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Weihnachtsgeschichten – Dichter · Titel · Beliebteste · Neueste

Arnim/Brentano (Hrsg.)

Ein Wahrheitslied

Als Gott der Herr geboren war,
Da war es kalt,
Was sieht Maria am Wege stehn?
Ein Feigenbaum,
"Maria, lass du die Feigen noch stehn,
Wir haben noch dreißig Meilen zu gehn,
Es wird uns spät."

Und als Maria ins Städtlein kam,
Vor eine Tür,
Da sprach sie zu dem Bäuerlein:
"Behalt uns hier,
Wohl um das kleine Kindelein,
Es möcht dich wahrlich sonst gereun,
Die Nacht ist kalt."

Der Bauer sprach von Herzen: "Ja,
Geht in den Stall!"
Als nun die halbe Mitternacht kam,
Stand auf der Mann.
"Wo seid ihr dann, ihr armen Leut?
Dass ihr noch nicht erfroren seid,
Das wundert mich."

Der Bauer ging da wieder ins Haus,
Wohl aus der Scheuer.
"Steh auf mein Weib, mein liebes Weib,
Und mach ein Feuer,
Und mach ein gutes Feuerlein,
Dass diese armen Leutelein
Erwärmen sich."

Und als Maria ins Haus hin kam,
Da war sie froh.
Joseph, der war ein frommer Mann,
Sein Säcklein holt;
Er nimmt heraus ein Kesselein,
Das Kind tät ein bisschen Schnee hinein,
Und das sei Mehl.

Es tat ein wenig Eis hinein,
Und das sei Zucker;
Es tat ein wenig Wasser drein,
Und das sei Milch;
Sie hingen den Kessel übern Herd,
An einen Hacken, ohn Beschwerd
Das Müßlein kocht.

Ein Löffel schnitzt der fromme Mann
Von einem Span,
Der ward von lauter Elfenbein
Und Diamant;
Maria gab dem Kind den Brei,
Da sah man, dass es Jesus sei,
Unter seinen Augen.

(aus: Des Knaben Wunderhorn, erschienen 1806-08)

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Karl Gerok (1815-1890)

Vor Weihnachten

Die Kindlein sitzen im Zimmer
- Weihnachten ist nicht mehr weit -
bei traulichem Lampenschimmer
und jubeln: "Es schneit, es schneit!"

Das leichte Flockengewimmel,
es schwebt durch die dämmernde Nacht
herunter vom hohen Himmel
vorüber am Fenster so sacht.

Und wo ein Flöckchen im Tanze
den Scheiben vorüberschweift,
da flimmert's in silbernem Glanze,
vom Lichte der Lampe bestreift.

Die Kindlein sehn's mit Frohlocken,
sie drängen ans Fenster sich dicht,
sie verfolgen die silbernen Flocken,
die Mutter lächelt und spricht:

"Wisst, Kinder, die Engelein schneidern
im Himmel jetzt früh und spät;
an Puppenbettchen und Kleidern
wird auf Weihnachten genäht.

Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
von Bettchen manch Federflöckchen;
auf Erden sagt man: es schneit.

Und seid ihr lieb und vernünftig,
ist manches für euch auch bestellt;
wer weiß, was Schönes euch künftig
vom Tische der Engelein fällt!"

Die Mutter spricht's; - vor Entzücken
den Kleinen das Herz da lacht;
sie träumen mit seligen Blicken
hinaus in die zaubrische Nacht.

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Klabund (1890-1928)

Weihnacht

Ich bin der Tischler Josef,
Meine Frau, die heißet Marie.
Wir finden kein’ Arbeit und Herberg’
Im kalten Winter allhie.

Habens der Herr Wirt vom goldnen Stern
Nicht ein Unterkunft für mein Weib?
Einen halbeten Kreuzer zahlert ich gern,
Zu betten den schwangren Leib. -

Ich hab kein Bett für Bettelleut;
Doch scherts euch nur in den Stall.
Gevatter Ochs und Base Kuh
Werden empfangen euch wohl. -

Wir danken dem Herrn Wirt für seine Gnad
Und für die warme Stub.
Der Himmel lohns euch und unser Kind,
Seis Madel oder Bub.

Marie, Marie, was schreist du so sehr? -
Ach Josef, es sein die Wehn.
Bald wirst du den elfenbeinernen Turm,
Das süßeste Wunder sehn. -

Der Josef Hebamme und Bader war
Und hob den lieben Sohn
Aus seiner Mutter dunklem Reich
Auf seinen strohernen Thron.

Da lag er im Stroh. Die Mutter so froh
Sagt Vater Unserm den Dank.
Und Ochs und Esel und Pferd und Hund
Standen fromm dabei.

