Startseite ~ Dichter ~ Titel ~ Gedichtanfänge ~ Neues ~ Links ~ Rechtliches

Liebesgedichte ~ Freundschaftsgedichte ~ Lustige Gedichte ~ Kindergedichte ~ Abschieds- und Trauergedichte ~ Liebeskummer-Gedichte Geburtstagsgedichte ~ Hochzeitsgedichte ~ Weihnachtsgedichte ~ Festtagsgedichte und Feiertagsgedichte ~ Gedankenlyrik ~ Naturlyrik

Lustige Sprachspiele – Dichter 1 2 · Titel 1 2 · Beliebteste · Neueste

Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php

Das ästhetische Wiesel

Ein Wiesel
saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.
Wisst ihr
weshalb?
Das Mondkalb
verriet es mir
im stillen:
Das raffinier-
te Tier
tat's um des Reimes willen.

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php

Das große Lalula

Kroklokwafzi? Semememi!
Seiokrontro - prafriplo:
Bifzi, bafzi; hulalemi:
quasti basti bo...
Lalu lalu lalu lalu la!

Hontraruru miromente
zasku zes rü rü?
Entepente, leiolente
klekwapufzi lü?
Lalu lalu lalu lalu la!

Simarar kos malzipempu
silzuzankunkrei (;)!
Marjomar dos: Quempu Lempu
Siri Suri Sei []
Lalu lalu lalu lalu la!

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Christian Morgenstern (1871-1914)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/morgenstern.php

Lieb ohne Worte

"Mich erfüllt Liebestoben zu dir!
Ich bin deinst
als ob einst
vereinigst.

Sei du meinst!
Komm Liebchenstche zu mir -
ich vergehste sonst
sehnsuchstgepeinigst.

Achst, achst, schwachst schwachst arms Wortleinstche, was? --
Genug denn, auch du, auch du liebsest.
Fühls, fühls ganzst ohne Worte: sei Meinstlein!
Ich sehne dich sprachlosestest."

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Erich Mühsam (1878-1934)

Das war das Fräulein Liebetraut...

Das war das Fräulein Liebetraut,
das an den Folgen einer Traube litt.
Quälend rumorten ihre Triebe laut,
weshalb sie schnell in jene Laube tritt.

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Johann Nestroy (1801-1862)

Einreimgedicht

O Knute! o Knute!
Die schwingen man tute,
Machst Wirkung sehr gute
Bei frevelndem Mute.
Was dem Kinde die Rute,
Ist dem Volke die Knute,
Du stillest die Wute
Rebellischem Blute.
Dies alles das tute
Die Knute, die Knute,
Weshalb ich mich spute.
In einer Minute
Poetischer Glute
Schrieb ich an die Knute
Dies Gedichtchen, dies gute.

(aus der Posse "Freiheit für Krähwinkel")

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Friedrich Rückert (1788-1866)

Grammatische Deutschheit

Neulich deutschten auf deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend,
Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der deutscheste sei.
Vier deutschnamig benannt: Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich;
Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht.
Jetzt wettdeutschten sie, deutschend in grammatikalischer Deutschheit,
Deutscheren Komparativ, deutschesten Superlativ.
"Ich bin deutscher als deutsch." "Ich deutscherer." "Deutschester bin ich."
"Ich bin der Deutschereste oder der Deutschestere."

Drauf durch Komparativ und Superlativ fortdeutschend,
Deutschten sie auf bis zum - Deutschesteresteresten;
Bis sie vor komparativistisch- und superlativistischer Deutschung
Den Positiv von deutsch hatten vergessen zuletzt.

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Julius Schmidt (19. Jahrhundert)

Eskimojade

Es lebt´ in dulci jubilo
in Grönland einst ein Eskimo.
Der liebt voll Liebeslust und Leid
die allerschönste Eskimaid,
und nennt in Garten sie und Haus
bald Eskimiez, bald Eskimaus

Im wunderschönen Eskimai
spazieren gingen froh die zwei,
geschminkt die Wangen purpurrot
wie's mit sich bringt die Eskimod
und setzten sich ganz sorgenlos
ins wunderweiche Eskimoos.

Still funkelte am Horizont
der silberklare Eskimond.
da schlich herbei aus dichtem Rohr
Othello, Grönlands Eskimohr.
In schwarzer Hand hielt fest den Dolch
der eifersücht'ge Eskimolch.

Und stach zwei- dreimal zu voll Wut
in frevelhaftem Eskimut.
Vom Dolch getroffen alle beid
sank Eskimo und Eskimaid.
Da rannt' im Sprunge des Galopps
herbei der treue Eskimops

Und biss mit seinen Zähnen stark
den Mörder bis ins Eskimark,
der bald, zerfleischt vom treuen Hund
für immer schloss den Eskimund.
So ward, das ist der Schlussakkord
gerächt der blut'ge Eskimord
und schaurig klingt von Norden her
noch heut'gen Tags die Eskimähr!

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Heinrich Seidel (1842-1906)

Begnüge dich, Liebste!

Motto:
Wohl kann ich dich zum Schokoladenladen laden,
Doch nicht mit dir in Baden-Baden baden.

Ich kann dir nicht, was andre schenken, schenken
Und nicht die Welt aus den Gelenken lenken.
Du darfst dich nicht auf Schmuck und Spitzen spitzen
Wirst nicht mit mir auf goldnen Sitzen sitzen,
Jedoch, der ich des Dichters Habe habe,
Vermag es, dass dich and're Labe labe:
Schon fühl' ich es von Liederkeimen keimen,
Ich will sie dir in goldnen Reimen reimen,
Dass dir gar lieblich ihr Getöne töne,
Und dich der Verse Schmuck verschöne, Schöne.

