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Weihnachten und Kinder – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Martin Boelitz (1874-1918)

Knecht Ruprecht

Draußen weht es bitterkalt,
wer kommt da durch den Winterwald?
Stipp - stapp, stipp - stapp und huckepack -
Knecht Ruprecht ist's mit seinem Sack.
Was ist denn in dem Sack drin?
Äpfel, Mandeln und Rosin'
und schöne Zuckerrosen,
auch Pfeffernüss' fürs gute Kind;
die andern, die nicht artig sind,
die klopft er auf die Hosen.

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Richard Dehmel (1863-1920)

Furchtbar schlimm

Vater, Vater, der Weihnachtsmann!
Eben hat er ganz laut geblasen,
viel lauter als der Postwagenmann.
Er ist gleich wieder weitergegangen,
und hat zwei furchtbar lange Nasen,
die waren ganz mit Eis behangen.
Und die eine war wie ein Schornstein,
die andre ganz klein wie'n Fliegenbein,
darauf ritten lauter, lauter Engelein,
die hielten eine großmächtige Leine,
und seine Stiefel waren wie Deine.
Und an der Leine, da ging ein Herr,
ja wirklich, Vater, wie'n alter Bär,
und die Engelein machten hottehott;
ich glaube, das war der liebe Gott.
Denn er brummte furchtbar mit dem Mund,
ganz furchtbar schlimm, ja wirklich; und -

"Aber Detta, du schwindelst ja,
das sind ja wieder lauter Lügen!"

Na, was schad't denn das, Papa?
Das macht mir doch soviel Vergnügen.
"So? - Na ja."

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Paula Dehmel (1862-1918)

Sankt Niklas' Auszug

Sankt Niklas zieht den Schlafrock aus,
klopft seine lange Pfeife aus
und sagt zur heiligen Kathrein:
Öl mir die Wasserstiefel ein,
bitte hol auch den Knotenstock
vom Boden und den Fuchspelzrock,
die Mütze lege oben drauf,
und schütte dem Esel tüchtig auf,
halt auch sein Sattelzeug bereit;
wir reisen, es ist Weihnachtszeit.
Und dass ich's nicht vergess, ein Loch
ist vorn im Sack, das stopfe noch!
Ich geh derweil zu Gottes Sohn
und hol mir meine Instruktion.

Die heilige Käthe, sanft und still,
tut alles, was Sankt Niklas will.
Der klopft indes beim Herrgott an,
Sankt Peter hat ihm aufgetan
und sagt: Grüß Gott! wie schaut's denn aus?
und führt ihn ins himmlische Werkstättenhaus.

Da sitzen die Englein an langen Tischen,
ab und zu Feen dazwischen,
die den kleinsten zeigen, wie's zu machen,
und weben und kleben die niedlichsten Sachen,
hämmern und häkeln, schnitzen und schneidern,
fälteln die Stoffe zu zierlichen Kleidern,
packen die Schachteln, binden sie zu
und haben so glühende Bäckchen wie Du.
Herr Jesus sitzt an seinem Pult
und schreibt mit Liebe und Geduld
eine lange Liste. Potz Element,
wieviel artige Kinder Herr Jesus kennt!
Die sollen die schönen Engelsgaben
zu Weihnachten haben.

Was fertig ist, wird eingepackt
und auf das Eselchen gepackt.
Sankt Niklas zieht sich recht warm an;
Kinder, er ist ein alter Mann,
und es fängt tüchtig an zu schnein,
da muss er schon vorsichtig sein.

So geht es durch die Wälder im Schritt,
manch Tannenbäumchen nimmt er mit;
und wo er wandert, bleibt im Schnee
manch Futterkörnchen für Hase und Reh.
Aus Haus und Hütte strahlt es hell,
da hebt er dem Esel den Sack vom Fell,
macht leise alle Türen auf,
jubelnd umdrängt ihn der kleine Hauf:
Sankt Niklas, Sankt Niklas,
was hast du gebracht?
was haben die Englein
für uns gemacht?
»Schön Ding, gut Ding,
aus dem himmlischen Haus;
langt in den Sack! holt euch was raus!«

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Paula Dehmel (1862-1918)

Fragefritze und die Plappertasche

Fritz, ich möcht den Spaten haben.
"Mutterchen, warum?"
Möchte eine Grube graben.
"Mutterchen, warum?"

