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Friedrich Rückert (1788-1866) · Titel: 1 2 3 4 · Beliebteste

Mein Engelchen...

Mein Engelchen, mein Engelchen,
Du willst gewiss entfliegen!
Gefällt dir's nicht bei uns? o sprich!
So ungeduldig seh' ich dich
Auf deinen Schwingen wiegen.

Mein Engelchen, mein Engelchen,
Du willst gewiss entschweben!
Du wirst ja schöner jeden Tag,
Es zittert meines Herzens Schlag,
Du wirst zu schön für's Leben.

Mein Engelchen, mein Engelchen,
Du willst gewiss entwallen!
Wirst jede Stunde lieber mir,
Ich fühl's mit Furcht, ich hab' an dir
Zu großes Wohlgefallen.

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Nicht doch...

Nicht doch! Sie steht in ihrer stillen schönen
Gleichgült'gen Unbefangenheit noch immer!
O lern' von ihr, nimm ohne Klaggewimmer
Den Abschied, geh' und nimm ihn ohne Höhnen.

Sprich ruhig: Uns zusammen zu gewöhnen
Auf läng're Zeit in deinem engen Zimmer,
Nie ging es gut, nun geht es immer schlimmer;
Leb' wohl! und laß die Trennung uns versöhnen.

Ich habe dir einmal ein Lied gegeben,
Behalt's und denk' dabei zu Zeiten meiner,
Wenn du einst einen hast, der keine singet.

Du gabest mir nach kurzem Widerstreben
Einst diesen Ring; gedenken will ich deiner,
Wenn ich damit wo anstoß' und er klinget.

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Nie stille steht die Zeit...

Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt,
Und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.
Und du auch stehst nie still, der gleiche bist du nimmer,
Und wer nicht besser wird, ist schon geworden schlimmer.
Wer einen Tag der Welt nicht nutzt, hat ihr geschadet,
Weil er versäumt, wozu ihn Gott mit Kraft begnadet.

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Nun ist das Licht im Steigen ...

Nun ist das Licht im Steigen,
Es geht ins neue Jahr.
Lass deinen Mut nicht neigen,
Es bleibt nicht, wie es war.
So schwer zu sein, ist eigen
Im Anfang immerdar,
Am Ende wird sich's zeigen,
Wozu das Ganze war.
Nicht zage gleich dem Feigen
Und klag' in der Gefahr!
Schwing auf zum Sonnenreigen
Dich schweigend wie der Aar!
Und wenn du kannst nicht schweigen,
So klage schön und klar!

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Nun will die Sonne...

Nun will die Sonne so hell aufgehn,
Als sei kein Unglück die Nacht geschehn.

Das Unglück geschah auch mir allein,
Die Sonne, sie scheinet allgemein.

Du musst die Nacht nicht in dir verschränken,
Musst sie ins ewige Licht versenken.

Ein Lämpchen verlosch in meinem Zelt,
Heil sei dem Freudenlichte der Welt!

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O fühle: was du hast...

O fühle: was du hast, das hast du nur empfangen;
Und lass, wie dir es kam, es andern zugelangen.
Sei wie der Mond, der von der Sonn’ entlehnt sein Licht
Und leiht’s der Erdennacht, für sich behält er’s nicht.
Gott ist die Sonne, die lässt ewig Licht ausgehn,
Um hell die Welt und sich hell in der Welt zu sehn.

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O Wieg'...

O Wieg', aus der die Sonnen steigen, o heiliges Meer!
O Grab, in das die Sonnen neigen, o heiliges Meer!
O du im Duft der Nacht entfaltend den Spiegel, darein
Vom Himmel Luna schaut mit Schweigen, o heiliges Meer!
O du in stillen Mitternächten mit Wogengesang
Einklingend in der Sterne Reigen, o heiliges Meer!
Die Morgen- und die Abendröten erblühen aus dir,
Zwei Rosen deinem Garten eigen, o heiliges Meer!
Atmender Busen Amphitrites, der nieder und auf
Die Wogen sinken lässt und steigen, o heiliges Meer!
Schoß, mütterlicher, Aphrodites! gebäre dein Kind,
Um deinen Glanz der Welt zu zeigen, o heiliges Meer!
Spreng' auf den Frühlingskranz der Erde den perlenden Tau!
Denn alle Perlen sind dein eigen, o heiliges Meer!
Du sammelst alle dir entstammten Najaden der Flur
Zurück zum Nereidenreigen, o heiliges Meer!
Die Schiffe der Gedanken segeln und sinken in dir;
Atlantis ruht in deinem Schweigen, o heiliges Meer!
Der Götterbecher, der gefallen vom hohen Olymp,
Hängt tief an den Korallenzweigen, o heiliges Meer!
Ein Taucher in das Meer der Liebe ist Freimunds Gesang,
Der deinen Glanz der Welt will zeigen, o heiliges Meer!
Als wie der Mond will ich mit Sehnen mich stürzen in dich;
Lass mich aus dir als Sonne steigen, o heiliges Meer!

