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Das Meer
Grüß' mir das Meer,
Silberne Wellen
Rauschen und schwellen,
Schön ist das Meer!
Grüß' mir das Meer,
Golden es schäumt',
Ob es auch träumet?
Tief ist das Meer.
Grüß' mir das Meer,
Glücklich es scheinet
Ströme es weinet,
Groß ist das Meer.
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Meergedichte
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Der Polterabend
Herab von seiner stolzen Veste
Lehnt sich ein Rittersmann,
Tief unten aus dem Felsengrunde
Schwingt's lautlos sich hinan.
Schwarzbraune Locken auf dem Nacken,
Rotsamtnes Prachtgewand,
Den erznen Panzer um die Hüfte,
Das Visier in der Hand.
So lehnt er an dem Erkerfenster
Im hochzeitlichen Schmuck,
Was stierst Du, Ritter, in die Tiefe,
Das Irrlicht zeigt nur Trug!
Ruht Laura nicht im stillen Grabe?
Kein Schatten kehrt zurück,
Vergiß die Schuld, zum Hochzeitsmahle
Ruft heut' Dein froh' Geschick!
Ha, immer stiert er noch herunter
Den scharfen Blick hinab.
Das Irrlicht steht an jener Stelle,
Wo sie den Tod sich gab.
Sein Grund ist leer, o weh, der Schrecken!
Was singt dort am Gestein?
Was schwingt sich hoch von Fels zu Felsen,
Im weißen Heil'genschein?
"Noch grauet nicht Dein Hochzeitsmorgen,
Noch schaust Du nicht Dein Glück,
O, harter Ritter, schau' lieb' Laura,
Ihr Schatten kehrt zurück!"
Den stolzen Ritter faßt ein Grausen,
Als er das Lied gehört,
Von Geisterarmen fortgerissen
Er in den Abgrund fährt.
Horch da, ein namenloses Poltern
Im felsigten Gestein,
Als wenn auf einmal tausend Donner
In's Burgtor schlügen ein.
D'rum soll am Abend vor der Hochzeit
Ein Polterabend sein,
Denn - heißt es - wo viel Licht und Freude
Wagt sich kein Geist hinein. -
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Einst - An meine Mutter
Ich wünsche Dir alles Gute,
Und wünsche Dir alles Glück!
Des Schicksals eiserne Rute,
Sie weiche vor Dir zurück!
Ich wünsche Dir schöne Träume,
Und schönere Wirklichkeit,
Und üppige Blütenbäume
Und stete Fröhlichkeit.
Ich wünsche Dir ein Jahrhundert,
Und Frische der Jugend dabei,
Damit sich ein Jeder verwundert,
Wie rüstig die Edle sei!
Doch was für mich ersehne,
Das ratest Du alsobald:
Mein Ohr vernehme Deine Töne,
So lang' ihm noch etwas schallt!
So lange es fähig zu hören! -
Mein Auge, so lange es sieht -
Sie mögen Dich sehen und hören!
Mein Herz, das für Dich erglüht!
Es möge Dich wonniglich fühlen,
Bevor es von hinnen zieht!
Dann scheid' ich mit Dankesgefühlen
Mit einem zufriedenen Lied!
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Ich wünsche Dir ...
Ich wünsche Dir alles Gute,
Und wünsche Dir alles Glück!
Des Schicksals eiserne Rute,
Sie weiche vor Dir zurück!
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Ich wünsche Dir schöne Träume ...
Ich wünsche Dir schöne Träume,
Und schönere Wirklichkeit,
Und üppige Blütenbäume
Und stete Fröhlichkeit.
(Ausschnitt; zum kompletten Text.)
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Kanarienvögleins Traum
Es bettet sich das Vögelein
In seinen eignen Flaum,
Es hüllet sich das Köpfchen ein,
Und träumt den schönsten Traum.
Vom blauen Himmel lebenslang,
Vom dunkelgrünen Hain,
Von seinem eigenen Gesang,
Harmonisch klingend, rein.
Von einer schönern, bessern Welt,
Bei stetem Sonnenschein,
Aus Morgenrot gewebt ein Zelt,
Darunter Groß und Klein.
Des Sängers gleichgestimmte Brust,
So treu und hochgesinnt,
In Wonne, überirdscher Lust,
Vereint die Sänger sind.
Ein schön Duett, so kühn und zart,
Wird aufgeführet bald,
Kein einz’ger Misston, rau und hart,
Aus ihren Kehlen schallt.
Nur Himmelslicht, Gerechtigkeit,
Nur Klarheit, – Himmels Bild,
Verschwunden Unbill, Neid und Leid,
Nur Englein strahlend mild.
Kanaria’s Flug, Kanaria’s Traum,
Im Himmel Sieben schwebt,
Erwachend aus dem eignen Flaum
Das Vöglein sich erhebt.
Des Käfig’s Wand, des Käfig’s Luft!
– Das Vöglein fasst sich schnell:
Die Wirklichkeit ist enge Kluft,
Der Traum ein Lebensquell.
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