Möchte drin ein Bäumchen pflanzen.
"Mutterchen, warum?"
Wird mein Fritze drunter tanzen.
"Mutterchen, warum?"

Wird das Bäumchen Kirschen tragen.
"Mutterchen, warum?"
Ei, du musst die Spatzen fragen,
die sind nicht so dumm! –

Kommt die kleine Plappertasche:
"Mutterchen, nicht wahr,
ich bin klüger als der Fritze,
bin schon bald sechs Jahr!

Mutterchen, nicht wahr, der Fritze
ist ein Schaf, o je!
Ich kann schon bis zwanzig zählen
und das A-B-C!"

Ih, du kleine Plappertasche,
lass den Fritz in Ruh!
Plappertasche, wische wasche,
halt das Mäulchen zu!

Übermorgen in acht Wochen
kommt der Weihnachtsmann;
wenn du dann noch immer plapperst,
was bekommst du dann?

Einen großen Maulkorb! –

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Ferdinand Freiligrath (1810-1876)

Kinderlied zum 6. Dezember

Weihnacht ist ein schönes Fest,
Schön für Hohe, schön für Niedre!
Keiner, den es traurig lässt,
Wie auch sonst die Welt ihn widre!
Doch beinah' noch größern Spaß
Macht uns jetzt Sankt Nikolas -
Nikolaus, ja, der Biedre!

Niklas ist ein braver Mann,
Herzensgut und mild von Sitten;
Niklas hat ein Renngespann
Und dahinter einen Schlitten.
Hoch im Norden steht sein Haus;
Reiche Gaben teilt er aus,
Wenn die Kinder hübsch ihn bitten.

Spielwerk hat er mancher Art,
Sterne, Bänder, goldne Krippchen!
Streicht ihm freundlich drum den Bart,
Seid drum artig, liebe Bübchen!
Wer ihn recht zu hätscheln weiß,
Eia, kriegt den besten Preis -
Eins von seinen Zuckerpüppchen!

Eia, sind sie doch wie Wachs -
Blond von Haaren, glatt von Wangen!
In den Tiefen seines Sacks
Schmunzelnd hält er sie gefangen,
Putzt sie aus mit Zobelschur,
Und in Juchten, denkt euch nur,
Lässt er ihre Füßchen prangen!

Mit der nächsten Schlittenbahn
Kommt er angerutscht aus Norden;
Offen liegt vor ihm der Plan,
Denn der Pol' ist matt geworden.
Der mit Säbel und mit Spieß
Mürrisch sonst zurück ihn wies,
Kniet jetzt auf der Weichsel Borden.

Und so ist er bald denn da,
Wie auch Elb' und Oder flute!
Kinderchen, seid artig ja,
Denn - auch strafen kann der Gute!
Ja, seid brav, sonst gibt er euch -
Eia, wer erschrickt denn gleich? -
Mein' ich doch ja nur; die - Rute!

Wohl den Kindern weit und breit,
Die den Wackern liebend ehren!
Die zu dieser bösen Zeit
Ganz als Kinder ihm gehören!
Die als Onkel und Papa
Zu dir aufschaun, Nikola -
Ihnen wirst den Sack du leeren!

Drum gebückt euch und geschmiegt,
Recht mit kindlichem Gemüte,
Bis es rings nach Juchten riecht,
Wie im Mai nach Äpfelblüte!
Bis in echtem Zobelhaar
Überall und immerdar
Wir uns freuen seiner Güte!

Weihnacht ist ein schönes Fest,
Schön für Hohe, schön für Niedre!
Keiner, den es traurig lässt,
Wie auch sonst die Welt ihn widre!
Doch den allermeisten Spaß
Macht uns jetzt Sankt Nikolas -
Nikolaus, ja, der Biedre!

