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Wilhelm Müller (1794-1827) · Titel: 1 2 · Beliebteste

Die Verlobung

Wenn ein goldner Ring am Finger ewig kann die Liebe binden,
Goldne Locken, warum wollt ihr tausend um das Herz mir winden?
Mädchen, mit so vielen Ringen hast du dich verlobt an mich:
Lass es dich nicht mehr verdrießen, nenn' ich nun die Meine dich.

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Gedichte zur Verlobung

 
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Die Weisheit, ein Edelstein

Kannst die Weisheit du vergleichen einem reinen Edelstein,
So begreifst du auch, weswegen Wenige sie kaufen ein.
Dieser weiß sie nicht zu schätzen, misst sie mit des Kiesels Maß,
Und, weil scheckiger es schimmert, wählt er buntes Flitterglas.
Jener möchte sie wohl haben, doch sein Beutel ist nicht schwer,
Und ein blindes Huhn nur findet sie in Spreu von ungefähr.

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Weisheit in Sprüchen

 
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Einsamkeit

Wie eine trübe Wolke
Durch heitre Lüfte geht,
Wann in der Tanne Wipfel
Ein mattes Lüftchen weht:

So zieh' ich meine Straße
Dahin mit trägem Fuß,
Durch helles, frohes Leben,
Einsam und ohne Gruß.

Ach, dass die Lust so ruhig!
Ach, dass die Welt so licht!
Als noch die Stürme tobten,
War ich so elend nicht.

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Einsamkeit im Gedicht

 
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Erlösung

Wie dem Fische wird zu Mut,
Wenn des Flusses Rinde springt,
Und des jungen Lebens Glut
Durch des Eises Decke dringt.

Also wie aus Kerkerqual
Fühlet meine Brust sich frei,
Wenn des Frühlings Sonnenstrahl
Reißt der Wolken Zelt entzwei.

Und das Dach ist abgedeckt,
Das mich von dem Himmel schied,
Und das Aug' ist aufgeweckt,
Welches durch den Äther sieht.

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Erstarrung

Ich such' im Schnee vergebens
Nach ihrer Tritte Spur,
Hier, wo wir oft gewandelt
Selbander durch die Flur.

Ich will den Boden küssen,
Durchdringen Eis und Schnee
Mit meinen heißen Tränen,
Bis ich die Erde seh'.

Wo find' ich eine Blüte,
Wo sind' ich grünes Gras?
Die Blumen sind erstorben,
Der Rasen sieht so blass.

Soll denn kein Angedenken
Ich nehmen mit von hier?
Wenn meine Schmerzen schweigen,
Wer sagt mir dann von ihr?

Mein Herz ist wie erfroren,
Kalt starrt ihr Bild darin:
Schmilzt je das Herz mir wieder,
Fließt auch das Bild dahin.

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Februar

Erkennst du mich in meinem bunten Kleide,
Mit meiner Pritsche, meinem Schellenhut,
Mit meinem unermüdlich krausen Mut,
Voll Scherz und Rank und Witz und Schadenfreude?

Doch zapft man hier, zu meinem großen Leide,
Mir jährlich ab ein Becken wildes Blut:
Humanitas meint es mit mir nicht gut,
Und schwärzt mich an mit unhumanem Neide.

Ich darf nicht mehr frei durch die Straße wandern,
In enge Säle schließen sie mich ein,
Und wollen gar, ich soll vernünftig sein.

Wie tut mir's weh um dich vor allen Andern!
Ich möchte gern dich römisch lustig sehn,
Und müsst' ich selbst dabei zu Grunde gehn.

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Gute Nacht

Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh' ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh' -
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit:
Muss selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such' ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen,
Bis man mich trieb' hinaus?
Lass irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern, -
Gott hat sie so gemacht -
Von Einem zu dem Andern -
Fein Liebchen, Gute Nacht!

Will dich im Traum nicht stören,
Wär' Schad' um deine Ruh',
Sollst meinen Tritt nicht hören -
Sacht, sacht die Türe zu!
Ich schreibe nur im Gehen
Ans Tor noch gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
Ich hab' an dich gedacht.

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Ich schnitt' es gern...

Ich schnitt’ es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb’ es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht’ es sä’n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
Auf jeden weißen Zettel möcht’ ich’s schreiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

(Ausschnitt; zum kompletten Text.)

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Liebessprüche

 
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König Wein

Der König, dem ich diene,
Als treuer, tapfrer Held,
Er ist der größte König
In Gottes weiter Welt.