Aber die Katze sprang auf die Streu
Und wärmte zur Nacht das Kind. -
Davon die Katzen noch heutigen Tags
Maria die liebsten Tiere sind.

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Detlev von Liliencron (1844-1909)

Weihnachtsgesang aus

In Poggfred bin ich, Schnee liegt rings umher,
der Weihnachtsabend ist herangekommen,
ein voller Wagen hält geschenkeschwer,
für viele Kinder ist er angekommen.
Zu unsrer Freude und des Christkinds Ehr'
ist über Bethlehem der Stern entglommen.
Fern aus den Wäldern klingt ein leiser Sang,
der klingt so sanft, der klingt so liebebang:
"Es ist ein Reis entsprungen
aus einer Wurzel zart;
wie uns die Alten sungen,
von Jesse kam die Art.
Und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht."

Aus meinen Forsten einen Tannenbaum
so mächtig groß wie möglich ließ ich bringen,
dann schufen Bertouch, ich, den Wintertraum
und ließen alles prächtig wohlgelingen;
ein Honigkuchenruch durchzieht den Raum,
die Tische sind bedeckt mit bunten Dingen,
die Kerzen leuchten und die Glocke tönt,
Herein, Herein! Hier ist die Welt versöhnt.

Ich hatte weit das Völkchen holen lassen,
aus Tagelöhnerkaten, Heidehütten,
die scheuen Kleinen aus den dürftigen Klassen,
der Waschfrau kränklich Kind von dunstigen Bütten:
sie alle soll die Liebe heut umfassen,
sie alle soll die Fülle heut umschütten.
Ich selber nahm aus dem befang'nen Schwarm
ein lütt Zigeunermädel auf den Arm.

Halbjährig ist das Wurm, sie trappelt, trampelt,
die braunen Händchen zittern, langen, greifen.
Sie macht ein Karpfenmäulchen, strappelt, strampelt,
und wie erstaunt die schwarzen Augen schweifen,
heb ich sie lichterhoch! Und wie sie ampelt!
Ho, jemine, kann schon ihr Finger kneifen!
Sie kreischt vor Luft, das war ihr erstes Juchzen,
du, Dirnlein, käm die später nie das Schluchzen.

Ach, schenken, schenken, könnt ich immer schenken.
Und lindern, wo die Not, die Armut haust.
Und braucht ich nie mein Geld erst zu bedenken,
wo ein Verzweifelter den Bart sich zaust.
Und könnt ich alle Krämerhälse henken:
Pfeffer in euern Schlund! Und meine Faust!
Könnt allen ich ein Tannenreis entzünden:
seid froh, vergesst für immer eure Sünden.

Ist das ein Durcheinander: wie sie spielen
und schleppen, ziehn, trompeten, trommeln, geigen.
Beschwert sind Stühle, Sofa, Teppich, Dielen
ein jedes schirmt und schützt für sich sein Eigen;
Mariechen, oh, seh ich nach Ännchen schielen,
ei, ei! Doch wer kommt da? Und tiefes Schweigen:
ein Engel mit gesenkten weißen Flügeln,
der flog wohl eben her von Gottes Hügeln.

Seht! Der jetzt hier vor euch steht,
ist ein Engel aus dem Himmel,
von den Sternen hergeweht,
ach, ins irdische Gewimmel.

Manches hab ich angeschaut,
ganz zuletzt die Weihnachtsbäume,
und darunter aufgebaut
tausend wachgewordne Träume.

Mit Knecht Ruprecht ging ich viel
vor den schönen Christkindtagen,
immer neu war unser Ziel,
seinen Rucksack half ich tragen.

Unsrer Gaben Fülle lag
fest verschlossen in Verstecken,
dass nicht vor dem Jesustag
Naseweischen sie entdecken.

Ein Klein-Lottchen konnt ich sehn,
mit dem Brüderchen, dem Fritzen,
suchten emsig auf den Zehn
Schlüsselloch und Türenritzen.

Kinder, ward der alte Mann
böse, zeigte schon die Rute!
Doch ich tat ihn in den Bann,
bis ihm wieder lieb zu Mute.

Und nun trägt vom hellen Baum
jeder seinen Schatz in Händen,
und er lässt sich selbst im Traum
die Geschenke nicht entwenden.

Ganz besonders diesmal fand
Märchenbuch ich und Geschichten
denn ich kam in jenes Land,
wo die Menschen alle dichten.

Bleibt ihr artig, kleine Schar,
wird Knecht Ruprecht an euch denken,
bringt euch auch im nächsten Jahr
einen Sack voll von Geschenken.

Und dann steht ihr wie im Traum.
Und noch einmal seht ihr wieder
Kerzenglanz und Tannenbaum
und hört alte Weihnachtslieder.

