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Gedichte zum Alter – Dichter 1 2 3 · Titel 1 2 3 · Beliebteste · Neueste

Dr. Erhard Jöst (geb. 1947), www.gauwahnen.de

Rentner-Song

Wir brauchen keine Zähne
und in dem Mund kein Gebiss.
Wir küssen ohne besser,
das ist ganz und gar gewiss.

Wozu denn Rollstuhl und Krücken?
Wozu Viagra im Glas?
Wir können ohne finden
Lebenslust und Liebesspaß.

Doch eine einzge Medizin,
die muss erschwinglich sein,
und diese Super-Medizin
heißt Wein, heißt Wein und nochmals Wein!

Wir brauchen auch keine Brille,
wir pinkeln ohne ins Klo,
und geht mal was daneben
dann grummelt höchstens unser Po!

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Wolfgang Lörzer (geb. 1950)

Die Bremer Rentnerband

Eine Erfolgsstory in vier Strophen
und einem Nachsatz

Ein Esel, kraftlos und betagt,
von seinem Bauern fortgejagt,
dachte traurig hin und her,
was nun wohl zu machen wär'.
Da beschloss er justament:
"Ich gründe eine Rentnerband!
Das lass' ich mir nicht nehmen.
Ich trete auf in Bremen!"

Ein Hund, 'ne Katze und ein Hahn
schlossen sich dem Esel an.
Auch sie befanden sich in Not
und suchten Bess'res als den Tod.
Und von dem Esel inspiriert
haben sie dann musiziert.
"Das lassen wir uns nicht nehmen.
Wir treten auf in Bremen!"

Bevor sie in Bremen gesungen,
ist ihnen ein Coup gelungen:
Im Walde stand ein Räuberhaus,
da jagten sie die Räuber raus
und nahmen das Haus für sich ein.
Dann schmausten und schliefen sie fein.
"Das lassen wir uns nicht nehmen,
das Räuberhaus bei Bremen!"

Sie lebten in dem schönen Haus
glücklich zusammen, tagein, tagaus.
Sie traten auf mit irrem Sound,
und wer sie hörte, war erstaunt:
"Das gibt's ja nicht!" meinten viele
und lauschten verzückt ihrem Spiele.
Drum ließ man es sich nicht nehmen
und schuf ein Denkmal in Bremen.

Nachsatz

Ohne Titel, ohne Orden
sind die Vier berühmt geworden,
weil sie Erstaunliches geschafft
mit Lebensmut und Willenskraft.

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anonym

Im Morgengrauen

Mich fröstelt kalt. Der Docht verglüht.
Ich wurde alt. Ich wurde müd.

Durchs Fenster in mein Zimmer bricht
Die Morgenröte und sieht mich nicht.

Sie tanzt, ein eitles Weib, vorbei
Und spiegelt im Spiegel ihr Konterfei.

(aus dem Chinesischen von Klabund)

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Ernst Moritz Arndt (1769-1860)

Frühling im Alter

Singen die Vöglein im grünen Wald,
Klingen die Bächlein bergunter,
Lockt es den Alten mit Lustgewalt,
Klopfet das Herz ihm so munter:
Denket der Wonnen verschienener Lenze,
Denket der Kränze und denket der Tänze,
Fallen auch Tränen herunter.

Singet und klinget! das Heute ist mein,
Heut will ich singen und klingen
Lustig mit spielenden Kindern feldein,
Fröhlich mit fröhlichen Dingen,
Will mir bekränzen die Locken, die greisen:
Bald muss ich hinnen und wandern und reisen,
Wo mir die Vögel nicht singen.

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Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Im Blätterfallen

Da nun die Blätter fallen,
Oh weh, wie fahl,
Fühl ich, wie alt ich worden bin.
Das macht mir Qual.

Die Sonne scheint. Ach, Sonne,
Wie bist du kalt.
Einst war der Herbst mir auch ein Lied.
Jetzt bin ich alt.

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Oskar Blumenthal (1852-1917)

Die Altersstolzen

„Ergraut sind wir – und du noch jung“ –
So sprecht Ihr voller Würde
Und heischt von mir Bewunderung
Ob Eurer Altersbürde:
Doch sollt’ vor jedem grauen Haar
Ich ehrfurchtsvoll erbangen,
So dürft’ am End der Esel gar
Respekt von mir verlangen.

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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Lache nicht

Lache nicht, wenn mit den Jahren
Lieb und Freundlichkeit vergehen;
Was Paulinchen ist geschehen,
Kann auch dir mal widerfahren.

Sieh nur, wie verändert hat sich
Unser guter Küchenbesen.
Er, der sonst so weich gewesen,
Ist jetzunder stumpf und kratzig.

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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Da kommt mir eben so ein Freund...

Da kommt mir eben so ein Freund
Mit einem großen Zwicker.
Ei, ruft er, Freundchen, wie mir scheint,
Sie werden immer dicker.

