
Einst ist der Karl zu Wald gegangen,
Um allerlei Getier zu fangen,
Um sich mit Käfern, Schnecken, Grillen
Die grüne Büchse anzufüllen.
Denn Karl, von dem ich jetzt berichte,
Studierte die Naturgeschichte.
Er hatte schon, geschätzt geringe,
Bei hundertfünfzig Schmetterlinge
In seiner Sammlung; ist mir recht,
Auch einen ausgestopften Specht
Und schließlich einen Tausendfuß
In einem Glas mit Spiritus.
Zufällig sah der Karl den Quax,
Wie er im Grase saß, und stracks
Erwischt’ er ihn bei einem Bein
Und sperrt ihn in die Büchse ein.
Der arme Quax geriet in Not,
Er dachte schon an seinen Tod,
Er ächzte tief und seufzte still
Und voll Ergebung: »Wie Gott will!«
Bald aber war es Quaxen klar,
Dass dies zu seinem Besten war.
Denn als der Karl nach Hause kam,
Den Quax er aus der Büchse nahm
Und steckt ihn in ein Wasserglas,
Wo er auf einer Leiter saß,
Und Rosen und Geranium,
Die standen um das Glas herum.

Von allen ward er hochgeehrt
Und gut gepflegt und wohl genährt.
Karls Schwester nämlich, das Mariechen,
Das bracht’ ihm täglich zwanzig Fliegen.
Als Witterungsprophete war
Der Quax hier tätig manches Jahr,
Und wenn er nicht gestorben ist,
So lebt er noch zu dieser Frist.
Wie aber stand es denn mit Quix?
Er war und blieb ein Taugenix,
Ist dumpf und faul im Sumpf gesessen;
Am End’ hat ihn der Storch gefressen.

Und nun die Lehre des Gedichts:
Wer in der Schule lernet nichts,
Der bleibt, wie Quaxens Bruder Quix,
Sein Leben lag ein Taugenix.
Doch wenn du, wie es Quax getan,
Die Jugendzeit gut wendest an,
So kannst du viel auf dieser Erden,
Am Ende gar ein Hofrat werden.

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Heinrich Hoffmann (1809-1894)

Der fliegende Robert

Wenn der Regen niederbraust,
Wenn der Sturm das Feld durchsaust,
Bleiben Mädchen oder Buben
Hübsch daheim in Ihren Stuben. -
Robert aber dachte: Nein!
Das muss draußen herrlich sein! -
Und im Felde patschet er
Mit dem Regenschirm umher.

Hui wie pfeift der Sturm und keucht,
Dass der Baum sich niederbeugt!

Seht! Den Schirm erfasst der Wind,
Und der Robert fliegt geschwind
Durch die Luft so hoch, so weit;
Niemand hört ihn, wenn er schreit.
An die Wolken stößt er schon,
Und der Hut fliegt auch davon.

Schirm und Robert fliegen dort
Durch die Wolken immer fort.
Und der Hut fliegt weit voran,
Stößt zuletzt am Himmel an.
Wo der Wind sie hingetragen,
Ja, das weiß kein Mensch zu sagen.

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Der kleine Vogelfänger

Wart', Vöglein, wart'! Jetzt bist du mein,
Jetzt hab' ich dich gefangen,
In einem Käfig sollst du jetzt
An meinem Fenster hangen!

»Ach, lieber Bube, sag' mir doch,
Was hab' ich denn begangen,
Dass du mich armes Vögelein,
Dass du mich hast gefangen?« –

Ich bin der Herr, du bist der Knecht:
Die Tiere, die da leben,
Die sind dem Menschen allzumal
Und mir auch untergeben.

»Das, lieber Bube, glaub' ich nicht,
Das sollst du mir beweisen!« –
Schweig' still, schweig' still! sonst brat' ich dich
Und werde dich verspeisen! –

Der Knabe rannte schnell nach Haus,
Da fiel er von der Stiegen.
Das Vöglein flog zum Haus hinaus
Und ließ das Büblein liegen.

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Joachim Heinrich Campe (1746-1818)

Der Ochs und das Öchslein

Öchslein
Ach, wär ich doch erst auch so groß
wie du, Papa, und hätte solche Hörner!

Ochs
Und dann?

Öchslein
Riss ich mich von der Krippe los
und lief aufs freie Feld und
speiste Halm und Körner.

Ochs
O bilde dir, mein Sohn, kein
solches Leben ein!
Du wünschest, traun! wie ich,
einst wieder Kalb zu sein.
Denn bist du groß, so wird auf
deinen Nacken
ein schweres Joch gelegt;
man spannt dich morgen früh
vor deinen Pflug und schreit
in einem fort: Ochs zieh!
Das Korn, das du gewinnst, das
wird zu Brot gebacken;
dich aber speiset man mit
Stroh und Prügeln ab;
und hast du ausgedient, so
schenkt man dir ein Grab,
zum Lohn für saure Müh, in
deines Herren Magen.
O freu dich deines Glücks in
deinen jungen Tagen!