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

unbekannt

Wann hört der Humor auf?

Erst, wenn der Lachs smolliert mit laxen Dachsen,
Wenn Affen gleich den Versifexen klecksen,
Gleich Bellachini die Eidechsen hexen
Und Frösche ob der Steuertaxen quacksen,-

Wenn Straußeneier wild in Sachsen wachsen,
Im Garten wuchern, gleich Gewächsen, Flexen,
Und Philologen gleich perplexen Fexen
Belächeln höhnisch der Syntaxen Faxen,-

Wenn Reiterstiefel zarte Nixen wichsen,
Wenn Englands Söhne sich mit Ochsen boxen
Und Storch' aus einem Krug mit Luchsen glucksen,-

Wenn grüßt der Elefant mit fixen Knixen,
Am Schabbestag die Orthodoxen ochsen ...
Dann wird kein Witz sich mehr mit Juxen mucksen!

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

unbekannt

Zwei Knaben stiegen auf einen Gletscher...

Zwei Knaben stiegen auf einen Gletscher,
sie wurden matsch und immer mätscher.
Da sprach der Matschere zum Matschen:
Komm, lass uns wieder runterlatschen.

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

unbekannt

Entsetzlich

Es sitzt die Gräfin auf der Zinne ihrer Burgen,
Das Angesicht umflort von Kummer und von Surgen.

Halb welk ist schon die jugendliche Holde,
So schaut sie tief hinab auf das Gefolde.

Da blühet Alles in des Frühlings Prangen,
Und Jubel tönet von der Vöglein Zangen.

Die Rosen duften und die Nelken sprossen,
Und Philomele flötet aus Zyprossen.

Die Lerchen schmettern und die Käfer summen,
Da klagt die Gräfin: »Wann wird er wohl kummen?

Ob mich ein Dämon seiner wohl beraubet?
Wo säumt der Mann, den meine Seele laubet?

Ist er mir jetzt schon gram? Will er mir trotzen?
Dass er mich lässt auf dieser Zinne sotzen?

Bricht er die Treue, die er mir geschworen,
Bricht er die Treue schon nach dritthalb Johren?

Hab' ich's verschuldet, dass er meiner spottet?
War mein Geschick mit seinem nicht verkottet?«

So klagt die Gräfin und ihr Aug', ihr schwarzes,
Es rinnt im Übermaß des tiefsten Schmarzes.

Ihr Wort erstickt im bittersten Geschluchze,
Und in Verzweiflung fasst sie eine Buchse.

Sie spannt den Hahn - von Satanas verlocket -
Drückt los und - ach! - schon liegt sie hingestrocket.

Sie liegt entseelt, durchschossen auf dem Boden
Und neben ihr die Waffe, die sie selbst geloden.

Kaum aber hat ihr Leben sie verloren,
Sieht man auf's Schloss zu einen Ritter gallopporen.

Schon ist er da,- schon springt er von dem Rappen
Und eilt hinauf die langen Wandeltrappen.

Schon ist er auf der Zinne, ach! und sieht mit Schrecken
Die starre Leiche vor den starren Blecken.

Da stampft er wild den Boden mit den Stiefeln
Und ruft: »Warum, o Gräfin, mußtest du verzwiefeln?

Warum konnt'st du, o Holdeste der Holden,
Dich nicht noch einen Augenblick gedolden?

Und muss ich dich als blut'ge Leiche schauen,
Was soll ich in dieser Welt noch tauen?« -

Er spricht's,- es funkeln seine wilden Augen,
Und aus der Scheide zieht er seinen Daugen.

Und schwingt ihn keck und mit dem grimmsten Trotze
Stößt er sich in die Brust die scharfe Spotze.

Er sinket um mit einem Schmerzenslaute,
Und schon liegt er entseelt in seinem Blaute.

Mit Schrecken sieht man bald vom Zinnengatter
Den Leichnam von der Gräfin und dem Ratter.

Der Übereilung kann nichts Gutes nicht entwachsen;
O hüte dich vor Degen, Dolch und Bachsen!

Und wisse, dass sein Grab sich selber schaufelt,
Wer an dem eigenen Geschick verzwaufelt.

Dieses Gedicht versenden

 
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

 

Unsere Empfehlungen:

Den Mond wollt' ich dir schenken - Das Buch zur Website Das Schwalbenbuch Literaturnische Grußkarten bei gruss-an-dich.de Gedichtbuch: Zum Reimen schön

 

Lustige Gedichte

Alle Fälle   

Erotische und frivole Gedichte
Gedichte über die Faulheit
Gedichte über Frauen
Gedichte über Männer
Lustige Geburtstagsgedichte
Lustige Liebessprüche
Lustige Sprachspiele
Lustige Sprüche
Politische Humoresken
Satiren und Grotesken
Schadenfreude im Gedicht
Schwarzer Humor
Tiergedichte
Trinklieder
Über Humor und Verstand
Unsinnspoesie

 

Unsere Empfehlungen:

Den Mond wollt' ich dir schenken - Das Buch zur Website Das Schwalbenbuch Literaturnische Grußkarten bei gruss-an-dich.de Gedichtbuch: Zum Reimen schön