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Text (<i></i>kennzeichnet kursive Textstellen): Ludwig Eichrodt (1827-1892) Die Rache Eine schändliche Ballade Umgebracht in seinem Bette, Liegt der Ritter Seidelbrecht, Liegt in seinem bleichen Fette, Und daneben steht sein Knecht, Steht sein Weib, das abgefeimte, Das von jeher Bosheit schäumte. Und es spricht der Knecht des Hauses, Wischend die bespritzte Hand An dem Ärmel seines Flauses, Zum verruchten Weib gewandt: Dieser ist des Todes worden, Soll ich auch den Sohn ermorden? Und erwidernd spricht die Arge: Schöner Josef, sei so gut! Tu mir den Gefallen, karge Nimmer mit Tyrannenblut! Willst Du Gift, willst Du ein Dölchlein, Oder würgen wir das Mölchlein? Ach, sie haben kein Gewissen, Ach, der Kleine muss daran, Aus dem Bett wird er gerissen, Und mit Wollust abgetan. Sieh, das geht geschmiert wie Butter, Lispelet die Rabenmutter. Horch, da raspelt's in dem Bette, Da erhebt sich's aus dem Bett Und als ob es Leben hätte, Wandelt es zum Pfeifenbrett; Stopft sich mit verdrehten Augen Einen Kopf und tut ihn rauchen. Grässlich, grässlich, grässlich, grässlich, Grässlich, das ist ein Gespenst! Josef, Josef, wird unpässlich, Eulagunde blickt entmenscht: Beide wagen nicht zu sprechen - So tut Seidelbrecht sich rächen. Eine lange, lange Stunde Schleicht dahin und Keines weicht, Übel wird es Eulagunde, Josef zum Phantom erbleicht: Seidelbrecht, der Totensteife, Stopft sich eine zweite Pfeife. Höret nimmer auf zu rauchen, Stieret auf das Herz des Weibs Mit dem linken seiner Augen, Schauerlichen Zeitvertreibs; Mit dem rechten schielt erbittert Er auf Josef, der da zittert. Und zum andern Male klopfet Aus die Pfeife Seidelbrecht Und zum dritten Male stopfet Er die Pfeife mundgerecht. Siebenmal und nochmal sieben Mal wird dieser Spuck betrieben. Eben schlug die zwölfte Stunde Dumpfig, wie ein Uhu surrt, Angeraucht ist Eulagunde, Josef ärmlich eingeschnurrt; Schon, mit ganz verdorbnem Teinte, Stehn sie da wie Postamente. Dann, unmöglich dass man's glaube, Unerbittlich, stumm, gerecht, Bröckelt er zu schnödem Staube Seine Gattin, seinen Knecht; Stopft damit, wer will's begreifen? Siebenmal dreihundert Pfeifen. Rauchet krampfhaft, rauchet schändlich, Bis der Hund zur Sonne bellt, Raucht und rauchet, bis er endlich Selbst in Staub und Asche fällt. Wage Keiner, dass er lache - Das war eines Rauchers Rache!
Folgendes erscheint unterhalb Ihres Textes:----------------------Quelle des Gedichtes: www.gedichte-fuer-alle-faelle.deBitte die urheberrechtlichen Regelungen beachten, siehe www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/impressum.php
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