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Friedrich Wilhelm Güll (1812-1879)

Vom Pelzemärtel die ganze Geschicht'

Es wird schon finster um und um. -
Der Pelzemärtel geht herum
und sucht nun auf die Kinder.
Da will ich sehen, wie's euch geht,
wenn er vor unsrer Türe steht
und schaut ins Eck so hinter!

Doch seid nicht bang und nicht besorgt!
Ihr habt ja immer gern gehorcht,
das soll euch nicht gereuen.
Stellt euch nur um den Vater her;
und brummt er wie ein alter Bär,
er wird euch doch erfreuen.

Doch horch! Was schlurft denn vor dem Haus?
Ich meine gar, jetzt ist er drauß'
und streift sich ab die Füße.
Da hör ich so ein Knick und Knack,
das ist gewis der weite Sack
voll großer welscher Nüsse.

Es schellt und gellt, das Haus geht auf.
Er geht die Stiege schon herauf
mit seinen großen Socken.
Das kollert
und bollert,
das holpert
und stolpert,
doch seid nur nicht erschrocken!
Die Kinder schauen
voll Angst und Grauen
und wagen keinen Schnauf.
Pelzmärtel trappt,
die Klinke klappt,
die Stubentür geht auf.
Da steht er den im Zottelrock
mit einem ungeheuern Stock
und hat von fürchterlicher Art
gar einen langen, langen Bart;
schleppt auch zwei Säcke mit sich her,
den einen voll, den andern leer,
der ist geschnallt in seinen Gurt.
Jetzt aber murmelt er und schnurrt:
"Weil in die Stuben
ich zu dir komm,
sag, sind die Buben
auch brav und fromm?"
"Kann sie loben!"
"Sitzen sie am Schreibetisch
immer fleißig, immer frisch?
Sitzen sie in ihrer Schul'
oben auf dem ersten Stuhl?"
"Alle droben!"
"Führen die Mädchen
Nadel und Fädchen?
Stricken sie,
flicken sie?
Sind sie zu der Arbeit flink
auf der Mutter ersten Wink?
Hören sie in einem fort
auf des Vaters erstes Wort?"
"Sie hören gern und gehorchen
und machen uns wenig Sorgen!"
Plumps -
da tut's einen Fall,
plumps -
da tut's einen Knall!
Offen ist der große Sack,
und da geht es: Knack, knack, knack;
und die Nüsse
kriegen Füße,
rudeln
und hudeln
da hinaus
und dort hinaus
und wackeln die ganze Stube aus.
Und die Kinder
springen hinter
und packen
und sacken
und haschen
und klauben
in Taschen
und Hauben.
Das freut den Pelzemärtel sehr
und sagt: "Nun geb ich euch noch mehr."

Und wirft auch noch in jedes Eck
einen große, großen Märtelsweck,
bestreut mit Zucker und Mohn,
und spricht mit freundlichem Ton:
"Fürchtet euch nicht
vor meinem Gesicht!
Bin jedem Kind gut,
das nichts böses tut.
Gebt mir einen Patsch!
Platsch,
das freut mich heut,
ihr kleinen Leut'.

Nun, Kinder, seid mir ja recht fromm!
Dann bring ich, wenn ich wiederkomm,
dass ihr euch verwundert,
Nüsse, mehr als hundert,
und einen Weck, so groß wie ich.
Ade, ihr Kinder, denkt an mich!"
Nun rollt es
und trollt es
die Stiegen hinunter.
Wollt einer erschrecken
und sich verschrecken,
es wär kein Wunder.

Wer aber brav ist ohn' Unterlaß,
dem ist das alles nur ein Spaß.
Der fürchtet nicht den Zottelrock
und nicht den ungeheuren Stock.
Der zappelt nicht
als wie ein Fisch
und krabbelt nicht
gleich unter den Tisch.
Der kann sich auf den Märtel freuen,
den alle bösen Kinder scheuen.

