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Franz Grillparzer (1791-1872) · Titel: 1 2 · Beliebteste

Kuss

Auf die Hände küsst die Achtung,
Freundschaft auf die offne Stirne,
Auf die Wange Wohlgefallen,
Selge Liebe auf den Mund;
Aufs geschlossne Aug die Sehnsucht,
In die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
Überall sonst hin Raserei.

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Poesie der Arbeit

Die Arbeit ist etwa auch poetisch,
Wir wollen da nicht streiten lang;
Doch ist die Wahrheit antithetisch,
Denn poetischer noch ist der Müßiggang.

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Prostitution

Was soll das sittliche Gekreisch
Verdammend die und jene?
Am Tische hasst nur der das Fleisch,
Der selber ohne Zähne.

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Regen und Unmut

Böses Wetter, böses Wetter!
Es entladen sich die Götter,
Reinigen ihr Wolkenhaus,
Und die Menschen badens aus.

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Lustige Sprüche

 
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Sehnsucht nach Liebe

Alles liebet, alles scherzet
In der fröhlichen Natur;
Alles küsset, alles herzet
Auf den Höhn, in Wald und Flur!

Lässt der holde Lenz sich nieder,
Sanft umschwärmt vom lauen West,
Senkt der Vogel sein Gefieder,
Bauet liebend sich ein Nest.

Und der Löwe flieht das Morden,
Das sonst höchste Lust ihm schafft;
Er verlässt der Brüder Horden,
Huldigt Amors Zauberkraft.

Und dir soll ich mich entziehen,
Die uns menschlich fühlen lehrt?
Liebe! ach, dich soll ich fliehen,
Die der Tiger selbst verehrt?

Ich allein nur soll dich meiden,
Holde Spenderin der Lust?
Ich soll wilde Tiere neiden
Um das Fühlen ihrer Brust?

Nein! dem schönsten aller Triebe
Sei mein fühlend Herz geweiht!
Schenke mir Themirens Liebe,
Amor, Gott der Zärtlichkeit!

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Sehnsucht im Gedicht

 
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Stammbuch

Werde, was du noch nicht bist,
Bleibe, was du jetzt schon bist,
In diesem Bleiben und diesem Werden
Liegt alles Schöne hier auf Erden.

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Stammbuchblatt

Ich preise dich, und ohne dich zu kennen!
Das möchte mancher vorschnell nennen,
Und hätte doch, weiß Gott, wie weit gefehlt -
Ich kenne den, der dich gewählt.

(für die Braut Joseph Weilens)

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Wert der Freundschaft

So feurig, unverfälscht und rein,
wie unsers Vaterlandes Wein,
muss Freundschaft sein; fest muss sie halten,
wenn auch des Schicksals Mächte schalten;
Sie kann uns Seligkeit bereiten,
selbst wenn wir mit dem Unglück streiten,
und nimmer reizt selbst Krösus Gold
den Glücklichen, dem sie ist hold;
er wird nicht nach dem Glücke laufen,
um das sonst Menschenkinder raufen,
und wenn die Freunde Freund ihn grüßen,
kann keine Unbild ihn verdrießen.

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Winterlüfte wehen...

Winterlüfte wehen
durch des Äthers Raum,
halb entblättert stehen
Strauch und Kraut und Baum,

Tot sind Floras Kinder,
hin ihr Wohlgeruch,
starr deckt sie der Winter
mit dem Leichentuch.

Welk ist, was mit Prangen
feil sich bot zur Schau,
selbst des Himmels Wangen
färbt ein trübes Grau.

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Zur Feier der Silbernen Hochzeit

Was Irdischem gehört,
Wird durch die Zeit zerstört,
Was Edlem sich geweiht,
Verschönt, verklärt die Zeit.

So vor fünfundzwanzig Jahren
Standet ihr am Traualtar,
Und der Zukunft Tage waren
Euch und andern noch nicht klar.

Aber heut im Freundeskreise
Schaut ihr rück auf eure Reise,
Für das Ziel, das nicht mehr Schein,
Stehen Kind und Enkel ein.

Der Liebe Melodienschatz,
Er wechselt wie im Fluge,
Die Ehe bleibt im gleichen Satz,
Ihr wird die Zeit zur Fuge.

(den 6. Mai 1853)

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Zur Goldnen Hochzeit

Golden, silbern, eisern, ehern
Nennt die Alter man der Welt,
Und zum mindern von dem höhern
Schreitet fort sie, wird erzählt.

Doch der Mensch in unsern Tagen
Sieht die Alter sich verkehrt:
Jugend, die schon Sorgen plagen,
Zeigt nur eisern ihren Wert.

Erzgewappnet geht das Leben,
Selbst die Liebe wird zum Streit,
Und dem stets erneuten Streben
Liegt der Ruhe Glück so weit.

Erst nach durchgekämpften Jahren
Lacht das Schicksal wieder hold,
Und mit Silber in den Haaren
Wird die Zeit, die Ehe - Gold.

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Zur Silbernen Hochzeit

Silberne Hochzeit
Feiern wir heute,
Fröhliche Leute
Stehn wir im Kreis.

Hymen, er knüpft mit
Eisernen Banden,
Blumengirlanden
Windet er drum:

Doch seine Blumen,
Ach, sie vergehen,
Bande bestehen,
Eiserne Last.

Aber der Wechsel
Rollender Jahre
Bessert die Ware,
Adelt Metall:

Nach fünfundzwanzig
Nicht mehr von Eisen,
Silbern sich weisen
Ketten als Schmuck.

Gleich viel der Jahre
Lasset vergehen,
Dann sollt ihr sehen,
Sind sie von Gold.

Kind auch und Enkel,
Töchter und Söhne,
Winden als schöne
Blumen sich drum,

Und so am Ziele
Seht ihr im Bande
Blumengirlande,
Wie beim Beginn.

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Zur Silbernen Hochzeit

Schallender Jubel
Hebe das Herz!
Laut sei die Freude,
Stumm ist der Schmerz.

Als der Zeiten Unschuldsalter
Aus dem goldnen eisern ward,
Gab der Menschheit ihr Erhalter
Liebe mit auf ihre Fahrt;

Dass zu wandeln möglich bliebe
Ehrner Zeit, von neuem hold,
Silbern sich durch Gattenliebe,
Durch die Kindeslieb in Gold.

Und siehe, die beiden,
Sie, den wirs geweiht,
Von heute betreten
Sie silberne Zeit;
Es lächelt der Friede,
Es blühet das Glück,
Das silberne Alter,
Es kam schon zurück.

Und schon seh ichs glänzen -
Von Ferne erglänzen -
In Schimmer - wie Gold -!

Vater ob den Sternen,
Der du den Vätern hold,
Sohn des Erhabnen,
Der du den Kindern riefst;
Mutter der Gnaden,
Allen den Müttern gut;
Höret uns!
Höret uns!
Lasst uns den Vater,
Gönnt uns die Mutter,
Gönnt sie den Kindern.
Gleichviel an Jahren
Laßt sie noch erfahren
Und ihr erneut

Eltern und Kindern die goldene Zeit!

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