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Franz Grillparzer (1791-1872) · Titel: 1 2 · Beliebteste

Kuss

Auf die Hände küsst die Achtung,
Freundschaft auf die offne Stirne,
Auf die Wange Wohlgefallen,
Selge Liebe auf den Mund;
Aufs geschlossne Aug die Sehnsucht,
In die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
Überall sonst hin Raserei.

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Kuss-Gedichte

 
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Jubelfeier

Der Mann bracht' es auf siebzig gar;
Das heißt: Von seinem siebenten Jahr
Hat all sein Wirken von Kind bis jetzt
Nur eine Null ihm zugesetzt.

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Geburtstagssprüche

 
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Stammbuch

Werde, was du noch nicht bist,
Bleibe, was du jetzt schon bist,
In diesem Bleiben und diesem Werden
Liegt alles Schöne hier auf Erden.

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Geburtstagssprüche

 
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Das sind die Starken...

Das sind die Starken,
die unter Tränen lachen,
eigene Sorgen verbergen
und andere fröhlich machen.

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Epigramme und Kluge Sprüche

 
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In Politik...

In Politik zwei wichtge kleine Dinger
Sind Daumen eben und Zeigefinger,
Sie halten die Feder,
Das weiß ein jeder.
Doch Wichtgres noch wird oft durch sie betrieben,
Wenn sie sich übereinander schieben.

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Politische Humoresken

 
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Zur Goldnen Hochzeit

Golden, silbern, eisern, ehern
Nennt die Alter man der Welt,
Und zum mindern von dem höhern
Schreitet fort sie, wird erzählt.

Doch der Mensch in unsern Tagen
Sieht die Alter sich verkehrt:
Jugend, die schon Sorgen plagen,
Zeigt nur eisern ihren Wert.

Erzgewappnet geht das Leben,
Selbst die Liebe wird zum Streit,
Und dem stets erneuten Streben
Liegt der Ruhe Glück so weit.

Erst nach durchgekämpften Jahren
Lacht das Schicksal wieder hold,
Und mit Silber in den Haaren
Wird die Zeit, die Ehe - Gold.

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Gedichte zur Goldenen Hochzeit

 
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Der Christbaum

So ist ein Jahr denn nun vorbeigegangen,
Seit uns der Christbaum eben hier vereint,
Und manches dachte still wohl mit Verlangen,
Ob uns ein gleicher Tag auch nächstes Jahr erscheint?

Der Priester, der uns etwa gern erfreute,
Er ist nicht reich, das Beste denn gebricht,
Und ob ihm beistehn wohlgesinnte Leute,
Wir hoffens wohl, allein wir wissens nicht.

Und siehe da, zu gleichgemessnen Zeiten
Eröffnet sich von neuem auch der Saal:
Ihr seht schon die Geschenke dort von weiten
Und alles glänzt in heller Lichter Strahl.

Ihr Kinder, so wie hier ists auch im Leben,
Das voll von Müh und Sorgen aller Art,
Doch jedem ist ein Christbaum auch gegeben,
Wenn er nur ruhig hofft und gläubig harrt.

Vor allem aber zähmt den Eigenwillen,
Denn der die Gaben gibt und uns beschert,
Er kennt das Gute und er sorgt im stillen
Nicht nach dem Schein, er gibt nur nach dem Wert.

Der eine wollte Spielzeug und statt dessen
Wird ihm ein Kleid, das vor der Kälte schützt;
Der andre möchte Leckereien essen,
Er findet Speise, die nur nährt und nützt.

Wenn er zurückweist nun die fromme Gabe,
Muss warten er oft länger als ein Jahr,
Und mancher ging als Bettler schon zu Grabe,
Weil er nicht nahm, was ihm beschieden war.

Drum, Kinder, bleibt auch Kinder. Zwar bei weiten
An Einsicht etwa nicht und an Verstand,
Denn ihr sollt lernen, fort in jedem schreiten,
Zum Nutzen euch, den Eltern und dem Land.

Allein im Herzen, in des Innern letzter Mitte,
Bleib euch ein Teil von dem, was jetzt ihr seid,
Gehorsam, der nun zügelt eure Schritte,
Ein warmes Fühlen und Genügsamkeit.

Dann kommt der Tag, seid dessen nur nicht bange,
Der euch schon hier für alles schadlos hält,
Und zögerte der Christbaum gar zu lange,
Die Weihnacht dann in einer bessern Welt.