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Friedrich von Hagedorn (1708-1754)

Der Rabe und der Fuchs

Wurst wider Wurst. Das ist das Spiel der Welt,
Und auch der Inhalt dieser Fabel.
Ein Rabe, welcher sich auf einen Baum gestellt,
Hielt einen Käs' in seinem Schnabel.
Den Käse roch der Fuchs. Der Hunger riet ihm bald,
Dem schwarzen Räuber sich zu nahen.
Ha! spricht er, sei gegrüßt! Ist hier dein Aufenthalt?
Erblickt man hier die reizende Gestalt?
Dass du gefällst, muss, wer dich kennt, bejahen.
Erlaube mir die Lust, dich jetzo recht zu sehn ...
Ja! der Fasan muss dir an Farbe weichen.
Ist dein Gesang nur halb so schön,
So wird, an Seltenheit, dir auch kein Phönix gleichen.
Den Raben täuscht das Lob, das ihm der Falsche gab.
Er kann sich nicht vor stolzer Freude fassen.
Ich, denkt er, muss mich hören lassen,
Und sperrt den Schnabel auf. Sein Käse fällt herab,
Den gleich der Fuchs verschlingt. Er sagt: Mein schönster Rabe,
Ein Schmeichler lebt von dem, der ihn zu gerne hört,
Wie ich dir jetzt bewiesen habe.
Ist diese Lehre nicht zehn solcher Käse wert?
Des Fuchses Schüler schweigt, mit heimlichem Verlangen,
Den schlauen Fänger auch zu fangen.
Der trug einst Speck nach seinem Bau,
Und er begegnet ihm. Wie, spricht er, Hühnerfresser,
Ist jetzo Speck dein Mahl? Du lebest zu genau,
Fast wie ein Mäuschen lebt. Schalk, dein Geschmack war besser.
Sieh um, in jenen Hof. Die Hennen, die dort gehn,
Sind klügrer Füchse Kost: nichts schöners wird man sehn.
Dich sollte wohl ein solcher Anblick rühren.
Allein, du bist nicht dir, noch deinem Vater, gleich.
Sonst warst du doch an Mut und an Erfindung reich.
Da suchte dich das Glück. Der Fuchs lässt sich verführen,
Wirft seinen Fraß dahin, setzt dem Geflügel nach.
Doch jenes macht sich unter Dach,
Und krähet, ihm zum Hohn, im sichern Hühnerhause.
Kräht, ruft er, kräht! mir bleibt ein fetter Fraß zum Schmause.
Er trabt zurück, und sucht. Der frohe Rabe sitzt
Auf einem Baum, wo ihn die Höhe schützt.
Den Speck hat er verzehrt. Freund, schreit er, mit Vergnügen
Erlern' ich Füchse zu betrügen.
Gedenk' an meinen Käs', ich denk' an deine List:
Vorhin war ich ein Tor, wie du es heute bist.

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Heinrich Heine (1797-1856)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/heinrich_heine.php

Der tugendhafte Hund

Ein Pudel, der mit gutem Fug
Den schönen Namen Brutus trug,
War vielberühmt im ganzen Land
Ob seiner Tugend und seinem Verstand.
Er war ein Muster der Sittlichkeit,
Der Langmut und Bescheidenheit.
Man hörte ihn loben, man hörte ihn preisen
Als einen vierfüßigen Nathan den Weisen.
Er war ein wahres Hundejuwel!
So ehrlich und treu! eine schöne Seel'!
Auch schenkte sein Herr in allen Stücken
Ihm volles Vertrauen, er konnte ihn schicken
Sogar zum Fleischer. Der edle Hund
Trug dann einen Hängekorb im Mund,
Worin der Metzger das schöngehackte
Rindfleisch, Schaffleisch, auch Schweinefleisch packte. -
Wie lieblich und lockend das Fett gerochen,
Der Brutus berührte keinen Knochen,
Und ruhig und sicher, mit stoischer Würde,
Trug er nach Hause die kostbare Bürde.

Doch unter den Hunden wird gefunden
Auch eine Menge von Lumpenhunden
- Wie unter uns, - gemeine Köter,
Tagdiebe, Neidharde, Schwerenöter,
Die ohne Sinn für sittliche Freuden
Im Sinnenrausch ihr Leben vergeuden!
Verschworen hatten sich solche Racker
Gegen den Brutus, der treu und wacker,
Mit seinem Korb im Maule, nicht
Gewichen von dem Pfad der Pflicht. -

Und eines Tages, als er kam
Vom Fleischer und seinen Rückweg nahm
Nach Hause, da ward er plötzlich von allen
Verschwornen Bestien überfallen;
Da ward ihm der Korb mit dem Fleisch entrissen,
Da fielen zu Boden die leckersten Bissen,
Und fraßbegierig über die Beute
Warf sich die ganze hungrige Meute. -
Brutus sah anfangs dem Schauspiel zu,
Mit philosophischer Seelenruh';
Doch als er sah, dass solchermaßen
Sämtliche Hunde schmausten und fraßen,
Da nahm auch er an der Mahlzeit teil
Und speiste selbst eine Schöpsenkeul'.