Die Fenster auf! Der Engel hebt die Hacken,
langsam erhebt er zu den Sternen sich,
wir biegen unsre Köpfe in den Nacken,
hoch, höher schwebt er, silberweiß; ein Strich
verschimmert an des Mondes Sichelzacken,
die ganze Erde ruht nun feierlich.
Aus Poggefreds Wäldern, rings, wie Friedensklang
klingt wunderbar ein Knabenzwiegesang:
Sanctus dominus deus Sabaoth,
pleni sunt coeli et terra gloria tua,
Hosianna in excelsis.

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Friedrich Rückert (1788-1866)

Des fremden Kindes heiliger Christ

Es lauft ein fremdes Kind
Am Abend vor Weihnachten
Durch eine Stadt geschwind,
Die Lichter zu betrachten,
Die angezündet sind.

Es steht vor jedem Haus
Und sieht die hellen Räume,
Die drinnen schaun heraus,
Die lampenvollen Bäume;
Weh wird's ihm überaus.

Das Kindlein weint und spricht:
"Ein jedes Kind hat heute
Ein Bäumchen und ein Licht
Und hat dran seine Freude,
Nur bloß ich armes nicht.

An der Geschwister Hand
Als ich daheim gesessen,
Hat es mir auch gebrannt;
Doch hier bin ich vergessen
In diesem fremden Land.

Lässt mich denn niemand ein
Und gönnt mir auch ein Fleckchen?
In all den Häuserreih'n
Ist denn für mich kein Eckchen,
Und wär' es noch so klein?

Lässt mich denn niemand ein?
Ich will ja selbst nichts haben,
Ich will ja nur am Schein
Der fremden Weihnachtsgaben
Mich laben ganz allein."

Es klopft an Tür und Tor,
An Fenster und an Laden;
Doch niemand tritt hervor,
Das Kindlein einzuladen,
Sie haben drin kein Ohr.

Ein jeder Vater lenkt
Den Sinn auf seine Kinder;
Die Mutter sie beschenkt,
Denkt sonst nichts mehr noch minder;
Ans Kindlein niemand denkt.

"O, lieber heil'ger Christ!
Nicht Mutter und nicht Vater
Hab' ich, wenn du's nicht bist;
O, sei du mein Berater,
Weil man mich hier vergisst!"

Das Kindlein reibt die Hand,
Sie ist von Frost erstarret;
Es kriecht in sein Gewand,
Und in dem Gässlein harret,
Den Blick hinaus gewandt.

Da kommt mit einem Licht
Durchs Gässlein hergewallet
Im weißen Kleide schlicht
Ein ander Kind; - wie schallet
Es lieblich, da es spricht:

"Ich bin der heil'ge Christ,
War auch ein Kind vordessen,
Wie du ein Kindlein bist;
Ich will dich nicht vergessen,
Wenn alles dich vergisst.

Ich bin mit meinem Wort
Bei allen gleichermaßen;
Ich biete meinen Hort
So gut hier auf den Straßen
Wie in den Zimmern dort.

Ich will dir deinen Baum,
Fremd Kind, hier lassen schimmern
Auf diesem offnen Raum,
So schön, dass die in Zimmern
So schön sein sollen kaum."

Da deutet mit der Hand
Christkindlein auf zum Himmel,
Und droben leuchtend stand
Ein Baum voll Sterngewimmel
Vielästig ausgespannt.

So fern und doch so nah',
Wie funkelten die Kerzen!
Wie ward dem Kindlein da,
Dem fremden, still zu Herzen,
Das seinen Christbaum sah!

Es ward ihm wie ein Traum;
Da langten hergebogen
Englein herab vom Baum
Zum Kindlein, das sie zogen
Hinauf zum lichten Raum.

Das fremde Kindlein ist,
Zur Heimat nun gekehret
Bei seinem heil'gen Christ;
Und was hier wird bescheret,
Es dorten leicht vergisst.

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Hermann von Schmid (1815-1880)

