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Tiergedichte für Kinder – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783)

Die Katzen und der Hausherr

Tier und Menschen schliefen feste,
Selbst der Hausprophete schwieg,
Als ein Schwärm geschwänzter Gäste
Von den nächsten Dächern stieg.

In dem Vorsaal eines Reichen
Stimmten sie ihr Liedchen an,
So ein Lied, das Stein erweichen,
Menschen rasend machen kann.

Hinz, des Murners Schwiegervater,
Schlug den Takt erbärmlich schön,
Und zween abgelebte Kater
Quälten sich, ihm beizustehn.

Endlich tanzten alle Katzen,
Poltern, lärmen, dass es kracht,
Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,
Bis der Herr im Haus erwacht.

Dieser springt mit einem Prügel
In dem finstern Saal herum,
Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,
Wirft ein Dutzend Schalen um.

Stolpert über ein'ge Späne,
Stürzt im Fallen auf die Uhr
Und zerbricht zwo Reihen Zähne:
Blinder Eifer schadet nur.

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Erich Mühsam (1878-1934)

Die Tierphilosophen

Gott hatte die Welt für gut befunden
und verzog sich darauf für einige Stunden,
damit sich die Tiere der Zeiten bedächten,
womit sie die Zeit ihres Daseins verbrächten.
Die meisten besahen sich nur ihren Leib
und bestimmten darnach ihren Zeitvertreib.
Je, ob sie zwei-, vier- oder hundertbeinig,
war man sich schnell über alles einig.
Die wollten einzeln sein, die in Horden,
die wollten nach Süden gehen, die nach Norden -
die Vögel wollten in Lüften schweben,
die Würmer unter der Erde leben,
die Fische wollten im Wasser schwimmen,
die Gämsen hoch auf den Bergen klimmen,
und in kurzer Zeit hatten allesamt
einen Lebensplan und ein Weltenamt.
Und Gott sah hernieder zu seinem Volke
von seiner prächtigsten Purpurwolke.
Da sah er die Tiere schon alle am Werke
und freute sich seiner Schöpferstärke...
Nur eine Gruppe von seltsamen Vögeln
war noch dabei, ihren Weltplan zu regeln.
Das war die Familie der M a r a b u; -
Gott wunderte sich und sah ihnen zu.
Doch er vernahm kein Schnattern und kein Zanken, -
sie standen alle in tiefen Gedanken.
Es wusst noch keiner: sollten sie fliegen
oder sollten sie müßig im Wasser liegen?
Sollten sie Frösche und Kröten verzehren
oder sollten sie sich vegetarisch ernähren?
Sollten zum Schlaf sie im Wüstensand kauern
oder in Nestern an Kirchenmauern? ...

Sie senkten den Schnabel und hoben den Fuß, -
doch keiner kam zu einem Entschluss.
Da musste Gott sich denn selber bequemen,
den schwierigen Fall in die Hand zu nehmen.
Und er bedachte: den klügsten Geschöpfen
lastet stets der schwerste Verstand in den Köpfen
und lässt sie vor lauter Denken und Sinnen
nicht dazu kommen, ein Werk zu beginnen.
So sollten die Marabus mit ihrem Schweigen
der Welt ein Beispiel des Tiefsinns zeigen;
nicht hadern und zanken mit andern Tieren,
sondern allezeit nur philosophieren. --

Drum steht, den Schnabel tief gesenkt,
seitdem der Marabu und denkt,
und überlegt und sinnt und trachtet,
und wird von aller Welt geachtet.

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unbekannt

Dunkel war’s, der Mond schien helle

Dunkel war’s, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur.
Als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die runde Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschossener Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und auf einer roten Bank,
die blau angestrichen war,
saß ein blondgelockter Knabe
mit kohlrabenschwarzem Haar.
Neben ihm ’ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr,
in der Hand 'ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.

Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume,
und an Nüssen noch genug.

Eine Kuh, die saß im Schwalbennest
mit sieben junen iegen,
die feierten ihr Jubelfest
und fingen an zu fliegen.
Der Esel zog Pantoffeln an,
ist übers Haus geflogen,
und wenn das nicht die Wahrheit ist,
so ist es doch gelogen.

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Ernst Anschütz (1780-1861)

Fuchs, du hast die Gans gestohlen

Fuchs, du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her,
gib sie wieder her,
sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr,
sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr.

Seine große lange Flinte schießt auf dich den Schrot,
schießt auf dich den Schrot,
dass dich färbt die rote Tinte und dann bist du tot,
dass dich färbt die rote Tinte und dann bist du tot.

