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Philipp von Zesen (1619-1689)

Weihnacht-Lied

O Fürsten-Kind aus Davids Stamm,
O meiner Seelen Bräutigam,
mein Trost, mein Heil, mein Leben,
Wie soll ich ewig danken Dir,
Dass Du ins Elend kömmst zu mir?
Was soll ich Dir dann geben?
es geht und steht
außer Leiden, nur in Freuden,
was man siehet,
Weil der Friedens-Fürst einziehet.

Ich selbsten bin der Freuden voll
und weiß nicht, was ich schenken soll
dem auserwählten Kinde:
Ach! Herzes Kind nimm immer hin,
Nimm hin mein Herze, Mut und Sinn,
und mich mit Lieb' entzünde.
schleuß Dich in mich,
in mein Herze, dass ich scherze,
ja dich küsse,
Dich auch ewig lieben müsse.

Bleib, höchster Schatz, o mein Saphir,
O mein Orion, bleib bei mir,
Du Hoffnung der Verzagten;
Du Himmelstau befeuchte mich,
Du schönstes Manna zeige Dich
den Armen und Verzagten.
Lass nicht dein Licht
hier auf Erden dunkel werden,
Lass den Deinen
hier dein Wort noch ferner scheinen!

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Zugelassene Liebesübung

Fasst Mut, ihr schöne Seelen,
zu widerstehn der blöden Welt,
die euch mit Schelten pflegt zu quälen,
und aller Wohl-lust widerbellt.

Sie setzt den Lastern straks zur Seiten
das allerliebste Lebenslicht,
und weil sie flieht die Lieblichkeiten,
lebt sie auch selbst im Leben nicht.

Verflucht die Torheit dieser Leute,
die nur aus bloßem Schwermut rührt,
und wählt der mehr beglückten Seite,
da ihr nichts als Vergnügung spürt.

Auf! lasst die Augen lächlend fechten,
umhalset, scherzet, herzt und küsst,
und spielt auch selbst bei allen Nächten
was für ein Spiel euch mehr gelüst.

Besucht aus süßen Rasereien
das edle Volk der Liebeslust,
das euch im Kummer kann erfreuen,
und letzet Lippen, Hand und Brust.

Es ist ein Volk von sanften Sinnen,
das eher flöht um eure Gunst,
das eher sucht euch zu gewinnen,
als dass es spottet eurer Brunst.

Sprecht sie nur an ohn alles Sorgen,
so werden eure Dienste sein
erwidert bei dem ersten Morgen,
der auf mich wirft den Gnadenschein.

Ob auch bei so versüßtem Leben
gleich sollt' ein herber Gleitsmann sein,
so gibt die Lust, darin wir schweben,
der Seelen Lindrung aller Pein.

Das willig-angetane Krunken,
das Seufzen mit entzücktem Mut,
die halb-verloschne Lebensfunken,
die seind es, was uns Dampf antut.

In so verzuckertem Gefechte,
in solcher süßen Sinnenpein,
möcht' ich wohl alle Tag und Nächte
bis in den Tod begriffen sein!

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Philipp von Zesen (1619-1689)

 

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