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Friedrich Wilhelm Güll (1812-1879)

Vor dem Christbaum

Da guck einmal, was gestern Nacht
Christkindlein alles mir gebracht:
ein Räppchen,
ein Wägelein;
ein Käppchen
und ein Krägelein;
ein Tütchen
und ein Rütchen;
ein Büchlein
voller Sprüchlein;
das Tütchen, wenn ich fleißig lern,
ein Rütchen, tät ich es nicht gern,
und nun erst gar den Weihnachtsbaum,
ein schönrer steht im Walde kaum.
Ja, schau nur her und schau nur hin
und schau, wie ich so glücklich bin!

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Hedwig Haberkern (1837-1902)

Schneeflöckchen, Weißröckchen...

Schneeflöckchen, Weißröckchen,
Da kommst du geschneit;
Du kommst aus den Wolken,
Dein Weg ist so weit.

Komm, setz dich ans Fenster,
Du lieblicher Stern;
Malst Blumen und Blätter,
Wir haben dich gern.

Schneeflöckchen, du deckst
Uns die Blümelein zu,
Dann schlafen sie sicher
In himmlischer Ruh’.

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Was bringt der Weihnachtsmann?

Was bringt der Weihnachtsmann dem Fränzchen?
Weihnachtsmann!
Eine Puppe mit dem Kränzchen
Bringt der Weihnachtsmann dem Fränzchen.
Weihnachtsmann!

Was bringt der Weihnachtsmann Mathildchen?
Weihnachtsmann!
Ausgeschnittne bunte Bildchen
Bringt der Weihnachtsmann Mathildchen.
Weihnachtsmann!

Was bringt der Weihnachtsmann Johannen?
Weihnachtsmann!
Teller, Schüsseln, Näpf' und Kannen
Bringt der Weihnachtsmann Johannen.
Weihnachtsmann!

Was bringt der Weihnachtsmann Kathrinchen?
Weihnachtsmann!
Seidenhasen und Kaninchen
Bringt der Weihnachtsmann Kathrinchen.
Weihnachtsmann!
Was bringt der Weihnachtsmann Emilien?
Weihnachtsmann!
Einen Strauß von Rosen und Lilien
Bringt der Weihnachtsmann Emilien.
Weihnachtsmann!

Was bringt der Weihnachtsmann Marien?
Weihnachtsmann!
Arien und Melodien
Bringt der Weihnachtsmann Marien.
Weihnachtsmann!

Was bringt der Weihnachtsmann Agathen?
Weihnachtsmann!
Eine Schachtel voll Dukaten
Bringt der Weihnachtsmann Agathen.
Weihnachtsmann!

Was bringst du Weihnachtsmann denn mir doch?
Weihnachtsmann!
"Überlasse du das mir doch!
Was du wünschest, bringt auch dir noch
Weihnachtsmann!"

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Der Traum

Ich lag und schlief; da träumte mir
Ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
Ein hoher Weihnachtsbaum.

Und bunte Lichter ohne Zahl,
Die brannten ringsumher;
Die Zweige waren allzumal
Von goldnen Äpfeln schwer,

Und Zuckerpuppen hingen dran;
Das war mal eine Pracht!
Da gab's, was ich nur wünschen kann
Und was mir Freude macht.

Und als ich nach dem Baume sah
Und ganz verwundert stand,
Nach einem Apfel griff ich da,
Und alles, alles schwand.

Da wacht ich auf aus meinem Traum,
Und dunkel war's um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
Sag an, wo find ich dich?

Da war es just, als rief er mich:
"Du darfst nur artig sein;
Dann steh ich wiederum vor dir;
Jetzt aber schlaf nur ein!

Und wenn du folgst und artig bist,
Dann ist erfüllt dein Traum,
Dann bringet dir der heil'ge Christ
Den schönsten Weihnachtsbaum."

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Arno Holz (1863-1929)

Auf einem Berg aus Zuckerkant...

Auf einem Berg aus Zuckerkant,
unter einem blühenden Machandelbaum,
blinkt mein Pfefferkuchenhäuschen.

Seine Fensterchen sind aus Goldpapier,
aus seinem Schornstein raucht Watte.

Im grünen Himmel, über mir, rauscht die Weihnachtstanne.

In meinem See aus Staniol
spiegeln sich alle ihre Engel, alle ihre Lichter!

Die kleinen Kinder stehn rum
und staunen mich an.