Die Fahne, der ich folge,
Sie ist ein grüner Zweig,
Der weht vor allen Schenken
In meines Königs Reich.

Ich trage seine Farbe
In meinem Angesicht:
Auf Kragen und Rabatten
Sieht unser König nicht.

Hochrot ist seine Farbe,
Glänzt wie ein Edelstein,
Die Farbe unsrer Feinde
Hat matten, bleichen Schein.

Ihr General und König
Wird Durst auf Deutsch genannt,
Zieht sengend und verbrennend
Durch unsres Königs Land.

Bibamus, eh bibamus!
Ist unser Feldgesang,
Und unsre Schlachttrompete
Ist voller Gläser Klang.

Auch fehlen nicht die Trommeln,
Auch donnert mancher Schuss:
Wir schlagen auf die Tische,
Wir stampfen mit dem Fuß.

Wir haben scharf geladen,
Wir führen gut Gewehr:
Kanonen sind die Flaschen,
Von edlem Safte schwer.

Wohlauf, wohlauf zum Siege!
Die Nase und der Bart
Sind besser, als im Helme,
In einem Glas bewahrt.

Und wirft ein Hieb mich nieder
In diesem wilden Strauß,
Ich schlafe jede Wunde
In wenig Stunden aus.

Heil dir, mein großer König,
Heil dir und deinem Thron,
Und allen treuen Brüdern
In deinem edlen Fron!

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Trinklieder

 
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Pfingsten

O heilige Frühlingswonne,
Du sinkest nieder,
Strahlend und flimmernd
In himmlischen Schauern,
Auf alle Berge,
In alle Täler,
In jede Menschenbrust!
Ja, du bist es,
Geist Gottes,
Du gießest dich aus
Über die Welt!
Soll ich auf die sonnige Höhe steigen
Und beten?
Soll ich in dem dunkeln Tale liegen
Und sinnen?
O tritt sanft, mein Fuß,
Dass du den Wurm nicht tretest,
Der unter dir
Sich freuet des sonnigen Lebens!
Und du, hoch schlagende Brust,
Halt' an den Atem,
Dass du die Mücke
Nicht in dich ziehest,
Die sich wieget im Strahle
Vor deinem Munde!

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Ungeduld

Ich schnitt’ es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb’ es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht’ es sä’n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
Auf jeden weißen Zettel möcht’ ich’s schreiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Ich möcht’ mir ziehen einen jungen Star,
Bis dass er spräch’ die Worte rein und klar,
Bis er sie spräch’ mit meines Mundes Klang,
Mit meines Herzens vollem, heißem Drang;
Dann säng’ er hell durch ihre Fensterscheiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Den Morgenwinden möcht’ ich hauchen ein,
Ich möcht’ es säuseln durch den regen Hain;
O, leuchtet’ es aus jedem Blumenstern!
Trüg’ es der Duft zu ihr von nah und fern!
Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.

Ich meint’, es müsst’ in meinen Augen stehn,
Auf meinen Wangen müsst’ man’s brennen sehn,
Zu lesen wär’s auf meinem stummen Mund,
Ein jeder Atemzug gäb’s laut ihr kund;
Und sie merkt nichts von all’ dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben!

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Weihnachten

Unser Gott ist Kind geworden,
Auf, ihr Kindlein aller Orten,
Tretet an die Wiege sein!
All ihr Alten dieser Erden
Müsset neu zu Kindern werden,
Soll das Kind euch freundlich sein.

Leget ab die Eisenröcke,
Leget ab die goldnen Röcke,
Wollt ihr zu dem Kindlein gehn;
Leget ab die weisen Falten,
Die um eure Stirne walten,
Wird das Kind euch gerne sehn.

Lasset Zorn und Hader fahren,
Feind mit Feind sich freundlich paaren,
Ausgestrichen alle Schuld!
Wie ja Gott zu einem Kinde,
Will vergeben alle Sünde,
Recht in süßer Kindeshuld.

Legt auch ab das Glanzgeschmeide,
Kleidet euch mit weißem Kleide,
Wies den Kindern wohlgefällt;
Dazu wolln wir Blumen pflücken,
Unser Haupt damit zu schmücken,
Kleine Blumen aus dem Feld.

Mutter, laß dein Kind uns sehen!
Auch drei Kön'ge draußen stehen,
Kommen her aus fernem Land.
Heb die Decke von der Wiege,
Dass es offen vor uns liege,
Das vielholde Liebespfand!

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