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Text (<i></i>kennzeichnet kursive Textstellen): Anastasius Grün (1808-1876) Begrüßung des Meeres Unermesslich und unendlich, Glänzend, ruhig, ahnungschwer, Liegst du vor mir ausgebreitet, Altes, heil'ges, ew'ges Meer! Soll ich dich mit Thränen grüßen, Wie die Wehmut sie vergießt, Wenn sie trauernd auf dem Friedhof Manch ein teures Grab begrüßt? Denn ein großer, stiller Friedhof, Eine weite Gruft bist du, Manches Leben, manche Hoffnung Deckst du kalt und fühllos zu; Keinen Grabstein wahrst du ihnen, Nicht ein Kreuzlein, schlicht und schmal, Nur am Strande wandelt weinend Manch ein lebend Trauermal. Soll ich dich mit Jubel grüßen, Jubel, wie ihn Freude zollt, Wenn ein weiter, reicher Garten Ihrem Blick sich aufgerollt? Denn ein unermess'ner Garten, Eine reiche Flur bist du, Edle Keime deckt und Schätze Dein kristallner Busen zu. Wie des Gartens üpp'ge Wiesen Ist dein Plan auch glatt und grün, Perlen und Korallenhaine Sind die Blumen, die dir blühn. Wie im Garten stille Wandler Ziehn die Schiffe durch das Meer, Schätze fordernd, Schätze bringend, Grüßend, hoffend, hin und her. – Sollen Tränen, soll mein Jubel Dich begrüßen, Ozean? Nicht'ger Zweifel, eitle Frage, Da ich doch nicht wählen kann! Da doch auch der höchste Jubel Mir vom Aug' als Träne rollt, So wie Abendschein und Frührot Stets nur Tau den Bäumen zollt. Zu dem Herrn empor mit Tränen War mein Aug' im Dom gewandt; Und mit Tränen grüßt' ich wieder Jüngst mein schönes Vaterland; Weinend öffnet' ich die Arme, Als ich der Geliebten nah; Weinend kniet' ich auf den Höhen, Wo ich dich zuerst ersah.
Folgendes erscheint unterhalb Ihres Textes:----------------------Quelle des Gedichtes: www.gedichte-fuer-alle-faelle.deBitte die urheberrechtlichen Regelungen beachten, siehe www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/impressum.php
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