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Gedichte zur Weihnachtsfeier

 
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Dezemberlied

Harter Winter, streng und rauch,
Winter, sei willkommen!
Nimmst du viel, so gibst du auch,
Das heißt nichts genommen!

Zwar am Äußern übst du Raub,
Zier scheint dir geringe,
Eis dein Schmuck, und fallend Laub
Deine Schmetterlinge,

Rabe deine Nachtigall,
Schnee dein Blütenstäuben,
Deine Blumen, traurig all
Auf gefrornen Scheiben.

Doch der Raub der Formenwelt
Kleidet das Gemüte,
Wenn die äußere zerfällt,
Treibt das Innere Blüte.

Die Gedanken, die der Mai
Locket in die Weite,
Flattern heimwärts kältescheu
Zu der Feuerseite.

Sammlung, jene Götterbraut,
Mutter alles Großen,
Steigt herab auf deinen Laut,
Segenübergossen.

Und der Busen fühlt ihr Wehn,
Hebt sich ihr entgegen,
Lässt in Keim und Knospen sehn,
Was sonst wüst gelegen.

Wer denn heißt dich Würger nur?
Du flichst Lebenskränze,
Und die Winter der Natur
Sind der Geister Lenze!

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Regen und Unmut

Böses Wetter, böses Wetter!
Es entladen sich die Götter,
Reinigen ihr Wolkenhaus,
Und die Menschen badens aus.

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Poesie der Arbeit

Die Arbeit ist etwa auch poetisch,
Wir wollen da nicht streiten lang;
Doch ist die Wahrheit antithetisch,
Denn poetischer noch ist der Müßiggang.

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Des Winters Hauch...

Des Winters Hauch
entblättert den Strauch,
und wütende Sturmwinde heulen;
an des Hügels Hang,
wo die Lerche sonst sang,
erkrächzen nun Raben und Eulen.

Die Rose liegt
vom Frost geknickt,
und jubelnd hüllet der Winter
in raschem Flug
sein Leichentuch
um Floras blühende Kinder.

Die Schwalbe ruft
aus rauer Luft
ihr Lebewohl hernieder,
blickt noch einmal herab
auf das weite Grab
und flieht dann auf schnellem Gefieder,

und alles ist stumm
und tot ringsum,
kein Laut ertönt aus den Höhen,
nur am sumpfigen Teich,
im matten Gesträuch,
tanzt ein Chor von krächzenden Krähen.

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Wintergedichte

 
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Wert der Freundschaft

So feurig, unverfälscht und rein,
wie unsers Vaterlandes Wein,
muss Freundschaft sein; fest muss sie halten,
wenn auch des Schicksals Mächte schalten;
Sie kann uns Seligkeit bereiten,
selbst wenn wir mit dem Unglück streiten,
und nimmer reizt selbst Krösus Gold
den Glücklichen, dem sie ist hold;
er wird nicht nach dem Glücke laufen,
um das sonst Menschenkinder raufen,
und wenn die Freunde Freund ihn grüßen,
kann keine Unbild ihn verdrießen.

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Eifersucht ist eine Leidenschaft...

Eifersucht ist eine Leidenschaft,
Die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

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Sehnsucht nach Liebe

Alles liebet, alles scherzet
In der fröhlichen Natur;
Alles küsset, alles herzet
Auf den Höhn, in Wald und Flur!

Lässt der holde Lenz sich nieder,
Sanft umschwärmt vom lauen West,
Senkt der Vogel sein Gefieder,
Bauet liebend sich ein Nest.

Und der Löwe flieht das Morden,
Das sonst höchste Lust ihm schafft;
Er verlässt der Brüder Horden,
Huldigt Amors Zauberkraft.

Und dir soll ich mich entziehen,
Die uns menschlich fühlen lehrt?
Liebe! ach, dich soll ich fliehen,
Die der Tiger selbst verehrt?

Ich allein nur soll dich meiden,
Holde Spenderin der Lust?
Ich soll wilde Tiere neiden
Um das Fühlen ihrer Brust?

Nein! dem schönsten aller Triebe
Sei mein fühlend Herz geweiht!
Schenke mir Themirens Liebe,
Amor, Gott der Zärtlichkeit!

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Das eben ist der Liebe Zaubermacht...

Das eben ist der Liebe Zaubermacht,
dass sie veredelt, was ihr Hauch berührt,
Der Sonne ähnlich, deren gold’ner Strahl
Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt.

(Aus dem Trauerspiel Sappho)

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Franz Grillparzer (1791-1872) · Titel: 1 2 · Beliebteste

 

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