Ja, ja, man weiß oft selbst nicht wie,
So kommt man in die Jahre;
Pardon, mein Schatz, hier haben Sie
Schon eins, zwei graue Haare! –

Hinaus, verdammter Kritikus,
Sonst schmeiß ich dich in Scherben.
Du Schlingel willst mir den Genuss
Der Gegenwart verderben!

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Wilhelm Busch (1832-1908)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/wilhelm_busch.php

Der Knoten

Als ich in Jugendtagen
Noch ohne Grübelei,
Da meint ich mit Behagen,
Mein Denken wäre frei.

Seitdem hab ich die Stirne
Oft auf die Hand gestützt
Und fand, dass im Gehirne
Ein harter Knoten sitzt.

Mein Stolz, der wurde kleiner.
Ich merkte mit Verdruss:
Es kann doch unsereiner
Nur denken, wie er muss.

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Adelbert von Chamisso (1781-1838)

Winter

In den jungen Tagen
Hatt ich frischen Mut,
In der Sonne Strahlen
War ich stark und gut.

Liebe, Lebenswogen,
Sterne, Blumenlust!
Wie so stark die Sehnen!
Wie so voll die Brust!

Und es ist zerronnen,
Was ein Traum nur war;
Winter ist gekommen,
Bleichend mir das Haar.

Bin so alt geworden,
Alt und schwach und blind,
Ach! verweht das Leben,
Wie ein Nebelwind!

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Du Fu (712-770)

Leuchtkäfer

Am Hexenberg in der herbstlichen Nacht
Leuchtkäfer schwirren.
Durch des Fensters Vorhang sie kommen herein,
durchs Fenster sie irren!
Die Zither gibt einen heimlichen Klang,
und sie erschrecken.
Wie Sterne schwärmen sie wieder hinaus
um Dächer und Ecken.

Sie fliegen am Brunnengeländer umher,
einzeln, am feuchten.
In Blütenkelche verirren sie sich
und machen sie leuchten.
Weißhaariger Alter aus fernem Land
schaut von einem zum andern:
Wird er zu Hause sein heut übers Jahr
oder immer noch wandern?

(aus dem Chinesischen von Richard Wilhelm)

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Joseph von Eichendorff (1788-1857)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/eichendorff.php

Im Alter

Wie wird nun alles so stille wieder!
So war mir's oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit,
Kaum noch hört man einen Hirten singen,
Aus allen Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit.

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Cäsar Flaischlen (1864-1920)

So drängt und treibt...

So drängt und treibt sich alles vorüber...
unmerklich kommt es und verblinkt,
Welle auf Welle hebt sich und sinkt,
was trüb, wird hell, was hell war, trüber.
Du selber trittst dir als Fremder entgegen,
und was dir hochheilig einst schien und groß,
du frägst dich und lächelst und spottest fast drüber:
wie war es nur möglich! wie konnte man bloß!
wie konnte man zweifeln dabei und zögern,
es lag doch so einfach, so glatt und so klar,
wie konnte man sich darüber erregen,
da alles doch selbstverständlich war!

Schon aber drängt auch das vorüber...
du merkst kaum, wie es versinkt und verrinnt,
wie es leise zu anderem übergaukelt,
wie schon eine neue Welle beginnt
und dich auf ihre Höhe schaukelt!

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Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php

Mein Herze, glaubt’s, ist nicht erkaltet

Mein Herze, glaubt’s, ist nicht erkaltet,
Es glüht in ihm so heiß wie je,
Und was ihr drin für Winter haltet,
Ist Schein nur, ist gemalter Schnee.

Doch, was in alter Lieb’ ich fühle,
Verschließ ich jetzt in tiefstem Sinn,
Und trag’s nicht fürder ins Gewühle
Der ewig kalten Menschen hin.

Ich bin wie Wein, der ausgegoren:
Er schäumt nicht länger hin und her,
Doch was nach außen er verloren,
Hat er an innrem Feuer mehr.

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Theodor Fontane (1819-1898)
www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/theodor_fontane.php

Ja, das möcht’ ich noch erleben

Eigentlich ist mir alles gleich,
Der eine wird arm, der andre wird reich,
Aber mit Bismarck, – was wird das noch geben?
Das mit Bismarck, das möcht ich noch erleben.

Eigentlich ist alles soso,
Heute traurig, morgen froh,
Frühling, Sommer, Herbst und Winter,
Ach, es ist nicht viel dahinter.
Aber mein Enkel, so viel ist richtig,
Wird mit nächstem vorschulpflichtig,
Und in etwa vierzehn Tagen
Wird er eine Mappe tragen,
Löschblätter will ich ins Heft ihm kleben –
Ja, das möcht ich noch erleben.

Eigentlich ist alles nichts,
Heute hält’s, und morgen bricht’s,
Hin stirbt alles, ganz geringe
Wird der Wert der ird’schen Dinge;
Doch wie tief herabgestimmt
Auch das Wünschen Abschied nimmt,
Immer klingt es noch daneben:
Ja, das möcht ich noch erleben.

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