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Emanuel Geibel (1815-1884) · Titel: 1 2 3 · Beliebteste

Pfingsten

Das Fest der Pfingsten kommt im Hall der Glocken,
Da jauchzt in Frühlingsschauern die Natur;
Auf jedem Strauch des Waldes und der Flur
Schwebt eine Ros' als Flamme mit Frohlocken.

O Geist, der einst in goldnen Feuerflocken
Aufs Haupt der Jünger brausend niederfuhr,
Von deinem Reichtum einen Funken nur,
Hernieder send' ihn auf des Sängers Locken!

Ich weiß es wohl, nicht würdig bin ich dein;
Doch hast du nie die Tugend ja gemessen,
Der Glaube zieht, die Sehnsucht dich allein.

Der Armen hast du nimmermehr vergessen,
Du kehrtest in der Fischer Hütten ein,
Und an der Sünder Tisch bist du gesessen.

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Scheiden, Leiden

Und bist du fern, und bist du weit
Und zürnst noch immer mir,
Doch Tag und Nacht voll Traurigkeit
Ist all mein Sinn bei dir.
Ich denk' an deine Augen blau
Und an dein Herz dazu -
Ach, keine, keine find' ich je,
Die so mich liebt wie du.

Wie stand die Welt in Rosen schön,
Da ich bei dir noch war;
Da rauscht' es grün von allen Höhn,
Da schien der Mond so klar.
Du brachst die Ros', ich küsste dich,
Ich küsst' und sang dazu:
Wohl keine, keine find' ich je,
Die so mich liebt wie du.

Wohl bin ich frei nun wie der Falk,
Der über die Berge fliegt,
Vor dem die Welt, die schöne Welt
Hellsonnig offen liegt;
Doch hat der Falk sein heimisch Nest,
Und wo wird mir einst Ruh'?
Ach, keine, keine find' ich je,
Die so mich liebt wie du.

O schlimmer Tag, o schlimme Stund'
Die uns für immer schied!
Da sind aus meines Herzens Grund
Geschieden Freud' und Fried'.
Nun such' ich wohl durch Land und See
Und habe nicht Rast noch Ruh';
Doch keine, keine find' ich je,
Die so mich liebt wie du.

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Schwerer Abschied

Niemals werd' ich das vergessen,
Wie dein Arm mich noch umfing,
Jedes Wort beim bangen Pressen
Dir in Tränen unterging.
Ach, wir lernten erst im Scheiden
Unsre Liebe ganz verstehn,
Und doch war's uns beiden, beiden:
's ist auf Nimmerwiedersehn!

Seit der Stunde jener Schmerzen
Noch den Druck von deiner Hand
Fühl' ich kühl auf meinem Herzen,
Wie ich damals ihn empfand.
Und wenn alles schweigt um mich,
Mir aufs Bett die Sterne scheinen,
Ist mir oft, ich höre dich
In der Ferne weinen.

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Sieh, das ist es...

Sieh, das ist es, was auf Erden
Jung dich hält zu jeder Frist,
Dass du ewig bleibst im Werden,
Wie die Welt im Wandeln ist.

Was dich rührt im Herzensgrunde,
Einmal kommt’s und nimmer so;
Drum ergreife kühn die Stunde,
Heute weine, heut sei froh!

Gib dem Glück dich voll und innig,
Trag es, wenn der Schmerz dich presst,
Aber nimmer eigensinnig
Ihren Schatten halte fest.

Heiter senke, was vergangen,
In den Abgrund jeder Nacht!
Soll der Tag dich frisch empfangen,
Sei getreu, doch neu, erwacht.

Frei dich wandelnd und entfaltend,
Wie die Lilie wächst im Feld,
Wachse fort, und nie veraltend
Blüht und klingt für dich die Welt.

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Sieh...

Sieh, das ist es, was auf Erden
Jung dich hält zu jeder Frist,
Dass du ewig bleibst im Werden,
Wie die Welt im Wandeln ist.

(Ausschnitt; zum kompletten Text.)

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Sommer im Süden

In Teppichzelten, die zum Schlummer taugen,
Am Spiele der Gedanken sich vergnügen,
Dazwischen dann und wann in langen Zügen
Den kühlen Rauch der Wasserpfeife saugen,

Bald einsam träumen von geliebten Augen
Und mit dem Traum die Gegenwart betrügen,
Bald mit den Freunden bei gefüllten Krügen
In leichtem Witz der Toren Werk durchlaugen:

Das ist das einz'ge, was in diesen Tagen,
Wo alle Blumen vor der Sonne flüchten,
Mir tunlich noch erscheint und zu ertragen.