Liebes Füchschen lass dir raten, sei doch nur kein Dieb,
sei doch nur kein Dieb,
nimm, du brauchst kein Gänsebraten, mit der Maus vorlieb,
nimm, du brauchst kein Gänsebraten, mit der Maus vorlieb.

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Wersch (geb. 1964), literaturnische.de

Hasenweisheit

Es saß ein Has’ einstmals im Feld herum,
der sah und fand: Die Erde, die ist nicht krumm!
Und sah ein großes Hufentier mit Beinen,
sehr lang und länger als die kleinen seinen.

Sprach darum laut und flugs zu jenem Pferde:
"Nur hüja, hüja, hopp hussa, Galopp!
Renn schnell mal rundrum um die runde Erde!
Ich will bloß sehen, ob das stimmt, flott hopp,
dass du dann hintrum solltest wiederkehren.
So schaust du dir den ganzen Erdball an,
und niemand soll dir Haferschmaus verwehren!
Doch fall mir nicht in den tiefen Ozean!"

Das Pferd lief los, verschwand und kam nie wieder,
vielleicht war ihm der Holper-Has’ zu nieder.
Der schlug sich bald die Löffel auf die Augen:
Schul’ und Gelehrten wird er nichts mehr glauben!

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Hermann Löns (1866-1914)

Heckenkind

Und als mein Vater die Mutter freit,
Widdewiddewittbummbummjuchhe,
Da kamen lauter feine Leut,
Widdewiddewitt bummbumm;
Der Kuckuck war der Pfarrer,
Der Pupphahn der Kaplan,
Der Wigelwagel Küster war,
Der orgelt, was er kann.

Und als ich dann geboren ward,
Widdewiddewittbummbummjuchhe,
Die Taufe war von feinster Art,
Widdewiddewitt bummbumm;
Als Pate kam der Igel,
Das Wiesel und die Maus,
Und als es an zu regnen fing,
Da war die Feier aus.

Heut halte ich mein Hochzeitsfest,
Widdewiddewittbummbummjuchhe,
Da kommen lauter feine Gäst,
Widdewiddewitt bummbumm;
Der Fink und auch die Meise,
Die Eule und der Hähr,
Und wenn die Wurst nicht langen will,
Der Bauer hat noch mehr.

Und wird's mit mir zu Ende sein,
Widdewiddewittbummbummjuchhe,
Die Leichenfeier, die wird fein,
Widdewiddewitt bummbumm;
Der Rabe singt die Messe,
Der Dachs das Grab mir macht,
Die Eichkatz auf dem Baume sitzt
Und hat sich schief gelacht.

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Erich Mühsam (1878-1934)

Kind und Pfau

Im Mäntelchen mit viel Besatz
und seidener Kapotte,
im Spitzenkragen und Seidenlatz,
so steht hier die Charlotte.
Da kommt daher ein stolzer Pfau,
mit Federn, vielen hundert,
der sieht die kleine Menschenfrau, -
und beide steh'n verwundert.
Die Lotte beugt sich staundend vor,
der Pfau beugt sich zurücke
und spreizt den blauen Federflor; -
so kreuzen sich die Blicke.
"Was ist das für ein schönes Tier!"
so denken alle beide.
Er deucht ihr ganz von Golde schier,
sie deucht ihm ganz von Seide.
- Sie seh'n sich fast die Augen blind
am Kleid und an den Daunen -
und wenn sie nicht gegangen sind,
steh'n sie wohl noch und staunen.

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Ernst Moritz Arndt (1769-1860)

Lügenmärchen

Ich will euch erzählen und will auch nicht lügen:
ich sah zwei gebratene Ochsen fliegen,
sie flogen gar ferne -
sie hatten den Rücken gen Himmel gekehrt,
die Füße wohl gegen die Sterne.

Ein Amboss und ein Mühlstein
die schwammen bei Köln wohl über den Rhein,
sie schwammen gar leise -
ein Frosch verschlang alle beid'
zu Pfingsten wohl auf dem Eise.

Es wollten vier einen Hasen fangen,
sie kamen auf Stelzen und Krücken gegangen,
der erste konnte nicht sehen,
der zweite war stumm, der dritte war taub,
der vierte konnte nicht gehen.

Nun denke sich einer, wie dieses geschah:
Als nun der Blinde den Hasen sah
auf grüner Wiese grasen,
da rief's der Stumme dem Tauben zu,
und der Lahme erhaschte den Hasen.