Moral

Auch du, mein Brutus, auch du, du frisst?
So ruft wehmütig der Moralist.
Ja, böses Beispiel kann verführen;
Und, ach! gleich allen Säugetieren,
Nicht ganz und gar vollkommen ist
Der tugendhafte Hund - er frisst!

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Ludwig Uhland (1787-1862)

Der weiße Hirsch

Es gingen drei Jäger wohl auf die Birsch,
Sie wollten erjagen den weißen Hirsch.

Sie legten sich unter den Tannenbaum,
Da hatten die drei einen seltsamen Traum.

Der Erste:
Mir hat geträumt, ich klopf' auf den Busch,
Da rauschte der Hirsch heraus, husch husch!

Der Zweite:
Und als er sprang mit der Hunde Geklaff,
Da brannt ich ihn auf das Fell, piff paff!

Der Dritte:
Und als ich den Hirsch an der Erde sah,
Da stieß ich lustig ins Horn, trara!

So lagen sie da und sprachen, die drei,
Da rannte der weiße Hirsch vorbei.

Und eh die drei Jäger ihn recht gesehn,
So war er davon über Tiefen und Höhn.

Husch husch! piff paff! trara!

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Wolfgang Lörzer (geb. 1950)

Die Bremer Rentnerband

Eine Erfolgsstory in vier Strophen
und einem Nachsatz

Ein Esel, kraftlos und betagt,
von seinem Bauern fortgejagt,
dachte traurig hin und her,
was nun wohl zu machen wär'.
Da beschloss er justament:
"Ich gründe eine Rentnerband!
Das lass' ich mir nicht nehmen.
Ich trete auf in Bremen!"

Ein Hund, 'ne Katze und ein Hahn
schlossen sich dem Esel an.
Auch sie befanden sich in Not
und suchten Bess'res als den Tod.
Und von dem Esel inspiriert
haben sie dann musiziert.
"Das lassen wir uns nicht nehmen.
Wir treten auf in Bremen!"

Bevor sie in Bremen gesungen,
ist ihnen ein Coup gelungen:
Im Walde stand ein Räuberhaus,
da jagten sie die Räuber raus
und nahmen das Haus für sich ein.
Dann schmausten und schliefen sie fein.
"Das lassen wir uns nicht nehmen,
das Räuberhaus bei Bremen!"

Sie lebten in dem schönen Haus
glücklich zusammen, tagein, tagaus.
Sie traten auf mit irrem Sound,
und wer sie hörte, war erstaunt:
"Das gibt's ja nicht!" meinten viele
und lauschten verzückt ihrem Spiele.
Drum ließ man es sich nicht nehmen
und schuf ein Denkmal in Bremen.

Nachsatz

Ohne Titel, ohne Orden
sind die Vier berühmt geworden,
weil sie Erstaunliches geschafft
mit Lebensmut und Willenskraft.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Die Feder

Ein Federchen flog durch das Land;
Ein Nilpferd schlummerte im Sand.

Die Feder sprach: „Ich will es wecken!“
Sie liebte, andere zu necken.

Aufs Nilpferd setzte sich die Feder
Und streichelte sein dickes Leder.

Das Nilpferd sperrte auf den Rachen
Und musste ungeheuer lachen.

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Victor Blüthgen (1844-1920)

Die fünf Hühnerchen

Ich war mal in dem Dorfe,
Da gab es einen Sturm,
Da zankten sich fünf Hühnerchen
Um einen Regenwurm.

Und als kein Wurm mehr war zu sehn,
Da sagten alle: Piep!
Da hatten die fünf Hühnerchen
Einander wieder lieb.

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Rudolf Baumbach (1840-1905)

Die Gäste der Buche

Mietegäste vier im Haus
hat die alte Buche:
Tief im Keller wohnt die Maus,
nagt am Hungertuche.

Stolz auf seinen roten Rock
und gesparten Samen,
sitzt ein Protz im ersten Stock;
Eichhorn ist sein Namen.

Weiter oben hat der Specht
seine Werkstatt liegen,
hackt und hämmert kunstgerecht,
dass die Späne fliegen.

Auf dem Wipfel im Geäst
pfeift ein winzig kleiner
Musikante froh im Nest.
Miete zahlt nicht einer.

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