Doch wollt mich drum des Leichtsinns nicht bezüchten;
Ein Dichter darf schon auszuruhen wagen,
Denn auch sein Müßiggang ist reich an Früchten.

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Süß ist’s, den Reiz der Welt...

Süß ist’s, den Reiz der Welt zu saugen,
Wenn Herz und Sinn in Blüte stehn,
Doch süßer noch, mit deines Kindes Augen,
Die Welt noch einmal frisch zu sehn.

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Und bist du fern...

Und bist du fern, und bist du weit
Und zürnst noch immer mir,
Doch Tag und Nacht voll Traurigkeit
Ist all mein Sinn bei dir.

(Ausschnitt; zum kompletten Text.)

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Unruhe

An Wunden, schweren,
Langsam verbluten,
In heimlichen Gluten
Still sich verzehren,
Täglich voll Reue
Den Wahnsinn verschwören.
Täglich aufs neue
Sich wieder betören,
Ewig zum Meiden
Die Schritte wenden
Und doch nicht scheiden -
O Lieb', o Leiden,
Wann wirst du enden!

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Weihnacht

Wie bewegt mich wundersam
Euer Hall, ihr Weihnachtsglocken,
Die ihr kündet mit Frohlocken,
Dass zur Welt die Gnade kam.

Überm Hause schien der Stern,
Und in Lilien stand die Krippe,
Wo der Engel reine Lippe
Hosianna sang dem Herrn.

Herz, und was geschah vordem,
Dir zum Heil erneut sich's heute:
Dies gedämpfte Festgeläute
Ruft auch dich nach Bethlehem.

Mit den Hirten darfst du ziehn,
Mit den Königen aus Osten
Und in ihrer Schar getrosten
Muts vor deinem Heiland knien.

Hast du Gold nicht und Rubin,
Weihrauch nicht und Myrrhenblüte:
Schütt' aus innerstem Gemüte
Deine Sehnsucht vor ihm hin!

Sieh, die Händchen zart und lind
Streckt er aus, zum Born der Gnaden,
Die da Kinder sind, zu laden,
Komm! Und sei auch du ein Kind!

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Wiedersehen

Nicht länger konnt’ ich’s stumm ertragen,
Hintrieb’s zu dir mich unruhvoll,
Und alles, alles wollt’ ich sagen,
Davon das Herz mir flutend schwoll.

Ich ging - mir schwankten die Gedanken
Von Angst, von Hoffnung halb erfüllt;
Du aber hattest sonder Wanken
In deinen Stolz dich eingehüllt.

Wohl warst du schön, so schön wie immer,
Nur eines, eines fand ich nicht,
Der Seele wundersamen Schimmer,
Der einst umflossen dein Gesicht.

Fast schien’s, du habest Leid und Wonne
In dir getötet mit Gewalt;
Dein Auge war wie Wintersonne,
So klar, so lächelnd und so - kalt.

Ach, gleich dem zarten Frühlingstriebe,
Den noch im März ein Nachtreif schlug,
Erfror mir da das Wort der Liebe,
Das auf den Lippen schon ich trug.

Der letzte Zauber war gebrochen,
Der mich gebannt so manches Jahr;
Ich weiß nicht mehr, was ich gesprochen,
Ich weiß nur, dass es Torheit war.

Kalt gingen wir. Doch das sind Leiden,
Wofür die Zeit nicht Balsam gibt,
Dass man sich so vermag zu scheiden,
Wenn man dereinst sich so geliebt.

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Wohl lag ich einst in Gram und Schmerz ...

Wohl lag ich einst in Gram und Schmerz,
Da weint’ ich Nacht und Tag;
Nun wein’ ich wieder, weil mein Herz
Sein Glück nicht fassen mag.

Mir ist’s, als trüg’ ich in der Brust
Das ganze Himmelreich –
O höchstes Leid, o höchste Lust,
Wie seid ihr euch so gleich!

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Wolle keiner mich fragen

Wolle keiner mich fragen,
Warum mein Herz so schlägt,
Ich kann’s nicht fassen, nicht sagen,
Was mich bewegt.

Als wie im Traume schwanken
Trunken die Sinne mir;
Alle meine Gedanken
Sind nur bei dir.

Ich habe die Welt vergessen,
Seit ich dein Auge gesehn;
Ich möchte dich an mich pressen
Und still im Kuss vergehn.

Mein Leben möcht’ ich lassen
Um ein Lächeln von dir,
Und du - ich kann’s nicht fassen -
Versagst es mir.

Ist’s Schicksal, ist’s dein Wille?
Du siehst mich nicht. -
Nun wein' ich stille, stille,
Bis das Herz mir zerbricht.

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