Es fuhr ein Schiff auf trockenem Land
es hatte die Segel gen Wind gespannt
und segelt' im vollen Laufen -
da stieß es an einen hohen Berg,
da tät das Schiff ersaufen.

In Straßburg stand ein hoher Turm,
der trotzete Regen, Wind und Sturm
und stand fest über die Maßen,
den hat der Kuhhirt mit einem Horn
eines Morgens umgeblasen.

Ein altes Weib auf dem Rücken lag,
sein Maul wohl hundert Klaftern weit auftat,
's ist wahr und nicht erlogen,
drin hat der Storch fünfhundert Jahr
seine Jungen groß gezogen.

So will ich hiemit mein Liedlein beschließen,
und sollt's auch die werte Gesellschaft verdrießen,
will trinken und nicht mehr lügen:
bei mir zu Land sind die Mücken so groß,
als hier die größesten Ziegen.

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Klaus Groth (1819-1899)

Lütt Matten der Has

Lütt Matten de Has',
De mak sik en Spaß,
He weer bi't Studeern,
Dat Danzen to lehrn,
Un danz ganz alleen
Op de achtersten Been.

Keem Reinke de Voss
Un dach: das en Kost!
Un seggt: Lüttje Matten,
So flink oppe Padden?
Un danzst hier alleen
Oppe achtersten Been?

Kumm, lat uns tosam!
Ik kann as de Dam!
De Krei, de spelt Fitel,
Denn geit dat canditel,
Denn geit dat mal schön
Op de achtersten Been!

Lütt Matten gev Pot:
De Voss beet em dot
Un sett sik in Schatten,
Verspis' de lütt Matten;
De Krei, de kreeg een
Von de achtersten Been.


Hochdeutsche Übersetzung:

Klein Martin der Has',
Der macht sich 'nen Spaß,
Er war am Studiern,
Das Tanzen zu lernen,
Und tanzt ganz allein
Auf den hintersten Beinen.

Kam Reinhart der Fuchs
Und dacht: welch ein Bissen!
Und sagt: Kleiner Martin,
So flink auf den Pfoten?
Und tanzest hier allein
Auf den hintersten Beinen?

Komm, lass uns zusammen!
Ich tanze als Dame!
Die Krähe spielt Fidel,
Dann geht es mal lustig,
Dann geht es mal schön
Auf den hintersten Beinen.

Kleiner Martin gab Händchen:
Der Fuchs biß ihn tod
Und setzte sich in Schatten,
Verspeiste den kleinen Martin;
Die Krähe kriegt eins
Der hintersten Beine.

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Fred Endrikat (1890-1942)

Monolog eines asthmatischen Regenwurms

Oh, warum hat man mich als Regenwurm geboren,
mit keinen Federn, keinen Borsten, keinen Hooren?
Ich steck im Dreck, ob's regnet oder stürmt.
Ach, wie mich armen Wurm das furchtbar würmt.
Die andern Tiere können laufen, schwimmen oder fliegen.
Ich muss mit nacktem Bauche auf dem Boden liegen
und schiel nach oben, seufz betrübten Blicks:
Ich kann bloß husten, weiter kann ich nix.

Von kleinen Kindern und den größten Idioten
werd ich getrampelt und in den Kot getroten
Mir hilft kein Teufel und kein Gott in meinem Weh.
Mich schützt kein Paragraph, nicht mal die Heilsarmee.
Ich muss mich hüten vor den Hühnern und den Spatzen,
denn wenn die kratzen, dann muss ich mein Leben latzen.
Ich bin ganz wehrlos, wenn man mich erwischt,
ich kann bloß husten, weiter kann ich nischt.

So muss ich mich durch dieses Dasein schieben.
Oh, warum hat man mich nicht lieber abgetrieben?
Was soll ich hier, ich arme Míssgeburt?
Mein Elend schlägt bestimmt den Weltrekurd.
Ich möchte auch mal gern im Flugzeug sitzen
und niederschaun auf meine Jammerpfützen.
Das kann nicht sein, mein Leben ist verpfuscht.
Ich kann bloß husten, weiter kann ich nuscht.