Das Vöglein auf dem Weihnachtsbaum

Ich hatt’ ein Vöglein, das war wunderzahm,
dass es vom Munde mir das Futter nahm.
Es flatterte bei meinem Ruf herbei
und trieb der muntern Kurzweil vielerlei,
drum stand das Türchen seines Kerkers auf
den ganzen Tag zu freiem Flug und Lauf.
Im Käfig war es aus dem Ei geschlüpft,
war nie durch Gras und grünes Laub gehüpft
und hatte nie den dunklen Wald geschaut,
wo sein Geschlecht die leichten Nester baut.
Und wie der Winter wieder kam ins Land,
das Weihnachtsbäumchen in der Stube stand,
da fand mein schmuckes, zahmes Vögelein
neugierig bald sich in den Zweigen ein.
Wohl trippelt es behutsam erst und scheu
dem Rätsel zu, so lockend und so neu,
doch bald war's in dem grünen Reich zu Haus,
wie prüfend breitet es die Flügel aus;
so freudig stieg und fiel die kleine Brust,
als schwellte sie der Tannenduft mit Luft.
Und wie er nie vom Käfig noch erklang,
so froh, so schmetternd tönte sein Gesang!
Zum erstenmal berauscht vom neuen Glück,
kehrt es zu seinem Hause nicht zurück.
Hart an das Stämmchen duckt es, still und klein
und schlummert in der grünen Dämmrung ein.
Und sinnend sah ich lang des Lieblings Ruh
wie erst dem Spiel, dem zierlich heitren, zu,
als durch des Vogels Leib mit einemmal
sein seltsam Zittern wunderbar sich stahl;
das Köpfchen mit dem Fittich zugetan,
fing es geheim und süß zu zwitschern an:
Im Traum geschah’s ... und Wald und Waldeswehn
schien ahnungslos durch diesen Traum zu gehen.
Und seltsam überkam's mich bei dem Laut!
Was nie das Tierchen lebend noch geschaut,
des freien Waldes freie Herrlichkeit,
nun lag es offen da vor ihm und weit ...
mich aber mahnt es einer anderen Welt,
und mancher Frage, zweifelnd oft gestellt,
und dieses Leben deuchte mir ein Traum
wie der des Vögleins auf dem Weihnachtsbaum.

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unbekannt

Wer klopfet an...

Wer klopfet an? - "O zwei gar arme Leut!"
Was wollt ihr dann? - "O gebt uns Herberg heut!
O, durch Gottes Lieb' wir bitten, öffnet uns doch eure Hütten!"
O nein, nein, nein! - "O lasset uns doch ein!"
Es kann nicht sein. - "Wir wollen dankbar sein!"
Nein, nein, nein, es kann nicht sein,
Da geht nur fort, ihr kommt nicht 'rein.

Wer vor der Tür? - "Ein Weib mit ihrem Mann."
Was wollt ihr denn? - "Hört unser Bitten an!
Lasset heut bei Euch uns wohnen,
Gott wird Euch schon alles lohnen!"
Was zahlt ihr mir? - "Kein Geld besitzen wir!"
Dann geht von hier! - "O öffnet uns die Tür!"
Ei, macht mir kein Ungestüm,
Da packt euch, geht woanders hin!

Was weinet ihr? - "Vor Kält erstarren wir."
Wer kann dafür? - "O gebt uns doch Quartier!
Überall sind wir verstoßen, jedes Tor ist uns verschlossen!"
So bleibt halt drauß! - "O öffnet uns das Haus!"
Da wird nichts draus. - "Zeigt uns ein andres Haus."
Dort geht hin zur nächsten Tür!
Ich hab nicht Platz, geht nur von hier!

Da geht nur fort! - "O Freund, wohin? Wo aus?"
Ein Viehstall dort! - "Geh, Joseph, nur hinaus!
O mein Kind, nach Gottes Willen
Musst du schon die Armut fühlen."
Jetzt packt euch fort! - "O, dies sind harte Wort'!"
Zum Viehstall dort! - "O, wohl ein schlechter Ort!"
Ei, der Ort ist gut für euch;
Ihr braucht nicht viel. Da geht nur gleich!

(nach einem alten bayrisch/österreichischen Klöpfelnachtspiel)

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Heinrich Zeise (1822-1914)

Weihnachtabend

Hell prangt des Zimmers weiter Raum!
Welch hehre Augenweide!
Und jubelnd um den Tannenbaum
stehn meine Kinder beide.
Wie jauchzen sie von Lust beseelt,
sich freuend jeder Gabe,
o, könnt ich jubeln, doch mir fehlt
mein blondgelockter Knabe.

Vor Jahren in demselben Raum
klatscht' er in seine Hände,
und tanze um den Tannenbaum,
der bot so reiche Spende!
Jetzt scheint mir öde, scheint mir leer
das lampenhelle Zimmer,
der Kerzenglanz, das Lichtermeer,
mir däucht's nur öder Schimmer.

Die Kinder sehn mich fragend an,
was wohl dem Vater fehle?
Ich fasse mich, und lächle dann,
dass ich die Lust nicht schmäle.
Noch hat ihr frisches Kinderherz
von Sorgen nichts erfahren,
doch wird die Zukunft euch den Schmerz
und Kummer nicht ersparen.

Mein Sohn, den ich im Geiste seh',
wer schmückt dir heut dein Bette?
Das Eis bedeckt's, und kalter Schnee
fällt auf die Schlummerstätte. -
Dort hängt dein Bild in Jugendzier,
bekränzt hängt's überm Tische,
indes die salz'ge Träne mir
ich von den Wimpern wische.

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