Ich bin der Zwerg Turlitipu.

Mein dicker Bauch ist aus Traganth,
meine Beinchen Streichhölzer,
meine listigen Äugelchen
Korinthen.

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Wilhelm Müller (1794-1827)

Weihnachten

Unser Gott ist Kind geworden,
Auf, ihr Kindlein aller Orten,
Tretet an die Wiege sein!
All ihr Alten dieser Erden
Müsset neu zu Kindern werden,
Soll das Kind euch freundlich sein.

Leget ab die Eisenröcke,
Leget ab die goldnen Röcke,
Wollt ihr zu dem Kindlein gehn;
Leget ab die weisen Falten,
Die um eure Stirne walten,
Wird das Kind euch gerne sehn.

Lasset Zorn und Hader fahren,
Feind mit Feind sich freundlich paaren,
Ausgestrichen alle Schuld!
Wie ja Gott zu einem Kinde,
Will vergeben alle Sünde,
Recht in süßer Kindeshuld.

Legt auch ab das Glanzgeschmeide,
Kleidet euch mit weißem Kleide,
Wies den Kindern wohlgefällt;
Dazu wolln wir Blumen pflücken,
Unser Haupt damit zu schmücken,
Kleine Blumen aus dem Feld.

Mutter, laß dein Kind uns sehen!
Auch drei Kön'ge draußen stehen,
Kommen her aus fernem Land.
Heb die Decke von der Wiege,
Dass es offen vor uns liege,
Das vielholde Liebespfand!

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Robert Reinick (1805-1852)

Die Nacht vor dem heiligen Abend...

Die Nacht vor dem heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum;
sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.

(Ausschnitt; zum kompletten Text.)

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Anna Ritter (1865-1921)

Vom Christkind

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,

mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,

denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -

denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!

Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

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Friedrich Rückert (1788-1866)

Das Männlein in der Gans

Das Männlein ging spazieren einmal
Auf dem Dach, ei seht doch!
Das Männlein ist hurtig, das Dach ist schmal,
Gib acht, es fällt noch.
Eh' sich's versieht, fällt's vom Dach herunter
Und bricht den Hals nicht, das ist ein Wunder.

Unter dem Dach steht ein Wasserzuber,
Hineinfällt's nicht schlecht;
Da wird es nass über und über,
Ei, das geschieht ihm recht.
Da kommt die Gans gelaufen,
Die wird's Männlein saufen.

Die Gans hat's Männlein 'nuntergeschluckt,
Sie hat einen guten Magen;
Aber das Männlein hat sie doch gedruckt,
Das wollt' ich sagen.
Da schreit die Gans ganz jämmerlich;
Das ist der Köchin ärgerlich.

Die Köchin wetzt das Messer,
Sonst schneidt's ja nicht:
Die Gans schreit so, es ist nicht besser,
Als dass man sie sticht;
Wir wollen sie nehmen und schlachten
Zum Braten auf Weihnachten.

Sie rupft die Gans und nimmt sie aus
Und brät sie,
Aber das Männlein darf nicht 'raus,
Versteht sich.
Die Gans wird eben gebraten;
Was kann's dem Männlein schaden?

Weihnachten kommt die Gans auf den Tisch
Im Pfännlein;
Der Vater tut sie 'raus und zerschneid't sie frisch.
Und das Männlein?
Wie die Gans ist zerschnitten,
Kriecht's Männlein aus der Mitten.

Da springt der Vater vom Tisch auf,
Da wird der Stuhl leer;
Da setzt das Männlein sich drauf
Und macht sich über die Gans her.
Es sagt: »Du hast mich gefressen,
Jetzt will ich dafür dich essen.«

Da isst das Männlein gewaltig drauf los,
Als wären's seiner sieben;
Da essen wir alle dem Männlein zum Trotz,
Da ist nichts übergeblieben
Von der ganzen Gans, als ein Tätzlein,
Das kriegen dort hinten die Kätzlein.

Nichts kriegt die Maus,
Das Märlein ist aus.
Was ist denn das?
Ein Weihnachts-Spaß;
Aufs Neujahr lernst
Du, was?
Den Ernst.

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