Wenn einst vorbei ist dieser Erdenrummel,
dann komme ich vielleicht auch einmal in den Hummel.
Dort werde ich erst meines Lebens froh.
Ich sing den ganzen Tag »Hallelujo«.
Wenn dann der Petrus kommt und leuchtet mit der Kerze,
durchsucht nach Sünden mir mein kleines Herze,
sag ich zu ihm verklärten Angesichts:
»Ich tat bloß husten, weiter tat ich nichts.«

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Gottlieb Konrad Pfeffel (1736-1809)

Ochs und Esel

Ochs und Esel zankten sich
Beim Spaziergang um die Wette,
Wer am meisten Weisheit hätte:
Keiner siegte, keiner wich.

Endlich kam man überein,
Dass der Löwe, wenn er wollte,
Diesen Streit entscheiden sollte;
Und was konnte klüger sein?

Beide reden tief gebückt
Vor des Tierbeherrschers Throne,
Der mit einem edeln Hohne
Auf das Paar herunter blickt.

Endlich sprach die Majestät
Zu dem Esel und dem Farren:
Ihr seid alle beide Narren.
Jeder gafft ihn an und geht.

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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/ringelnatz.php

Pinguine

Auch die Pinguine ratschen, tratschen,
Klatschen, patschen, watscheln, latschen,
Tuscheln, kuscheln, tauchen, fauchen
Herdenweise, grüppchenweise
Mit Gevattern,
Pladdern, schnattern
Laut und leise.
Schnabel-Babelbabel-Schnack,
Seriöses, Skandalöses, Hiebe, Stiche.

(gekürzt)

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unbekannt

Stumpfsinnsverse

Auf das Kamel
Sieh' niemals scheel,
Am Herzen, da lass es dir liegen,
Von früh bis spat
Zwei Höcker es hat,
Mit dem Schwanz vertreibt es die Fliegen.

Der Papagei
Macht viel Geschrei,
Und manchmal, da ist er auch stille.
Die Mamagei
Sie legt ihr Ei
Undd gebraucht dazu keine Brille.

Ach wie so brav
Ist doch das Schaf,
Von allen Tieren auf Erden.
Es zeichnet sich aus,
Jahrein und jahraus,
Durch Stumpfsinn und heit're Gebärden.

Das Zebra ist,
Wie alle ihr wisst,
Eins der gestreiftesten Tiere,
Es hat nicht zwei,
Nicht Beine drei,
Es hat ja der Beine viere.

Der Ziegelstein
Ist nie allein,
Man findet ihn meistens zu vielen,
Und ist er allein,
So ist er wahrschein-
Lich irgendwo liegen geblieben.

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Victor Blüthgen (1844-1920)

Vom Riesen Pinkepank

Jetzt hört die Mär drei Ellen lang
vom bösen Riesen Pinkepank.
Der wohnte tief in Wasserpolen
mit einer Prinzessin, die er gestohlen.
Einst ging er spazieren bis nach Ungarn,
da fing ihn mächtig an zu hungern.
Er nahm das Dach von einem Haus,
riss gleich das runde Öfchen aus
und schluckt es ganz mitsamt der Glut:
das war ein Würstchen heiß und gut!
Den Ofen konnt er nicht vertragen,
er starb an einem verbrannten Magen.
Da sprach die Prinzessin: Gott sei Dank,
jetzt heiß ich nicht mehr Frau Pinkepank!

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Wettstreit

Der Kuckuck und der Esel,
Die hatten großen Streit,
Wer wohl am besten sänge
Zur schönen Maienzeit.

Der Kuckuck sprach: »das kann ich!«
Und hub gleich an zu schrei'n.
»Ich aber kann es besser!«
Fiel gleich der Esel ein.

Das klang so schön und lieblich,
So schön von fern und nah;
Sie sangen Alle beide:
Kuku Kuku ia!

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Volkstümlich

Widewidewenne

Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Kann-nicht-ruhn heißt mein Huhn,
Wackelschwanz heißt meine Gans,
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Schwarz-und-Weiß heißt meine Geiß,
Treibe-ein heißt mein Schwein.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Ehrenwert heißt mein Pferd,
Gute-Muh heißt meine Kuh.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Wettermann heißt mein Hahn,
Kunterbunt heißt mein Hund.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Guck-heraus heißt mein Haus,
Schlupf-hinaus heißt meine Maus.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Widewidewenne heißt mein Puthenne.
Wohl-getan heißt mein Mann,
Sausewind heißt mein Kind.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Widewidewenne heißt meine Puthenne.
Lebe-recht heißt mein Knecht,
Spät-betagt heißt meine Magd.
Widewidewenne heißt meine Puthenne.

Nun kennt ihr mich mit Mann und Kind
und meinem ganzen Hofgesind.

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