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Richard Dehmel (1863-1920) · Titel: 1 2 · Beliebteste

O Welt des Lichtes...

O Welt des Lichtes, Welt der Wonne!
O Nacht der Sehnsucht, Welt der Qual!
O Traum der Erde: Sonne, Sonne!
O mein Geliebter - mein Gemahl!

(Ausschnitt; zum kompletten Text.)

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Hochzeitssprüche

 
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Staatsereignis

Hurrra, zum ersten Mal:
Mutter, der Peter,
hurra, jetzt geht er!
Kuck, ganz alleinechen
setzt er die Beinechen,
ganz wie zur Reichstagswahl,
wie Onkel Wackelpfahl!
Aua, Geschrei:
bautz, vorbei!

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Venus Consolatrix

Dann kam Stern Lucifer; und meine Nacht
erblasste scheu vor seiner milden Pracht.
Er schien auf meine dunkle Zimmerwand,
und wie aus unerschöpflicher Phiole
durchflossen Silberadern die Console,
die schwarz, seit lange leer im Winkel stand.
Auf einmal fing die Säule an zu leben,
und eine Frau erhob sich aus dem Glanz,
die trug im schwarzen Haupthaar einen Kranz
von gelben Rosen zwischen grünen Reben.
Ihr Morgenkleid von weißem Sammet glänzte
so sanft wie meine Heimatflur im Schnee,
die Rüsche aber, die den Hals begrenzte,
so blutrot wie die Blüte Aloë,
und ihre Augen träumten braun ins Tiefe,
als ob da Sehnsucht nach dem Südmeer schliefe.
Sie breitete mir beide Arme zu,
ich sah erstaunt an ihren Handgelenken
die starken Pulse springen und sich senken,
da nickte sie und sagte zu mir: Du –
du bist mühselig und beladen, komm,
wer viel geliebt, dem wird auch viel verziehen,
du brauchst das große Leben nicht zu fliehen,
durch das dein kleines lebt; o komm, sei fromm!
Und schweigend lüpfte sie die rote Rüsche
und nestelte an ihren seidnen Litzen
und öffnete das Kleid von weißem Plüsche
und zeigte mir mit ihren Fingerspitzen,
die zart das blanke Licht des Sternes küsste,
die braunen Warzen ihrer bleichen Brüste,
dann sprach sie weiter: Sieh! dies Fleisch und Blut,
das einst den kleinen Heiland selig machte,
bevor ich an sein großes Kreuz ihn brachte,
Maria ich, die Nazarenerin,
oh sieh, es ist desselben Fleisches Blut,
für das der große Heiland sich erregte,
bevor ich in sein kleines Grab ihn legte,
Maria ich, die Magdalenerin –
komm, stehe auf, und sieh auch Meine Wunden,
und lerne dich erlösen und gesunden!
Und lächelnd ließ sie alle Kleider fallen
und dehnte sich in ihrer nackten Kraft;
wie heilige Runen glänzten auf der prallen
Bauchhaut die Narben ihrer Mutterschaft,
in Linien, die verliefen wundersam
bis tief ins schwarze Schleierhaar der Scham.
Da sprach sie wieder und trat her zu mir:
willst du mir nicht auch in die Augen sehn?
und meine Blicke badeten in ihr.
Und eine Sehnsucht: du musst untergehn,
ließ mich umarmt durch tiefe Meere schweben,
mich selig tiefer, immer tiefer streben,
ich glaube auf den Grund der Welt zu sehn,
weh schüttelt mich ein nie erlebtes Leben,
und ihren Kranz von Rosen und von Reben
umklammernd, während wir verbeben,
stamml' ich: o auf – auf – auferstehn! –

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Venus Homo

Bettle nicht vor mir mit deinen Brüsten,
deinen Brüsten bin ich kalt;
tausend Jahre alt
ist dein Blick mit seinen Lüsten.

Sieh mich an, wie Du als Braut getan:
mit dem Blick des Grauens vor der Schlange!
Viel zu lange
war ich, Weib, dein Mann.

Willst du Gift aus meiner Wurzel saugen?
unverwundbar bin ich deinem Biss!
Folge mir ins Paradies:
sieh mich an mit deinen Menschenaugen...

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Weihnachtsglocken

Tauchet, heil'ge Klänge, wieder
ganz in meinen Glauben mich!
Quellet, quellt, ihr alten Lieder:
füllet ganz mit Reinheit mich!

dass ich in die Kniee fallen,
Ein Mal wieder beten kann,
Ein Mal wie ein Kind noch lallen
und die Hände falten kann!

Denn ich fühl's: die Liebe lebet,
die in Ihm geboren worden,
ob sie gleich in Rätseln schwebet,
ob gleich Er gekreuzigt worden;

denn ich sehe fromm sie werden –
heute, Ewig fromm – die Menschen,
wenn es klinget: Fried' auf Erden
und ein Wohlgefall'n den Menschen!

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Wiegenlied für meinen Jungen

Schlaf, mein Küken – Racker, schlafe!
Kuck: im Spiegel stehn zwei Schafe,
bläkt ein großes, mäkt ein kleines,
und das kleine, das ist meines!
Bengel, Bengel, brülle nicht,
du verdammter Strampelwicht.

Still, mein süßes Engelsfüllen:
morgen schneit es Zuckerpillen,
übermorgen blanke Dreier,
nächste Woche goldne Eier,
und der liebe Gott, der lacht,
dass der ganze Himmel kracht.

Und du kommst und nimmst die Spenden,
säst sie aus mit Sonntagshänden,
und die Erde blüht von Farben,
und die Menschen tun’s in Garben
Herr, den Bengel kümmert nischt,
was man auch für Lügen drischt!

Warte nur, du Satansrachen:
heute Nacht, du kleiner Drachen,
durch den roten Höllenbogen
kommt ein Schmetterling geflogen,
huscht dir auf die Nase, hu,
deckt dir beide Augen zu;

deckt die Flügel sacht zusammen,
dass du träumst von stillen Flammen,
von zwei Flammen, die sich fanden,
Hölle Himmel still verbanden – –
so, nu schläft er; es gelang;
Himmel Hölle, Gott sei Dank!

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Zum Geburtstag

Lieber Vater! ich kann dir garnichts schenken,
bloß mein kleines Herz und alle meine Küsse,
und - eins, zwei, drei, vier, fünf Haselnüsse,
dabei kannst du dir
was Wunderschönes denken.
Du kannst dir denken, jede Nuss
hat ein kleines Herz, noch kleiner als das meine;
und hätte sie auch zwei kleine Beine,
lief' sie auf dich zu und gäb' dir einen Kuss,
einen wundervollen, herzhaften Geburtstagskuss!

(Mit einer Handvoll Haselnüsse)

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Zum Geburtstag

Liebe Mutter! Du zählst sie gerne,
deine dreiunddreißig Geburtstagssterne.
Hier stehn sie strahlend; und daneben
siehst du zwei silberne Halbmonde schweben.
Das sind zwei Lampen fürs Klavier,
eine von Vater, die andre von mir.
Kommt nun der Abend mit müden Beinen,
dann lässt du deine Monde scheinen
und spielst; und wir, wir hören und träumen
von den hohen himmlischen Räumen,
von deinem Sternenringelreihn -
Vater wacht noch, ich schlafe ein.

(Mit zwei Lampen)

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