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Oft denk’ ich...

Oft denk’ ich, sie sind nur ausgegangen,
Bald werden sie wieder nach Hause gelangen,
Der Tag ist schön, o sei nicht bang,
Sie machen nur einen weiten Gang.

Jawohl, sie sind nur ausgegangen,
Und werden jetzt nach Hause gelangen;
O sei nicht bang, der Tag ist schön,
Sie machen nur den Gang zu jenen Höh’n.

Sie sind uns nur voraus gegangen,
Und werden nicht hier nach Haus verlangen,
Wir holen sie ein auf jenen Höh'n
Im Sonnenschein, der Tag ist schön.

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Schlägt dir die Hoffnung fehl...

Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehlt dir das Hoffen!
Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.

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Schmeichelndste der Lügnerinnen...

Schmeichelndste der Lügnerinnen,
Hoffnung,
Lass die Täuschung nicht zerrinnen,
Hoffnung.

Webe zu dein Truggewebe,
Fahr' nur
Fort, den goldnen Duft zu spinnen,
Hoffnung!

Einen Schleier über Mutter-
Augen,
Blendwerk über Muttersinnen,
Hoffnung!

Dass sie wähne, mütterliche
Pflege
Müss' es über'n Tod gewinnen,
Hoffnung!

Dass sie in des Sterbeflämmchens
Zucken
Neues Leben seh' beginnen,
Hoffnung!

Halt am Krankenbett die Kranke
Aufrecht,
Wärterin der Wärterinnen,
Hoffnung!

Weil du von mir bist entflohen,
Floh ich;
Bleib du bei der Mutter drinnen,
Hoffnung!

Wer, wenn alle sie verlassen,
Bleibt ihr,
Wenn auch du noch gehst von hinnen,
Hoffnung?

Einer bleibt, von dem gesandt du
Selber
Schwebst herab von jenen Zinnen,
Hoffnung!

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Sei unbetört und unverstört…

Sei unbetört und unverstört!
Was zu des Lebens Glück gehört,
hat dir ein Gott gegeben;
und was er dir nicht gab, gehört,
o glaub es, nicht zum Leben.
Was du nicht hast, das ist die Last,
die du nicht aufgeladen hast;
du hast die Lust am Leben.
Sei unverstört und unbetört!
Was zu des Lebens Lust gehört,
das hat dir Gott gegeben.

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Trostlied für den Bauherrn

Wie manche Kunst, man sagts nicht aus,
muss helfen, um zu baun ein Haus!
Die Kunde hab ich erst gewonnen,
nachdem ich eins zu baun begonnen.
Zusammen wirkt da jede Zunft,
als ständ im Weltbau Weltvernunft;
und wie sie durcheinanderrennen,
scheint jeder seinen Platz zu kennen.
Wie dieser dies und jener das
und jeder tut, ich weiß nicht was,
muss ich sie nur gewähren lassen
und auf die Kostenzettel passen.
Wär alles dies nicht längst erdacht,
ich hätt es nicht hervorgebracht
und hätte müssen mich begnügen,
ein Hüttendach aus Rohr zu fügen.

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Über alle Gräber wächst...

Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras,
Alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das,
Wohl der schlechteste, den man dir kann erteilen;
Armes Herz, du willst nicht, dass die Wunden heilen.
Etwas hast du noch, solang es schmerzlich brennt;
Das Verschmerzte nur ist tot und abgetrennt.

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Und wenn der Freund dich kränkt...

Und wenn der Freund dich kränkt,
verzeih's ihm und versteh:
Es ist ihm selbst nicht wohl,
sonst tät er dir nicht weh.

(Ausschnitt; zum kompletten Text.)

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Vom Guten zum Bösen...

Vom Guten zum Bösen ist kein Sprung,
Der Übergang ist unmerklich gemacht,
Wie der Tag durch die Dämmerung
Sich verliert in die Nacht.

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