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Betty Paoli (1814-1894)

Trennung

Was wir gelitten und erduldet
Durch meine Fehler, deine Schwächen,
Was du geirrt, was ich verschuldet -
Wir wollen nicht darüber sprechen.

Wer an dem Zwiespalt unsrer Tage -
Zu lösen nicht und nicht zu schlichten, -
Die größ're Schuld, die klein're trage,
Wir wollen nicht darüber richten.

Ich weiß nur Eins! nur Eines fühle
Im Herzen ich, dem trauervollen:
Wir hätten in dem Weltgewühle
Uns nun und nimmer finden sollen.

Und da wir dennoch uns gefunden,
So lass uns zürnen nicht und klagen
Ob all den Schmerzen und den Wunden,
Die Eins dem Andern wir geschlagen.

Nicht böser Wille ist's gewesen,
Der uns gebracht so herbe Leiden;
Uns trennet unser tiefstes Wesen,
Der Gott im Innern heißt uns scheiden.

Ein Frevel war, was einst wir schwuren
Und Torheit unser Kämpfen, Weinen!
Sich widerstrebende Naturen
Die kann die Liebe nicht vereinen.

Je heißer, sehnender sie ringen
Nach sel'gen Einklangs sanften Frieden,
So tiefer wird es sie durchdringen,
Durch welche Klüfte sie geschieden. -

Und so ist es auch uns ergangen,
Gott weiß allein, mit welchen Qualen
Mit wie verzweiflungsvollem Bangen
Wir für den Irrtum mussten zahlen.

Jetzt ist der Klarheit Tag erschienen -
Lass uns ihn ohne Groll begrüßen
Und, klaglos, auf des Glücks Ruinen
Für Schuld, die nicht die unsre, büßen.

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Vorbei

Ich hoffte einst auf schöne Tage
Und lauschte mit erschloss’ner Brust
Der märchenhaften Wundersage
Von ewig heitrer Liebeslust.
In jugendfrohem Übermute
Glaubt’ ich von jedem Glück und Gute,
Dass es mir zugewiesen sei –
Es ist vorbei!

Und als der fromme Wahn entschwunden,
Da fleht’ ich, stolz auf meine Qual:
Bleibt ewig offen, meine Wunden,
Als unvergänglich Liebesmahl.
Und mussten Freud und Glück verwehen,
So soll mein heil’ger Schmerz bestehen,
Dass Eines doch unsterblich sei – –
Es ist vorbei!

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Betty Paoli (1814-1894)

 

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